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Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Titel: Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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eine Vergewaltigerin, eine Killerin, ein Monster. Verloren suchte sie Halt bei Kendrick. Seine Finger umschlossen ihre, gaben ihr Sicherheit und halfen ihr, die Schreie hinunterzuschlucken.
    „Unter normalen Umständen kann mir eine Sterbliche keinen Kratzer zufügen. Sie ist eine gefährliche Person und nicht ganz menschlich.“
    Mephistopheles lehnte sich zu ihr, streckte zögerlich die Hände aus. Morven sah in seine Löwenaugen und sie berührte ihn als Vater.
    „Ich wusste nichts von ihrer Schwangerschaft. Erst vor Kurzem tauchtest du plötzlich in meiner Wahrnehmung auf. Es tut mir leid, was im Wald geschah. Du solltest zu mir gebracht werden, ohne eine Verletzung. Die beauftragte Dämonin ist spurlos verschwunden.“
    „Sie ließ mich bewusstlos mit einem verdammten Brandzeichen auf meinem Kopf zurück.“
    Sie versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien, aber er hielt sie.
    „Bitte, Morven.“
    Sie seufzte innerlich, sie konnte dem Welpenblick nicht widerstehen. Sie zerschmolz wie Schnee in der Sonne. Er belohnte sie mit einem Lächeln, welches sich in seinen Augen spiegelte. Waren Dämonen nicht böse und hinterhältig?
    „Sakra versah dich mit dem Brandzeichen, um dich zu schützen. Wer immer euch angegriffen hat, wollte dich entführen oder töten. Mein Zeichen hat dich mit einer Glyphe geschützt. Ich vermute, dass Sakra nicht mehr lebt.“
    Ein weiteres Leben, das sie auf dem Gewissen hatte.
    „Wieso hast du Morven nicht später zu dir geholt?“
    „Bevor ich einschreiten konnte, hast du sie dir geschnappt und bandest sie an dich. Ich habe die Puzzleteile erst kürzlich zusammengefügt. Zuerst hielt ich es für einen Trick einer meiner Feinde.“
    Mephistopheles berührte sie zärtlich an der Wange, als rechnete er damit, dass sie ihn zurückwies. Sie verlor den Kampf gegen die Tränen. Ihr Leben lang hatte sie sich nach der Zuneigung ihrer Eltern verzehrt. Sie lehnte sich in die Berührung. Er lächelte. Ohne Lächeln sah er unglaublich aus. Mit einem Lächeln ...
    Kein Wunder, dass Frauen bei seinem Anblick feuchte Handflächen bekamen.
    „Dein Brandzeichen hat Aufmerksamkeit erregt. Nicht nur wir erfuhren von ihr. Die Angelus hätten sie beinahe überwältigt. Von der Meduris fange ich erst gar nicht an.“
    Kendricks Blick stand seiner vorwurfsvollen Körpersprache in keiner Weise nach. Sie funkelten sich an. Morven spürte die Temperamente beider Männer fast körperlich auf ihrer Haut. Sie erstarrte, sie spürte es, kribbelnd und machtvoll bahnte es sich seinen Weg, erst auf der Oberfläche, dann tiefer.
    Das fehlte ihr noch.
    „Hört sofort auf.“ Sie sprang dermaßen heftig von dem Sessel, dass er durch die Luft flog, bevor er gegen die Wand prallte. Ihr Körper leuchtete blau. Die Aktion überraschte Morven und unsanft landete sie auf dem Hintern.
    Shit! Diese dämlichen Armanachkräfte waren unberechenbar. Zumindest beendeten sie das Blickduell. Kendrick zog sie auf die Füße. Mephistopheles’ Blick wanderte zwischen ihnen hin und her, ein leises Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
    „Du hast gut gewählt, Morven. Kendrick ist der perfekte Gefährte für dich.“
    Sie konnte ein zynisches Lachen kaum unterdrücken, er war weit davon entfernt, ein perfekter Gefährte zu sein. Ein perfekter Gefährte wies sie nicht zurück, wäre kleiner und hässlicher, nicht das Ebenbild von sexy auf zwei Beinen, dominant und stark wie die Hölle selbst.
    Wirklich? Wenigstens findest du mich attraktiv, Gefährtin
.
    Sie dachte ein Schnauben. Seine blauen Augen drangen tief und ihr Widerstand zerbröckelte. In den Armen dieses Mannes zu liegen, seine ganze Aufmerksamkeit zu erhalten, musste mehr sein, als eine Frau ertragen konnte. Und er versagte es ihr.
    Mephistopheles’ Körperhaltung änderte sich, strahlte grausame Arroganz aus.
    „Ihr müsst sofort zurück. Babylonus ist auf dem Weg hierher.“
    Bevor sie reagierte, zerrte Kendrick sie zu einer Marmorfliese mit einer Rune und das schwindelerregende Gefühl ergriff sie. Als sie die Augen öffnete, stand sie mit Kendrick auf dem Dachboden ihres Cottages.
    Er umarmte sie und bohrte seinen Blick in ihren. Seine zerzausten dunklen Haare trugen zu dem wilden Aussehen bei, in den Tiefen seiner Pupillen bemerkte sie silberne Einschlüsse. Er atmete schwer, das Silber wurde präsenter. Diesmal war sie sicher, es entsprang nicht ihrer Einbildung.
    „Flùr, hör auf zu strampeln. Du weckst einen Hunger in mir, den du nicht stillen

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