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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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der Traum regelmäßig, das letzte Mal vor ungefähr einem Mond. Es kam ihm vor, als sei ihm der Traum erst gestern widerfahren,
    Unter Hargor lag Mittland!
    So begann der Traum stets.
    Hargor war weit oben und blickte hinunter.
    Zuerst bekam er einen Schrecken, denn er war nicht schwindelfrei. Er saß auf einem Drachen!
    Er ritt einen vierköpfigen Drachen!
    Sein orkischer Instinkt regte sich , und was er sah, ließ sein Herz jubilieren wie einen jungen Vogel. Unter ihm tobten Krieg und Kampf! Armeen, die aufeinandertrafen, Explosionen, deren schwarze Rauchwolken weit hoch in den Himmel stiegen, zerstörte Gebäude und verstümmelte Wesen aller Rassen. Schlachtfelder, die sich in blutige Seen verwandelt hatten, und deren ölige Oberflächen im Licht der untergehenden Sonne schimmerten . Er hörte Jammern und Weinen, Gebrülle und Hurra-Rufe. Er sah Magier auf weißen Rössern und Bärtige, die Streitwagen vor sich her rollten. Er sah Elfen, die sich auf ihren Pferden formierten und ihm unbekannte Wesen, die auf merkwürdigen, seltsam geformten Tieren ritten und mit fremdartigen Waffen um sich schossen.
    Unter ihm war pures Chaos.
    Doch damit nicht genug, schaltete sich der Drache in die Kämpfe ein. Geschwind wie ein Pfeil legte er die wie Gaze scheinenden Flügel an und sauste hinab. Hargor wunderte sich, dass er nicht vom Rücken des Drachen fiel, denn er saß weder auf einem Sattel, noch hielten ihn Seile. Er konnte es ganz einfach. Der Traum ließ ihn zittern und aufgeregt vor sich hin grunzen, was er seltsam fand, denn er träumte, dass er träumte und er war nicht gewillt zu erwachen. Noch nicht!
    Und der Traum nannte ihm den Namen des Drachen.
    Ich bin Sharkan!
    Sharkan schnellte nach unten , und aus seinen vier Mäulern spritzten Feuerstrahlen, glühende Flammen, die Armeen verbrannten und Legionen zu Feuersäulen erstarren ließen, bis Asche zu Asche wurde. Sharkan der Vierköpfige, radierte alles Leben aus, setzte Felder in Brand und hinterließ eine schwarze rauchende Ebene und Ruinen, deren kohlende Überreste wie Finger des Todes in den Himmel staken.
    Was Sharkan tat, überstieg den Verstand des Orks und es überspannte seine mentale Triebfeder. Warum tat Sharkan das? Wer oder was brachte ihn dazu? Was nutzte es, wenn ein ganzes Land, ein Kontinent, eine ... Welt in Schutt und Asche lag en ? War es nur die Lust an der Vernichtung, die den mäch tigen schwarzen Drachen antrieb oder folgte er einem geheimen Befehl? War er unbesiegbar? Und was suchte er, Hargor Othos, Ork von Zadarsh, auf dem Rücken des Vierköpfigen?
    Die wichtigste Frage jedoch ließ den Traum in seinem Schädel brennen wie ein Orkfeuer . Warum träume ich das? Was bedeutet dieser Traum für mich? Träume ich die Zukunft?
    Ja, er war ein Ork , und es lag in seiner Natur, die Welt mit harten Augen zu sehen. Er ging keiner Auseinandersetzung aus dem Weg , und nicht selten spielte er mit dem Gedanken, die Macht seines Drachen auch gegen seine Leute von Zadarsh einzusetzen. Um ehrlich zu sein, kribbelte es ihn bei diesem Gedanken ganz schön , und die Vorstellung, es diesen arroganten Alten richtig zu zeigen, machte Spaß. Er weidete sich an deren Furcht, wenn er Sharkan über dem Dorf kreisen ließ , und jeder Ork dac hte, gleich würde ein Feuerstoß über ihre Schädel hauchen und alles zerstören.
    Aber warum sollte er sein eigenes Volk ausrotten?
    Nein, er besaß für einen Ork eine gehörige Portion Phantasie – umsetzen würde er sie nie! Oder etwa doch?
    Er kehrte zurück in seinen Tr aum, den er nie verlassen hatte und bekam es mit der Angst zu tun. Unter ihnen formierte sich eine Gruppe Wesen, die – unglaublich – dem Hauch des Vierköpfigen widerstanden. Sie starrten zu ihnen empor. Auf diese Entfernung konnte Hargor keine Gesichter erkennen, doch es waren Zweibeiner wie er, Menschen vielleicht. Wieder und wieder spie Sharkan Feuer , und sein gigantischer Körper bebte voller Zorn. Die Flamme schlug über der Gruppe zusammen und verlosch. Der Drache änderte seine Flugbahn und schoss, die Klauen vorangestreckt , wie ein jagender Habicht oder Rabbolo auf die Wesen zu, die sich eng aneinander drückten. Sharkan würde diese winzigen Kreaturen mit seinen Klauen zerfetzen , und nichts konnte ihn davon abhalten.
    Hargor griff mit beiden Händen in eine hornige Wölbung am Nacken des Drachen und presste seine Beine an dessen Leib, um nicht abzustürzen. Doch das geschah nicht, denn er war wie verwach s en mit Sharkan, so als habe

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