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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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darüber, wie du willst. Meine Zeit ist gekommen.
    »Pah, du bist fast noch ein Baby«, spuckte der Ork hilflos aus. Er ahnte, was die Worte des Drachen bedeuteten. Sharkan wollte ihn verlassen. Wer sollte dieses Ungetüm aufhalten? Sharkan konnte tun, was er wollte.
    Mein Leben währt eine Unendlichkeit, lieber Freund, und ich könnte mir Zeit lassen, viel Zeit. Doch alles Erfüllte ist langweilig. Nur das Unerfüllte macht das Leben erträglich. Ich langweile mich. Ich möchte meiner Bestimmung folgen.
    »Und wie sieht die aus?«, fuhr Hargor den Drachen an.
    Fürchtest du Strafe, wenn ich dich alleine lasse? Fürchtest du, dass deine Leute dir deine Arroganz heimzahlen? Dass sie dich für ihre Angst, die du ihnen machst, rächen könnten?
    Hargor schwieg.
    Du bist ein guter Ork, denn du hast mich aufgezogen, hast mir Milch und Blut gegeben.
    Hargor nickte schwach. Oh ja, das hatte er. Und es war manchmal eine echte Plage gewesen.
    Dich hier in Zadarsh zu lassen, käme einer Strafe gleich.
    Erneut nickte Hargor, und sein Kopf ruckte hoch.
    Also bleibt mir nichts anderes übrig ...
    »Was ... was meinst du damit?«
    Du willst meine Bestimmung wissen?
    »Ja, das will ich. Wie viel hat sie mit meinem schrecklichen Traum zu tun?«
    Könntest du es ertragen?
    »Was meinst du?«
    Könntest du die Wahrheit ertragen?
    Hargor schluckte. Dann sagte er mit fester Stimme: »Ich könnte jede Wahrheit ertragen.«
    Dann mache dich bereit, ein mächtiger Ork zu werden!
    Hargor starrte den Schwarzen Vierköpfigen an. Vor Erregung klapperten seine Zähne. Seine haarigen Hände ballten und entspannten sich. »Mächtig?«
    Sharkan schwieg.
    Die reptilienartigen Drachenaugen waren auf Hargor gerichtet, alle vier Köpfe waren zu ihm gewandt. Vier Mäuler, acht Augen, viermal Feuer, viermal Intelligenz, viermal Grausamkeit.
    Hargor fing an zu zittern – erfreut und ängstlich.

6
     
    Er hatte Glück gehabt.
    Das Messer des verbluteten Fleischers hatte Markosa Lightgardens Schulter nur leicht verletzt, wie der Magus bestätigte, der sich der Verletzung angenommen und diese so gut wie geheilt hatte. Tatsächlich war ein Nerv verletzt worden, was zu den grausamen Schmerzen geführt hatte, die Fleischwunde hingegen war nicht so schlimm, wie sie aussah.
    Man musste über sehr viel Gold, Silber oder Beziehungen verfügen, wollte man sich der Dienste eines Magus versichern, der sein Handwerk verstand. Das war für Markosa kein Problem. Denn nach dem Tod seines Vaters war ihm dessen Erbe zugefallen.
    Nun herrschte er über das Haus Lightgarden, was letztendlich wenig bedeutete, denn die wahre Macht ging vom König aus. König Balger war Herrscher über die Hafenstadt Dandoria und den gleichnamigen Kontinent.
    Alte Adelsgeschlechter durften froh sein, wenn sie im Laufe der Zeit ihre Finanzen beisammengehalten oder wie im Falle Lightgarden, durch kluge Geschäfte vermehrt hatten. Sieben von zehn Händlerschiffen gehörten den Lightgardens. Sie besaßen d ie Macht über Gold und Reichtum; politischer Einfluss wurde ihnen nicht gewährt. Zwar wäre es für das Königshaus und Dandoria nicht auszudenken gewesen, wenn das Haus Lightgarden seine Schiffe in die Werft verlegt hätte, aber bisher war es noch nie dazu gekommen. Im Gegenteil hatten sich Bernardo Lightgarden und König Rondrick bestens verstanden , und auch mit dessen Vater, dem Erzkönig von Dandoria, hatte man ein gutes Verhältnis gepflegt. Wie viele Ratschläge mochte Bernardo Lightgarden den Königen eingeflüstert haben? Bisher hatte Markosa s Vater davon abgesehen, einer Gilde beizutreten, um nicht parteiisch zu wirken, was auf breite Zustimmung der sehr unterschiedlichen und politisch orientierten Gilden gestoßen war. Er hatte seine Geschäfte alleine gemacht und toleriert, dass sein schöner Sohn den Frauen und dem guten Leben eher zugeneigt war als harter Arbeit. Wie Markosa wusste, hatte sein Vater es ähnlich getrieben, so lange, bis dessen Vater gestorben war. Von einem Tag auf den anderen hatte er die Geschäfte übernommen , und nun war es an Markosa, diesem Beispiel zu folgen.
    Doch Markosa dachte nicht daran!
    Seine Buße verdrängte er proportional zum Abebben der Schmerzen , und nur zu gerne drückte er dem Magus zu viele Goldmünzen in die Hand.
    Nachdem der Magus gegangen war, schwang Markosa die Beine von der Schlafstatt und öffnete die Fenster. Er lebte in einem Seitentrakt eines Palastes, der auf einer Anhöhe errichtet worden war, von der aus man einen

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