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Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Titel: Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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stimulierte er die Klitoris, bis sie einen Wimpernschlag vom Orgasmus entfernt war. Er hasste sich für das, was er ihr gleich antun musste, nicht die Schläge, die sie in die Lust trieben, sondern die finalen Hiebe und das Blut, denn nur das beruhigte die Bestie.
    Vor einem Jahr hatte er versucht, das Biest in sich zu ignorieren. Er verwandelte sich in ein Risiko, unberechenbar, eine Gefahr für jeden, der ihm über den Weg lief. Beinahe tötete er einen der Vampire des Lichts, der ihnangerempelt hatte. Nosferat war unglaublich sauer gewesen. Er packte Kendrick fast am Hosenboden, schleppte ihn zu Sorcha. Er hatte eine von Sorchas Frauen persönlich an einen Balken gebunden, sie in Ekstase versetzt, und Kendrick auf sie losgelassen.
    Er entrollte die Peitsche. Der Fluch genoss ihren schnellen Herzschlag, die Feuchtigkeit zwischen ihren Schenkeln, die Schweißtropfen, die den Leib tränkten und der Rundung des Bauches folgten. Er weidete sich an ihrer Angst, sie dämmte die Gier ein.
    Die ersten Schläge führte er mit Bedacht aus, gab ihr Zeit, sich an die schneidende Pein zu gewöhnen. Zwischendurch vergewisserte er sich, dass sie es aushielt, es ihr trotz der Agonie Lust bereitete. Mit jedem Hieb wuchs die Verachtung auf sich, doch die Bestie verlangte Erfüllung und kannte kein Erbarmen. Die letzten Schläge hinterließen offene Striemen. Er kostete von ihrem Blut und nahm sie. Das Tosen verstummte, seine Seele erwachte zum Leben. Niemals würde er seinen Hunger an Morven stillen können, und genau das war es, was er wollte. Er verzehrte sich nach ihr. Er löste die Fesseln, hob Fiona auf die Arme. Sie war unfähig zu stehen. Er platzierte sie auf das Bett und deckte sie zu. Sorcha besaß Personal, das sich um die Wunden kümmern würde.
    „Ich danke dir“, murmelte er und legte das Geld neben ihr auf die Matratze. Ein Lächeln umspielte ihre Mundwinkel.
    „Ich danke dir, Söldner.“
    Morven stand am Fenster seines Schlafzimmers und schaute in die Nacht hinaus. Sie drehte sich um mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen. Er fühlte sich erschöpft. Gefühle, die er erfolgreich vergraben hatte, erwachten schmerzvoll zum Leben. Als er Morven sah, ergriff ihn ein neuer Hunger, das Verlangen nach Zärtlichkeit und Liebe. Das Tattoo leuchtete kobaltblau auf ihrer Schulter. Auch seine Tätowierung war nicht mehr schwarz, sie besaß ihre Augenfarbe. Er wusste, was es bedeutete, ein weiterer Schritt Richtung Verdammnis.
    Er stellte sich zu ihr, betrachtete für einen Moment die Wolken, die am Himmel entlangjagten und seine Unruhe spiegelten. Für heute hatte er genug vom Kämpfen.
    „Morven, hast du dein Cottage ganz durchsucht?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Der Dachboden quillt mit Unas Dingen über.“
    „Wir durchforsten ihn schnellstmöglich. Sie muss etwas gewusst haben, bereits eine Ahnung könnte uns helfen. Vielleicht entdecken wir einen Hinweis auf deine Herkunft.“
    Sie nickte, stand so dicht, dass sie ihn fast berührte, schaute ihn verloren an und legte die Handflächen auf seinen Brustkorb. Die Tränen in ihren Augenzerstörten seine Barrieren. Das Tattoo flammte bei der Berührung auf.
    „Wir müssen zueinanderfinden“, sagte sie weich.
    Sie schluckte und sah ihn an, ihre Pupillen waren dunkles Grün. Er erstarrte. Er hatte nicht bedacht, dass sie riechen könnte, dass er bei einer anderen Frau gewesen war. Nächstes Mal sollte er besser duschen. Sie blinzelte, lehnte ihre Stirn gegen seine Brust. Lächelnd sah sie zu ihm hoch, denn sie bemerkte offensichtlich den beschleunigten Herzschlag.
    „Wie geht es mit uns weiter, Kendrick?“
    „Ich ziehe zu dir in das Cottage und helfe dir bei der Eröffnung deines Geschäftes.“
    Außerdem nehme ich dich, bis du schreist, und liebe dich zu Tode, genau das würde geschehen
.
    Sie sah ihn an, als hätte er ihr gerade mitgeteilt, dass er einen Säugling zum Abendessen eingerollt in Kohlblätter essen wollte.
    „Du willst mit mir zusammenziehen?“
    „Was dachtest du? Wir sind ein Paar, ob es dir passt oder nicht.“
    Sie seufzte dermaßen tief, dass er ihr zu gern den Hintern versohlt hätte, aus reiner Freude an den Schlägen. Sie legte den Kopf gegen seine Brust, er brachte es nicht über sich, sie davonzustoßen, denn er badete in dieser Empfindung. Verdammnis lauerte und er wusste es, sie beide waren verloren. Er stieß sie nicht weg, stattdessen drückte er sie enger an sich.
    Verdammter Nosferat!
    Morven erwiderte Kendricks Raubtierblick.

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