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Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Titel: Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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umklammerte, gefiel ihm mehr, als er zugeben wollte. Sie beruhigte sich schnell, ihr Puls nahm einen normalen Rhythmus an. Die Aura ihrer Haut leuchtete bei Aufregung in einem goldenen Schimmer.
    Als ob sie es nötig hätte, noch verführerischer auszusehen. Selbst das grässliche Nachthemd hatte seine Gier nach ihr nicht eindämmen können.
    Sie ließ ihn abrupt los, doch Kendrick wollte sie sicher in den Armen halten. Er drehte sie, sodass er sie in einer stählernen Umklammerung hielt.
    Sei vernünftig, ich muss dich berühren, damit sie dich nicht fortbringen. Erst stecken wir das Terrain ab
.
    Sie hörte auf, gegen ihn anzukämpfen, aber die Anspannung wich nicht aus ihrem Körper. Sie fürchtete die Begegnung mit dem Monster, der ihr Vaterwar.
    Die Halle von Mephistopheles, der Tempel des Vampirdämons. Sie starrte auf den Thron. Er bemerkte ihren Schweißausbruch, denn sie erkannte, aus was er bestand. Er drückte beschwichtigend ihre Schultern. Wenigstens lagen keine Opfer auf den Altären. Er schnaubte, anscheinend wollte Mephistopheles, dass seine Beute es bequem hatte, bevor er sie tötete. Roter Samt verdeckte die Oberflächen, drapiert mit elfenbeinfarbenen Kissen. War das etwa Mr. Noodles, halb versteckt unter einem Kissen?
    „Beruhige dich, dir geschieht nichts.“ Wenn der Dämon es darauf angelegt hätte, würde sie bereits auf einem Altar liegen.
    Wahrscheinlich wurde sie von einem den niederen Dämonen gebrandmarkt und jemand hatte ihn dabei gestört. Mephistopheles hätte sie nicht hilflos in einem Graben zurückgelassen. Wenn Mephistopheles folterte, tat er es mit eigenen Händen.
    Sie zitterte in seinen Armen, er spürte ihre Beunruhigung und das Biest in ihm erhob sein hässliches Haupt.
    Die große geschnitzte Flügeltür, bedeckt mit obszönen Szenen, flog auf. Mephistopheles schritt mit seinem Gefolge in die Halle. Seine kniehohen schwarzen Stiefel klickten auf dem Marmorboden. Er trug das blütenweiße Hemd bis zum Bauchnabel aufgeknöpft. Enger konnte eine Lederhose nicht sitzen.
    Morven, bitte beherrsche dich
.
    Zwei Donas begleiteten ihn. Die silbernen Haare reichten bis an ihre Hüften und verdeckten die Brüste. Alles, was ansonsten ihre Körper zierte, waren eisblaue Tätowierungen, die ihre Haut mit einem komplizierten Muster überzogen. Druidische Schriftzeichen. Auf den ersten Blick sahen sie nicht nackt aus. Wunderschöne Killer.
    Der übliche Schnickschnack an niederen Dämonen schlich hinter ihm her.
    „Tochter.“ Seine tiefe Stimme hallte durch den Saal. Dämonen waren mit herrlichen Stimmen gesegnet, hypnotisierend und ausgewogen, mit Ausnahme von Bonitos. Seine Stimme war eine Bestrafung, er hatte Babylonus verärgert. Die schwarzen Haare bewegten sich in einem nicht vorhandenen Wind. Er verzog die ägyptischen Gesichtszüge zu einem Lächeln, das seiner Gefährtin eine Gänsehaut über den Körper jagte. Kendrick spürte es unter den Fingerspitzen.
    Das Gefolge blieb ein paar Meter vor ihnen stehen. Mephistopheles breitete die Arme aus, beendete den Auftritt, kurz bevor er Morven berührte.
    „Schwör mir, dass du mich nicht von Kendrick trennst, während wir in deiner Welt verweilen.“
    Ein belustigter Zug hellte Mephistopheles’ Züge auf. Es milderte die Grausamkeit, die in seinen Augen lauerte. Aber da war noch eine andere Empfindung, Zuneigung.
    Unmöglich. Absolut unmöglich. Kendrick konnte es nicht fassen.
    Mit einer theatralischen Bewegung legte Mephistopheles die Hand auf seine Brust.
    „Ich trenne dich nicht von deinem Gefährten, Tochter, ich schwöre es auf Stonehenge.“
    Kendrick ließ Morven zögernd los. Der Schachzug war geschickt von ihr gewählt, jetzt hatte er seine Hände frei und dennoch wollte er sie nicht loslassen.
    Verdammt!
    Mephistopheles’ bernsteinfarbene Augen bohrten sich kurz in Kendricks. Er spürte das Tasten in seinem Kopf, wie Ameisen, die in seinem Schädel herumirrten. Mit einem entschuldigenden Ausdruck beendete der Vampirdämon die Bemühungen. Er konnte seine Barrieren nicht durchbrechen.
    „Kendrick, der erste Söldner der Lugus, hat sich mit meiner Tochter verbunden. Ihr habt mich nicht zu eurer Vermählung eingeladen.“
    Kendrick bereute, dass er Morven nicht in seinem Griff hatte, sie holte aus, in der Absicht, ihrem Vater mit der flachen Hand ins Gesicht zu schlagen. Der Dämon packte ihr Handgelenk einen Millimeter, ehe sie ihn berührte. Kendrick sah, dass er seine Kraft im Zaum hielt und ihr nicht wehtun wollte. Er

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