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Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Titel: Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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Kirkcaldy Police Station.“
    „Zeigen sie mir ihre Marken.“
    Sie schob die Sicherungskette vor, obwohl sie wusste, dass sie nur ungenügenden Schutz bot. Die beiden Männer hielten die Marken vor den Türspalt.
    Tumble stand neben ihr und sie dankte der Schicksalsfügung, die den Hund zu ihr geführt hatte.
    Mit einem unguten Gefühl öffnete sie die Tür. Dieser Tag ging in die Geschichte ein, anscheinend warteten weitere Überraschungen auf sie.
    „Mrs. Morven Wemyss?“ Intelligente graue Augen fixierten sie. Ein Kerl, der sofort auf den Grund einer Seele vordrang.
    Unbewusst fühlte sie sich schuldig und nickte zögerlich.
    „Ich bin Deputy Chief Constable Morris und das ist Deputy Chief Constable Taylor.“
    Gleich zwei Chiefs. Eine unangenehme Vorahnung drohte, sie zu ersticken. Taylor war ein paar Zentimeter kleiner als Morris, dennoch überragten sie Morven deutlich. Er betrachtete sie penetrant. Sie unterdrückte den Impuls, zurückzuweichen, da die Präsenz von ihnen über ihren Körper kroch.
    „Ihr Hund?“
    Morven schaute zu Tumble, der heftig mit dem Schwanz wedelnd neben ihr saß und ihr bis zu den Knien reichte.
    Was zum Teufel?
    „Dürfen wir reinkommen?“ Erneut sprach Morris.
    Sie rückte zur Seite und führte die Männer in das Wohnzimmer.
    Sie starrte entgeistert auf den Boden, denn die Überreste von Mr. Sheep lagen überall.
    „Setzen sie sich, bitte.“ Morris’ ruhiger Tonfall lief wellengleich an ihrer Wirbelsäule entlang. Er stand vor ihr, zu nah für ihren Geschmack. Sie fiel auf die karierte Couch, ihre Beine trugen sie nicht länger. Sie vergaß die Federung und sprang noch zweimal auf, bevor sie still saß, unterdrückte verzweifelt ein hysterisches Kichern.
    Sie hasste es, aber sie neigte zu diesem Verhalten, wenn sie sich unwohl fühlte.
    Morris sah Tumble amüsiert an und strich ihm über den Kopf.
    „Was für ein niedliches Tier.“ Er kniff Tumble in die Wange, zerzauste sein Fell und blickte ihm direkt in die Augen. Der Kontakt dauerte an, und Morven rutschte unruhig auf der Couch hin und her. Morris unterbrach das Duell zuerst.
    Der Ausdruck auf den Gesichtern änderte sich. Sie erinnerten an Wölfe, die sie einkreisten.
    „Sie kennen Brian Marshal?“
    „Ja“, antwortete sie mit dünner Stimme.
    Gott, sie hörte sich schuldig an.
    Morris und Taylor ließen nicht locker. Sie starrten sie an, forderten siestumm auf, fortzufahren.
    „Wir haben uns kürzlich getrennt. Und um ihnen zuvorzukommen, er hat mich heute Morgen besucht und wir haben uns gestritten.“
    Tumble rückte näher an sie heran, drückte sich besänftigend an ihre Schienbeine. Insgeheim hegte sie den Verdacht, dass er jedes Wort verstand.
    Sie traf den Blick von Morris, während sie sich innerlich gegen die Nachricht wappnete.
    „Was ist passiert?“
    „Wanderer haben ihn nicht weit von ihrem Grundstück im Wald entdeckt“, sagte Morris mit sanfter Stimme.
    Der Raum drehte sich und sie legte Halt suchend eine Hand auf Tumbles Kopf.
    „Er wurde zerfetzt.“ Taylor sprach das erste Mal und ein anklagender Unterton durchzog seine Stimme.
    Irritiert bemerkte sie, dass seine Augen den gleichen Ton wie Brians besaßen.
    „Es gab nicht viel Blut, denn der Körper war entleert.“
    Sie blinzelte ihn an, unfähig, zu sprechen.
    „Ein Tier muss über ihn hergefallen sein. Ein großer Hund oder etwas Ähnliches.“
    Ein nochmaliges Blinzeln und Morven kippte nach vorn. Taylor fing sie auf. Sie zuckte bei der Berührung zusammen, da sie seine provozierende Art verabscheute. Er drückte sie in eine liegende Position. Der Typ war stark, sie spürte die Kraft sogar in den Fingerspitzen.
    Morris kam mit einem Glas Wasser aus der Küche und hielt es an ihre Lippen.
    Taylor umfasste ihren Nacken mit sicheren Händen. Vielleicht hatte sie ihn falsch eingeschätzt, denn ein besorgter Ausdruck lag auf seinem Gesicht.
    „Warum hat er sie aufgesucht?“ Morris’ kräftige Gestalt wirkte vertrauenerweckend und sie fühlte sich instinktiv zu ihm hingezogen.
    Sie erzählte die ganze schmutzige Geschichte.
    „Verdächtigen sie mich?“
    Neutrale Augen starrten sie in Grund und Boden. Sie beantworteten ihre Frage nicht.
    „Gibt es einen Grund?“ Morris sah sie fast hypnotisierend an.
    Sie wusste, wer Brian getötet hatte, doch niemand würde ihr glauben. Morris stand fast lässig vor ihr, doch seine Körperhaltung täuschte sie nicht. Er war alles andere als entspannt, erfasste jede Regung von ihr und wartete auf

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