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Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Titel: Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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gewesen.
    Das würde sie ihm büßen. Nicht in ihren schlimmsten Träumen vermochte sie sich auszumalen, was er ihr antun könnte.
    Ein weiterer, noch härterer Schlag traf ihn.
    Dieses Miststück!
    Seine Bedenken, sie über die Knie zu legen und die prallen Pobacken zu bearbeiten bis sie weinte und dann vor Begierde schrie, schwanden. Sie kam leicht zum Orgasmus, das hatte er in ihrem Traum deutlich erlebt.
    „Es tut mir leid, Betty. Ich glaube, ich sollte gehen. Wir reden morgen.“
    Morvens Mimik verdüsterte sich. Ihre Augen spiegelten keinen See, sondern ein Meer, das alle Schiffe verschlang. Diesmal reichte der Blick für ein Eichhörnchen.
    Sie wischte seine Hinterlassenschaft auf, griff das blaue Halsband, das sie ihm vorhin gekauft hatte, und zerrte ihn zur Tür. Sie kniff ihm erneut in den Nacken.
    Das Mädchen wusste nicht, mit wem sie sich eingelassen hatte.
    „Welcher Teufel hat dich geritten?“ Morven fasste es nicht, dass Tumble sich auf diese Weise aufgeführt hatte. „Schau mich nicht so an.“ Er legte den Kopf schief, das Knickohr sah zum Niederknien süß aus, die Mimik war ein Spiegelbild von unschuldig. Er durchbrach ihren Zorn mit diesem Ausdruck und irgendwie schien es ihr, als setzte er es bewusst ein.
    „Ich sollte dich zum Tierarzt bringen und dir ein paar fiese Spritzen geben lassen.“
    Er stupste sie sanft winselnd an, sogar seine Ohren hingen hinab. Sie brach in Lachen aus.
    „Du kleines Monster. Du weißt, wie du mich um deine Pfoten wickeln kannst. Zudem bist du der einzige Hund, der seine Stehohren in Schlappohren verwandeln kann.“
    Es war unmöglich, ihm böse zu sein. Vielleicht war es besser, dass sie Betty nicht in ihre Erlebnisse eingeweiht hatte, es war zu verrückt.
    Andererseits verspürte sie das Bedürfnis, es sich von der Seele zu reden.Warum sie ihre Freundin angelogen hatte, wie sie an Tumble kam, stand in den Sternen.
    Sie stoppte am Beveridge Park, damit Tumble etwas Auslauf bekam. Der Springbrunnen gehörte zu ihren Lieblingsplätzen. Oft saß sie dort und hörte dem beruhigenden Plätschern des Wassers zu, holte ihren Skizzenblock heraus und entwarf Kleidung. So manche Träne hatte sie an diesem Ort vergossen, schon als Kind. Es war nicht leicht, eine Waise zu sein.
    Plötzlich lief ein schneidender Schmerz durch ihren Kopf und eine Erinnerung drang an die Oberfläche. An ihrem dreizehnten Geburtstag hatte sie an dem Brunnen gesessen, als eine Frau an sie herantrat.
    „Morven, hab keine Angst, du wirst nicht immer allein sein.“ Sie hatte ihr ein Medaillon geschenkt. Die gleichen Schriftzeichen wie in dem Futter der Lederjacke hatten die Oberfläche verziert. Es wurde ihr gestohlen und seit dem Augenblick verblasste die Erinnerung an die Frau. Sie erinnerte sich, dass sie Morven liebevoll angesehen hatte. Wie hatte sie das nur vergessen können?
    Sie lief mit Tumble einen geschlungen Weg, gesäumt mit Rhododendren, entlang. Ein Labrador rannte auf sie zu. Das Tier blieb so abrupt stehen, dass es fast gefallen wäre. Es beäugte Tumble, als tauchte der Teufel persönlich vor ihm auf. Er wimmerte ängstlich, legte sich flach auf den Boden und verschmolz mit dem Untergrund. Nur das Zittern verriet, dass er lebte. Die Augen starrten von purem Horror erfüllt auf Tumble. Sie sah entsetzt auf Tumble, denn sein Körper flimmerte und sie glaubte, einen menschlichen Umriss in ihm zu erkennen. Sie berührte seinen Kopf und das weiche Fell umfloss ihre Fingerspitzen. Er stand gleich einer Statue neben ihr. Sie hoffte, dass er dem Vierbeiner wirklich nichts antat. Wenn er es darauf anlegte, könnte er Morven mühelos überwältigen und das arme Geschöpf in seine Einzelteile zerlegen.
    Tumbles Augen bohrten sich in die des Labradors. Mit fliegenden Ohren drehte das zitternde Tier sich um und rannte in die Richtung, aus der es gekommen war. Tumble sah zu ihr auf, es wirkte fast, als grinste er.
    In ihrem Cottage angekommen, beschloss sie, die Soße für die Lasagne vorzubereiten. Sie musste mehrere Stunden köcheln, um alle Aromen aufzunehmen. In der Zwischenzeit wollte sie an ihren Entwürfen weiterarbeiten.
    Sie zerhackte Möhren und Zwiebeln, als ein lautes Klopfen sie aus der Tätigkeit riss und sie fluchend zusammenzucken ließ, denn beinahe hätte sie sich in den Finger geschnitten.
    Durch die getönte Glasscheibe in Kopfhöhe der Tür sah sie zwei Umrisse.
    „Wer ist da?“ Sie würde nie wieder die Haustür aufreißen.
    „Constable Morris und Taylor von der

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