Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Titel: Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
Vom Netzwerk:
Körper schwebte, und doch mit ihr verflochten war.
    Morven sah es nicht kommen. Sie bäumte sich auf, in einer unnatürlichen Position. Ein Ruck, und das Handgelenk löste sich mit einem krachenden Laut der brechenden Knochen aus der Handschelle. Ehe sie Morven berührte, sprang Kendrick mit ihr nach hinten. Bethana schrie. Morven hatte nie ein mitleiderregenderes Geräusch gehört. Das Schwarz in den Pupillen nahm zu.
    Reagier nicht auf das, was du siehst, rede weiter mit ihr, als würdest du sie hassen. Ignorier den Schatten
.
    Lior und Dàn hielten sie, versuchten, den Körper gerade zu halten. Morven befürchtete, die Wirbelsäule würde durchbrechen. Erleichterung zeigte sich für einen Sekundenbruchteil auf den Zügen, bevor sie schmerzerfüllt schluchzte.
    „Du wolltest es nicht anders.“ Liors Stimme war eine pure Bedrohung, gegensätzlich zu der Art, wie er die Rothaarige ansah und hielt. Wenn er jemals mit ihr in diesem Tonfall sprach, war sie bereit, in Tränen auszubrechen. Was zum Teufel ging vor sich?
    Taran betrat das Zimmer und Morven zuckte zusammen. Dieser Kerl war beängstigend. Ein Ring aus Platin, bedeckt mit Runen, baumelte in seiner Hand.
    Bei seinem Anblick brach Bethana in Schreie aus. Dàn umfasste ihre Schulter, sah sie beschwörend an.
    „Bitte, Morven, du darfst nicht zulassen, dass sie ihn mir umlegen.“ Sie versuchte, vor Taran zurückzuweichen, der Schatten vibrierte, schien krallenartige Finger in ihr Fleisch zu bohren, die gepeinigten Laute bestätigten ihre Beobachtungen. Der Schemen riss sein Maul auf und biss in Bethanas Schulter.
    Mit einem Schnappen lag das Platin um den Hals und die Meduris verharrte in der Bewegung.
    Taran drückte sie in die Matratze.
    „Bleibst du ruhig, geschieht dir nichts. Wenn du es nicht tust ...“ Taran bewegte die Fingerspitzen und Bethanas Körper erstarrte. Sie lag still, der Blickwar leer.
    „Was habt ihr getan?“
    Morven versuchte, sich aus Kendricks Griff zu befreien. Sie erreichte nur, dass er sie an sich presste.
    Beruhige dich. Was du siehst, ist eine Illusion. Wir brauchen ein paar Tropfen deines Blutes, um das Urchaid aus ihr zu bekommen
.
    Was zum Teufel war das Urchaid?
    Bethana bäumte sich auf, schrie dermaßen schrill, das Morven die Hände auf ihre Ohren legte.
    Gib mir deine Hand. Ich schneide dich so behutsam wie möglich
.
    Sie spürte den Einschnitt in die Fingerkuppe kaum, ihr Blut tropfte auf den Ring. Die Tropfen fielen nicht schnell hinunter, sondern zeitverzögert. Als sie auf den Ring auftrafen, stoben schwarze Funken von der Meduris, das Platin saugte sie auf. Lior murmelte eine Beschwörung und eine glänzende Schicht umhüllte das Halsband. Die Funken erloschen. Bethana lag bewusstlos auf dem Bett, der Schmerz war tief in die Züge eingegraben.
    „Es ist wirklich eine geringe Menge des Urchaids.“ Lior bemerkte ihren fragenden Blick. „Das Böse.“ Er lächelte, als er ihren Gedanken auffasste. „Ein Teufel oder Satan existiert nicht. Es ist eine Urform des Lebens. Vor unzähligen Jahren löschte es fast das gesamte Leben auf der Erde aus. Die übrigen Lebensformen bildeten eine Allianz und verbannten es für die Ewigkeit.“
    Morvens Augen tränten, weil sie bewegungslos verharrte und Angst vor den nächsten Worten verspürte.
    „Jemand hat es geschafft, das Urchaid aus dem versiegelten Gefäß zu befreien.“
    Kendrick sah sie an, Mitleid und Besorgnis lagen klar auf den harten Zügen.
    „Es tut mir leid, Flùr. Das Urchaid reagiert auf dich. Wir wissen nicht, wieso.“
    Totenstille lag über dem Raum, Morven hörte ihr Herz, es dröhnte in den Ohren.
    Lior zog Handschuhe über und entfernte den Ring. Bethana schlug die Augen auf und ein erleichterter Ausdruck lag auf ihrem Gesicht.
    „Sie hat meine Schwester. Bitte Morven, ich musste tun, was die Angelus mir aufgetragen haben.“
    Bethana betonte das „Sie“. Also steckte eine einzelne Person hinter ihrem Zustand.
    „Brian ist tot.“
    Tiefster Schock lag auf ihrer Mimik, spiegelte sich in den Augen.
    „Du lügst.“
    „Betty hast du fast getötet. Sie ist eine komatöse zerfetzte Hülle.“
    Bethana blinzelte. „Spinnt ihr, ich habe sie vorsichtig behandelt. Sie müssteleicht aus der Trance aufwachen, in die ich sie versetzt habe. Sie hat es genossen, wenn ich ihr Blut trank, und lag friedlich in ihrem Bett, als ich das Haus verließ. Ich wusste nichts davon.“
    Morven wusste nicht, warum, sie glaubte ihr. Falls nicht die Angelus oder Bethana

Weitere Kostenlose Bücher