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Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Titel: Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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die den Flur betraten. Er stellte sie ans Waschbecken, weil er wusste, sie wollte sich die Zähne putzen.
    Er spürte den Schock der beiden Männer, als sie das Schlachtfest begutachteten.
    Morven schrubbte ihre Zähne so hart, dass er ihre Hand festhielt und die Zahnbürste mit Gewalt aus ihren Fingern löste. Erneut lehnte sie an seinen Brustkorb, atmete hastig, presste ihre Nase dagegen.
    Oh, verdammt.
    „Du kannst im Bad bleiben, wenn du möchtest, Ulaidh.“
    Sie schüttelte den Kopf und sah ihn an. Er hatte sie Liebling genannt.
    „Das macht es nicht ungeschehen. Ich muss wissen, was passiert ist.“ Sie zog den grünen Bademantel über, sah dermaßen verletzlich aus, dass er kurz die Lider schloss. Er musste seinen Hunger stillen, um die Gefühle zu bekämpfen, die ihn überwältigten. Falls er es zuließ, Morven zu lieben, konnte er sein grausames Verlangen nur bei ihr befriedigen. Und das würde er ihr nie antun. Er suchte die Kälte, die in ihm wütete, und klammerte sich daran.
    „Kendrick.“ Morven sagte seinen Namen so zärtlich, dass er zusammenfuhr. „Danke.“ Sie lächelte ihn an und es vertrieb die Kälte, hinterließ Verlorenheit, denn er ahnte, was es bedeutete.
    Lior stand in der Badezimmertür, seine grünen Augen waren fast schwarz, ebenso wie seine Aura. Beunruhigung strahlte von ihm aus, das wiederum warkein beruhigender Zustand. Ihn brachte nichts leicht aus der Ruhe.
    „Alles in Ordnung?“ Er streckte die Hand aus, hob ihr Kinn an, und betrachtete sie intensiv. Sie brach erneut in Tränen aus.
    Lior sah ihn fragend an. Kendrick zuckte mit den Achseln. Lior zog sie in die Arme, wartete, bis sie sich beruhigte.
    „Du solltest im Bad bleiben, Kleines.“ Lior warf Kendrick einen trockenen Blick zu. Wahrscheinlich sog er seine Emotionen wie ein Schwamm auf.
    „Für immer?“
    Kendrick zog sie gegen sich. „Nein, Flùr, so lange, bis wir den
Zwischenfall
beseitigt haben.“
    „Er heißt Randy und wir haben oft zusammen eine Tasse Tee getrunken. Er mochte meinen Zitronenkuchen.“ Sie unterdrückte weitere Tränen, krallte die Hände in den Morgenmantel. Ihre Augenfarbe änderte sich und er sah, dass Wut den Schock verdrängte.
    „Okay, ich warte ein paar Minuten.“
    Sie plumpste auf den Badewannenrand und fiel beinahe hinein. Kendrick und Lior fassten sie im gleichen Moment.
    Sie war weiß wie ein Schneedrache. Bevor er sich davon abhalten konnte, küsste er sie leicht auf die Stirn. Ein selbstgefälliger Ausdruck trat auf Liors Gesicht.
    Als sie das Wohnzimmer betraten, erwartete ein bleicher Dàn sie, mehr als nur ein wenig besorgt. „Ein verdammter Mutantenluachrach! Gut sechsmal so groß wie normal.“
    Lior betrachtete die Gehirnmasse auf der Couch.
    „Schwärze durchzieht das Gehirn. Jemand spielt mit dem Urchaid herum.“
    Die Echsenwesen hielten sich normalerweise im Hintergrund auf, Aasfresser, die nachts aus den Höhlen krochen, auf der anderen Seite der menschlichen Welt. Der Postbote hatte keine Chance gegen die verfluchte Kreatur gehabt.
    „Shit. Nicht die Angelus haben Morvens Ex getötet, sondern das hier. Bethana hat die Wahrheit gesagt.“ Kendrick fühlte eine dunkle Ahnung, dass es Morvens Mutter war, die hinter den Kulissen die Fäden zog. Sie erlangte Gewalt über das Urchaid. Eine Bedrohung für sämtliche Wesen, die sich die Erde teilten.
    Dàn unterbrach seine schreckliche Tätigkeit und rieb die Hände an dem Overall ab. „Der ganze Mist reicht weiter, als uns bewusst ist. Verglichen mit diesem Scheiß sind die Angelus Waisenknaben.“
    Dàn begann den Flur zu säubern.
    Er wischte das Blut auf und streute Bannpulver auf die Flecken, es löste die Überreste aus dem Parkettboden.
    „Alles in Ordnung mit Morven?“ Dàn schaute mit einem angefressenen Gesichtsausdruck hoch. Lior und Nosferat hatten Dàn offensichtlich nicht in dieEinzelheiten eingeweiht.
    „Ich bin mir nicht sicher.“ Kendrick hoffte es. Sie war stark, aber das hätte sie nicht sehen dürfen. Vorsichtig hob er die Reste des Kopfes auf. Seltsamerweise waren die Augen unbeschädigt, der Terror war deutlich in ihnen zu erkennen. Sanft schloss er die Augenlider.
    Lior zuckte zusammen und ließ fast den Oberschenkelknochen fallen.
    Daingit! Constable Morris.
    „Mrs. Wemyss!“ Er hämmerte an die Tür.
    Morven stand auf wackligen Beinen im Türrahmen und drückte die Schultern durch. Sie sah mit einem erstaunten Gesichtsausdruck auf den makellosen Boden. Lior und Dàn gingen ins

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