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Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Titel: Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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landete in ihrem Mund.
    Das hatte sie nicht tun wollen.
    Kendrick drückte ihre Schulter und sah sie belustigt an. Es stand ihm gut.
    „Du gewöhnst dich daran und wirst dich bald besser kontrollieren.“
    Sie schaute kurz von dem Teller auf, bemerkte, dass um jeden Mundwinkel ein amüsierter Ausdruck lag.
    Sie hatten sich mit Absicht gegenüber von ihr platziert, um sie zu beobachten. Wenigstens vergnügten sie sich. Sie warf ihnen einen giftigen Blickzu.
    Wir sind schuldig
.
    Ein leichter Schwindel erfasste sie, denn Nosferat dachte die Worte.
    Keine Angst, Kendrick bringt dir bei, wie du deine Gedanken vor uns schützt. Das unangenehme Gefühl, das du empfindest, wird mit der Zeit erträglicher. Jetzt iss die Menge, die dein Körper verlangt. Du brauchst die Nährstoffe, die nächsten Tage werden anstrengend
.
    Morven starrte entsetzt auf den leeren Teller, der Hunger war noch nicht gestillt.
    „Einen kleinen Nachschlag, Flùr?“
    Kendrick wartete ihre Antwort nicht ab, er füllte den Teller. Diese kobaltblauen Augen raubten ihr den letzten Nerv.
    „Oder möchtest du gleich die Schüssel?“
    Sie beherrschte den Impuls, ihm einen Klaps zu verpassen. Plötzlich durchströmte ein anderes Bild ihren Kopf, dass er sie peitschte, sie stöhnend und sich windend in Fesseln hing. Sie unterdrückte den Drang, an das Intermezzo von vorhin zu denken.
    Alle Blicke lagen auf ihr. Sie wussten es. Sie spürte eine heiße Welle ihren Körper hinablaufen, als hätte jemand sie mit Öl überschüttet und angezündet.
    Eine helle Stimme riss sie aus der Verlegenheit.
    „Lust auf Tiramisu?“
    Xena trat in den Raum, die Kriegerprinzessin. Sie musste sie angesehen haben wie ein Schaf, denn die Frau brach in Lachen aus, ihre Augen blitzten blau.
    Das war die Köchin?
    Die Schönheit, die sie an Kendrick erinnerte, stellte die Nachspeise auf den Tisch.
    „Ich bin die Köchin.“
    Dann lachte die weibliche Lugus erneut und strahlend weiße Zähne kamen zum Vorschein. „Dieser Vergleich mit Xena hängt mir seit der ersten Folge nach.“ Schwarze Shorts schmückten die langen, makellosen Beine. Morven mochte die Köchin auf der Stelle. „Leider habe ich noch nicht meinen Herkules gefunden.“
    „Darf ich dir meine Schwester Kendra vorstellen?“
    Sie zog Morven mühelos vom Stuhl und umarmte sie.
    „Eine gute Wahl, Bruder, hübsch, wenn auch ein wenig klein.“
    Morven rätselte für einen Moment, was sie damit gemeint hatte. Sie liebäugelte mit dem Tiramisu, kämpfte den Drang nieder, die gesamte Schüssel zu leeren. Kakaopulver zierte die Oberfläche und sie vernahm den Duft von Espresso und Rum.
    „Ich spüre deinen Hunger, Kendrick. Das Zwischenspiel hat kaum gereicht, dein Verlangen zu stillen. Ihr leises Stöhnen hat höchstens deinen Appetitangeregt.“ Kendra schlug ihm auf den Rücken.
    Morven verschluckte sich und hustete, umhüllt von Kakaopulver.
    „Ich kann nicht glauben, dass dieser Tollpatsch die Armanach sein soll.“
    Sie musste sich erst die Tränen aus den Augenwinkeln wischen, bevor sie die Lugus erkannte. Es waren die unheimlichen Glatzköpfe, Taran und Diskar. Tarans Worte schmerzten und ein eisiger Blick traf sie, der ihr die Wärme aus den Gliedern saugte. Kälte erfasste sie schlagartig. Betty war tot.
    Kendrick umfasste ihre Schultern. Die Zärtlichkeit, mit der er es tat, zerrte an ihren Nerven, durchbrach ihren neu errichteten Schutzwall, der bröckelnd zu ihren Füßen lag.
    „Nein, sie ist nicht tot.“ Kendrick zog Morven hoch und führte sie in das nächste Badezimmer. Er setzte sie auf den Badewannenrand und wischte ihr das Kakaopulver aus dem Gesicht.
    Konnte er nicht gröber sein?
    Er entnahm den Gedanken klar aus ihrem Verstand.
    „Was ist mit ihr?“ Morven umklammerte ihr Shirt und war bemüht, nicht in Tränen auszubrechen.
    „Betty liegt auf der Krankenstation.“
    „Ich will zu ihr.“
    „Der Anblick ist nicht leicht.“ Er hätte ihr das Leid gern erspart, aber damit wäre ihr nicht geholfen. Ihr Leben hatte sich geändert, ungeahnter Schrecken wartete auf sie. Die Veränderungen hatten lange vorher unbemerkt von ihr begonnen.
    Nosferat stand an dem Krankenbett und berührte mit den Handflächen Bettys Brustkorb. Sie sah schlimmer aus, als Kendrick es sich ausgemalt hatte. Er tauschte einen Blick mit Nosferat. Der Oberste sah fassungslos aus. Bissmale und Blutergüsse bedeckten den Körper. Morven zitterte, er hörte ihre Zähne aufeinanderschlagen.
    Wurde sie

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