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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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kein Laut über die Lippen.
    »Nun macht schon. Wer weiß, wie lange sie brauchen, um sich zu entscheiden, wer sich zu wem verwandelt!« Öklizaboraknorr hatte die Schnauze voll. Er hatte sich nicht in Gefahr begeben, um angestarrt zu werden, als sei er eine missgebildete Kreatur.
    »Ja … ja …«, ächzte der kleine Dicke und hob seine Axt.
    Der Blonde blinzelte , und der hagere Weiße verpasste ihm einen Schlag zwischen die Schulterblätter. »Habt Ihr nicht gehört, was der … der …«
    »Wiesel …«, rief der kleine Dicke. »Ein sprechendes Wiesel! Ich werd’ verrückt!«
    »Um verrückt zu werden, musst du überleben, Fret!« Der große Blonde rannte los , und sein Schwert wirbelte. Der Kleine mit der Axt tat es ihm nach. Die Fardas gaben schauerliche Geräusche von sich. Sie hörten sich an wie eine Mischung aus Mensch und Tier , und ihre Laute erstarben in Gurgeln und Ächzen. Als wollten sie fliehen, veränderten die Fardas ihre Gestalt und versuchten in ihre ursprüngliche Form zurückzukehren, wieder zu Rauch und Schatten zu werden.
    Die drei Zweibeiner kannten kein Erbarmen.
    Öklizaboraknorr erbrach sich, als der Hagere die Armbrust wegwarf, seinen Dolch zückte und einem Wesen, welches aussah wie ein Bailiff, die Kehle durchschnitt. Es war, als hätte Öklizaboraknorr seinen eigenen Tod gesehen , und er griff sich unwillkürlich an den Hals, während er die Essensreste ins Gras spuckte. Da er das Blasrohr in seinem Reisebeutel gelassen hatte, waren dieje nigen , die sich anschickten, den Bailiff zu spiegeln, ebenso unbewaffnet wie er.
    Die Lichtung erschauderte unter den Lauten sterbender Fardas, denn gegen den Verlust von Gliedmaßen waren auch sie nicht gefeit, schon gar nicht, wenn es sie den Kopf kostete.
    Vom Schwert des Großen tropfte Blut , und das Axtblatt des kleinen, aber flinken Zweibeiners war mit Blut und Gekröse verschmiert. Dabei zählte der Kleine, während seine Axt grausige Wunden schlug. »Vier … und fünf! Und sechs, du elende Kreatur! Und sieben!«
    Niemand kümmerte sich um Öklizaboraknorr, was dieser zum Anlass nahm, noch mehr Verwirrung zu stiften, indem er sich davon machte. Er huschte zum Baum, schnappte seinen Beutel und verschwand im Geäst eines großen Baumes, der ihm so viel Schutz bot, dass er zwar beobachten , aber nicht beobachtet werden konnte.
    Sofort reagierten die Fardas und erneut veränderten sie ihre Gestalt, doch diesmal warteten die Zweibeiner keinen Moment zu lange. Der Hagere mit dem Dolch schlitzte eine Kehle nach der anderen auf, wobei er eine erschütternde Routine an den Tag legte, ganz so, als mache er so etwas andauernd. Bei dieser Aktion wirkte der Hagere ganz ruhig, fast schon gelassen, währenddessen der Kleine seine Axt in die sich verwebenden und knorpelig aufplusternden Körper hieb, als habe er nur darauf gewartet, seine Waffe in Blut tauchen zu dürfen. Der Blonde musste sich gegen ein Ebenbild wehren, welches den Unterkörper des Hageren, aber den Oberkörper des Blonden hatte, was ihn erstaunlicherweise flink und gefährlich machte. Stahl krachte auf Stahl. Funken sprühten . Doch der blonde Mann ließ sich nicht beirren. Aus seinen langen Haaren spritzte Schweiß. Er wirbelte um die eigene Achse und enthauptete sein Ebenbild, was erneut dazu führte, dass sich Öklizaboraknorrs Magen umdrehte.
    Die Lichtung war übersät mit abgeschlagenen Gliedern und Wesen, die sich im Todeskampf wälzten. Sie versuchten, aus ihrer Gestalt zu fliehen , und einigen gelang es tatsächlich, allerdings schienen sie unvollständig zu sein, denn ihr rauchiges Wesen suchte nicht den Fluchtweg in den Wald, sondern drang in den Erdboden ein wie Regenwasser oder wie das Böse, das das Weite sucht, da es das Licht scheut.
    Doch es war noch nicht vorbei.
    Einigen, drei, vier, fünf Fardas war es gelungen, sich in ein genaues Ebenbild zu verwandeln. Es waren zwei große Blonde und drei kleine Dicke. Zwei Schwerter und drei Ä xte gegen eine Axt, ein Schwert, einen Dolch oder eine Armbrust.
    Öklizaboraknorr wusste, dass er nicht mehr eingreifen musste. Die Kämpfer waren stark und schnell , und die Vorstellung, an diesem Ort zu sterben, beflügelte ihren Lebenswillen.
    Es gab einen unerbittlichen Kampf. Vor allen Dingen, als der kleine Dicke gegen sein Ebenbild die Axt wirbeln ließ, schien es, als wolle die Auseinandersetzung kein Ende nehmen. Stets waren sie gleichauf, während der Blonde den anderen beiden Dicken die Arme abschlug, was so schnell ging, dass

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