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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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der Bailiff zweimal hinschauen musste, um sich dessen sicher zu sein.
    »Und den lässt du mir, mein Freund«, keuchte der Kleine. »Ich will doch mal sehen, wie gut ich bin.«
    Währenddessen war der Weiße hinter die zwei Blonden gehuscht, fast so schnell wie ein Bailiff, fand Öklizaboraknorr, und die Schneide seines Dolches fand ihr Ziel. Wie schon zuvor, war das Durchschneiden der Kehle nur der erste Schritt, sozusagen ein Ablenkungsmanöver, bevor es für die Fardas wirklich ernst wurde, denn nun schwang der Blonde sein Schwert über den Kopf, sackte etwas in die Knie und trennte den Feinden die Köpfe vom Rumpf, bevor sie sich erholen konnten.
    Derjenige, den man Fret genannt hatte, schien sein helles Vergnügen beim Kampf gegen sein Ebenbild zu haben, denn er lachte. Seine kleinen Augen glänzten und sein Bart schien zu lodern. »Ich bin Frethmar Stonebrock und wer bist du?«
    Das Wesen versuchte, Laute von sich zu geben, die wie Sprache klangen, doch dies gelang nicht, vielmehr stolperte ein ekelhaftes Gurgeln über die Lippen des falschen Zwerges .
    »Du kannst nicht reden?«, rief Frethmar, wie Öklizaboraknorr ihn nun nannte. »Du willst es gerne, aber du kannst es nicht. Dann kannst du weder Oden dichten, noch denken wie ich. Und das bedeutet ...« Er sprang zwei Schritte zurück und senkte die Axt und den Kopf. »Das bedeutet ...«, flüsterte er. »dass du ...!« Er brüllte und sprang vor, wobei seine Axt einen eleganten Bogen beschrieb und überrumpelte den Gegner, bevor dieser reagieren konnte. »... dass du ... « Frethm ar führte den finalen Schlag. » dass du nun stirbst, Miststück!«
    Das Axtblatt steckte im Hals seines Ebenbildes, der Bart fiel abgeschnitten zu Boden und Frethmar zog die Axt mit einem Ruck heraus, wobei ihm der Stiel aus den glitschigen, blutverschmierten Fingern rutschte. Bevor er sich danach bücken konnte, kippte der Kreatur der Schädel vom Hals und blieb an nur wenigen Nackenfasern hängen wie ein Rucksack, wo er hin und her baumelte. Blut pumpte und das Ding brach zusammen, um genauso wie die anderen Fardas zu Nebel und Rauch zu werden, Nebel, der wie tödliches Gas in den Erdboden kroch, um den Wald zu verpesten.
    Alle Fardas waren besiegt , und es waberte über dem Gras und über den Steinen, sogar das Blut und das Fleisch der Getöteten zersetzte sich , was aussah , als habe jemand einen Steppenbrand gelöscht.
    Waren sie tot?
    Nein, das konnte nich t sein. Lediglich ihre … Körper lebten nicht mehr, was jedoch blieb, war erheblich abscheulicher . Öklizaboraknorrs Fell sträubte sich , und er fiepte leise vor sich hin. So etwas Entsetzliches hatte er noch nie erlebt. Doch, hatte er vermutlich – aber da war er zu jung gewesen, um es zu begreifen .
    Frethmar und seine Mitstreiter starrten die Gliedmaßen an, die sich in Rauch auflösten und sich wie windende Würmer, die das Feuchte suchen, in den Boden schlängelten.
    Dann war es vorbei , und die Kämpfer bewegten sich noch immer nicht. Sie schienen wie versteinert. Ganz offensichtlich steckte ihnen das Geschehene ganz schön in den Knochen. Öklizaboraknorr fragte sich, ob es Zeit sei, seinen Weg fortzusetzen. Schließlich durfte er sein Ziel nicht aus den Augen verlieren, als der große Blonde rief: »He, lass dich blicken. Wo bist du, Wiesel?«
    Wiesel?
    Der Bailiff wusste, wie Wiesel aussahen , und mit denen hatte er nun wirklich keine Ähnlichkeit.
    »Komm aus deinem Versteck! Du hast uns gerettet! Was immer du bist ... lass dich blicken!«, rief Frethmar.
    Die Zweibeiner meinten tatsächlich ihn, Öklizaboraknorr. Das war unklug. Sie sollten sehen, dass sie verschwanden. Wer wusste, ob die Fardas nicht eine Nachhut schickten? Und zweimal würde derselbe Trick nicht funktionieren. Andererseits ... er hatte den Zweibeinern erneut das Leben gerettet. Er, ein kleiner Bailiff. Ein mutiger kleiner Bailiff, denn was er getan hatte, war sehr mutig gewesen, oder etwa nicht? Und wer mutig war, durfte auch seinen Lohn einstreichen. War es nicht Lohn genug, die Zweibeiner lebend zu sehen? Nein, der Lohn war erst perfekt, wenn Öklizaboraknorr sich ihnen zeigte und mit ihnen … sprach! Wenn sie ihn lobten, vielleicht sogar sein Fell kraulten. Er hatte gehört, dass Menschen so etwas taten und dies sehr angenehm sei. Erlebt hatte er es noch nie.
    Was, wenn sie ihn gefangen nahmen?
    Vater Baum hatte ihm stets deutlich gemacht, er sei etwas Besonderes und Zweibeiner neigten dazu, das Besondere für sich behalten zu

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