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Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Titel: Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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Sie schüttelte das einschüchternde Gefühl ab. Wut kroch über ihre Haut, vermischte sich mit dem Schmerz ihres Körpers. Es war seine Schuld.
    Der Ausdruck auf seinem Gesicht machte sie wahnsinnig. Amüsiert, gefährlich und sexy. Sie wünschte, sie könnte ihm das überhebliche Grinsen aus der Visage wischen.
    Ihre Arme und Beine zitterten, besaßen so viel Wucht wie Watte. Dennoch verspürte sie Triumph, als sie einen Treffer auf seinen angespannten Bizeps landete. Auch wenn sie wusste, er hatte sie gelassen. Zu ihrem Verdruss war der armlange Stock mit weichem Material umwickelt, sie vermutete, er steckte Schläge einer Eisenkeule mit einem Zucken seines Angeberkörpers weg.
    Das Funkeln in Kendricks Augen änderte sich. Auf einmal verfügte er über die Haltung eines Löwen, kurz bevor er auf eine Antilope sprang. Obwohl sie sah, dass er sie angreifen wollte, konnte sie nicht verhindern, dass sie von der Heftigkeit seines Angriffes stolperte.
    Daingit! Nicht nur, dass es schmerzte, es gelang ihr nicht, den Fall abzufangen. Mit einem Schrei prallte sie auf die Matte, die sich wie Asphalt anfühlte. Beinahe wäre sie in Tränen ausgebrochen.
    Ehe sie Gelegenheit bekam, sich zu bemitleiden, brüllte der Höllenfürst siean.
    „Verdammt noch mal, was habe ich dir gesagt?“
    Rasend vor Wut versuchte sie, auf die Füße zu springen, doch Kendrick gab ihr einen Stoß und sie landete erneut auf dem Hintern. Wenn sie etwas hasste, dann war es ein Kerl, der sie anbrüllte.
    „Du sollst auf dein Gleichgewicht achten, so schwer kann das nicht sein, Mädchen!“
    „Sag nie wieder Mädchen zu mir.“ Sie funkelte den Männerberg an, der über ihr türmte.
    So schwer konnte das nicht sein? Sie warf ihm den giftigsten Blick zu, den sie zustande brachte.
    Sie schlug nach seiner Hand, als er ihr aufhelfen wollte. Bevor sie blinzelte, packte er ihre Oberarme, hob sie mühelos auf die Füße.
    „Falls dir diese Behandlung nicht gefällt, streng dich gefälligst an.“
    Sie spielte mit dem Gedanken, zu gehen. Zur Hölle mit dem Training. Ein bedrohliches Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
    „Versuch, den Raum zu verlassen, und du bereust es bitterlich.“
    Sie verspürte den Drang, zu schreien oder sich weinend in eine Ecke zu drücken. Sie besaß keine Chance, dem Prinzen der Dunkelheit auf seinem Spielfeld zu entkommen, war ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Es war erst beendet, wenn er es sagte.
    Bevor sie die Ausgangsposition einnahm, traf sie ein Schlag auf den Hintern.
    „Die Quittung für das, was du gerade gedacht hast.“
    Sein Ausdruck wurde gefährlicher, sinnlicher und weckte einen Instinkt tief in ihr. Sie versuchte, nicht auf die Verlockung zu reagieren. Aber sie tat es und es vergrößerte ihren Zorn. Von einem Moment zum anderen tauchte blaues Licht die Umgebung in einen sanften Schimmer. Kendrick hob den Arm und sie sprang rückwärts. Nur, dass sie nicht in ihrer normalen Reichweite zurücksprang, sondern drei Meter entfernt landete.
    Er grinste sie an.
    „Das, kleine Flùr, sind die Kräfte einer Armanach.“
    Dann sollte sie die Kräfte nutzen, um dem Quälgeist zu entkommen. Leider besaß auch er Kräfte. Bevor sie die Tür erreichte, stand er sardonisch grinsend im Türrahmen.
    Mit scharfen Treffern trieb er sie in die Mitte der Halle. So sehr sie sich bemühte, das blaue Licht kehrte nicht zurück. Fast empfand sie Furcht.
    „Und deswegen hast du die Kraft nicht.“ Ein weiterer Schlag beförderte den Stab aus ihren Händen.
    „Warum so ängstlich?“
    Zornig musterte sie seine breite Brust. Sie musste den Kopf in den Nacken legen, um in seine Augen zu sehen.
    „Wegen meiner Größe und meiner Überlegenheit? Du weißt, dass ich dir nicht ernsthaft schaden werde. Egal wie hart wir trainieren, es kostet dich weder das Leben noch verletzt es dich dauerhaft.“
    Jeder Muskel schmerzte. Sie hasste ihn inbrünstig. Selbst wenn sie wollte, sie konnte ihre Arme nicht mehr heben. Was stellte er mit ihr an, wenn er sie ernsthaft verletzte? Vielleicht trennte er den Kopf von ihrem Hals? Oder riss ihr die Arme aus den Gelenken?
    Ihr Magen knurrte nachhaltig. Das Hungergefühl attackierte sie, es intensivierte die Schmerzen in ihrem Körper. Er blockierte ihren Weg. Das blaue Schimmern setzte sofort ein, intensiver als vorher.
    Mit einem Sprung brachte sie sich aus seiner Reichweite.
    Der eigene Schwung überraschte sie, sie ging wie ein Stein zu Boden und die Wucht trieb ihr die Luft aus den Lungen.

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