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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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lagen sich in den Armen und lachten, knufften sich, rollten durch den Dreck, grunzten und brummten und wussten nicht mehr, was sie taten.
    Später, viel später in der gleichen Nacht, saß Hargor auf den Resten des Throns , und die Orks von Zadarsh jubelten und tanzten und soffen und brüllten und grunzten und ließen ihn hochleben:
    Hargor, den Häuptling der Orks!

12
 
    Öklizaboraknorr hatte keine Zeit zu verlieren.
    Entweder er hatte eine Idee oder die drei würden von ihren Ebenbildern getötet werden. Hatte der Große sie Fardas genannt? Ja, so war es gewesen.
    Diese Fardas waren unheimlich.
    Sie störten nicht nur den Frieden des Waldes, sondern auch den Frieden der Seele. Und Öklizaboraknorr waren seine Seele und der Wald heilig.
    Nachdem er zwei Pfeile durch sein Blasrohr ins Ziel gebracht hatte und die Fardas keine Regung zeigten, er griff ihn Verzweiflung. Er hatte getroffen und einer von ihnen, er sah aus wie der große Blonde, fasste sich in den Nacken, zog den winzigen Pfeil heraus, starrte ihn an und warf ihn weg, ohne sich weiter darum zu kümmern.
    Also waren die Fardas unverwundbar.
    Nein, nicht ganz. Der große Blonde, der ein Fardas war, torkelte, wackelte mit dem Kopf, aber es brauchte nur wenige Atemzüge und er hatte sich erholt. Dass er dem Pfeil keine Aufmerksamkeit schenkte, war seltsam .
    Die Fardas, es waren mehr als zwei Dutzend, umkreisten die drei Männer, den kleinen Dicken, den hageren Weißen und den großen Blonden. Die drei Männer wirkten ängstlich, auch wenn sie es zu verbergen suchten. Ö klizaboraknorr hatte eine so scharfe Wahrnehmungsgabe, dass ihm dies nicht verschlossen blieb. Sie hatten ihre Waffen gezückt, doch gegen die wehrhafte Übermacht hatten sie keine Chance. Öklizaboraknorr nahm an, jeder der Gegner war nicht nur ein genaues Abbild, sondern auch ebenso stark, wändig und zudem noch fast unverwundbar. Also würde es Tote geben.
    Öklizaboraknorr überlegte, ob er sich an den Stamm lehnen und dem Massaker zuschauen sollte, aber es stank ihm gewaltig, dass er dem Dicken und dem Blonden das Leben gerettet hatte, damit sie es nun verloren. Das war unsinnig und fühlte sich an, als lache das Schicksal einen aus. Gerne hätte der junge Bailiff Vater Baum gefragt und um Hilfe gebeten, doch das war nicht mehr möglich. Er hatte sich entschlossen, seinen Weg alleine zu gehen, also musste er auch Entscheidungen alleine treffen.
    Der große Blonde brüllte auf , und sein Schwert wirbelte. Er war schnell wie ein Blitz , und seine Haare wehten, als er wie ein Wirbelwind um sich schlug und einigen seiner Ebenbilder Arme, Hände und einem sogar den Kopf raubte.
    Öklizaboraknorr schauderte es, denn es floss Blut, sehr viel Blut und er rümpfte die Nase, denn es roch süß und schwer. Andererseits bewunderte er die Kampfkraft des Großen, dem sich nun der kleine Dicke anschloss, der mit einer Axt kämpfte.
    Es war eine Verzweiflungstat , und es würde nicht lange dauern, denn die Ebenbilder des hageren weißen Mannes legte an , und die Armbrustbolzen würden den drei Kämpfern das Leben rauben.
    Hin und wieder macht man Dinge, deren Sinn sich einem erst später erschließt. Ohne das s er wusste, warum er es tat, geschweige denn, dass er es tat, hopste Öklizaboraknorr vom Baum und huschte auf die Lichtung, wobei er quietschte und jankte. Sein Reisebeutel lag am Fuß des Baumes. Er richtete sich auf die Hinterbeine und wackelte mit den Vorderpfoten. Was nun geschah, hätte er nie vermutet.
    Die Fardas änderten abrupt ihre Konturen, sie pulsten und wurden zu Schatten, die nicht zu wissen schienen, in welche Form sie sich festigen sollten. Es entstanden schauerliche Gestalten. Hagere , weißhaarige Männer mit den Pfoten eines Bailiffs, kleine Dicke mit Bart und tierischer Schnauze.
    »Ha, ihr verdammten Geister!«, kreischte Öklizaboraknorr. »Nun seid ihr verwirrt! Na, was macht ihr jetzt? Mit mir habt ihr nicht gerechnet … stimmt’s?«
    Er zischte hin und her , und sein buschiger Schwanz gab ihm die Stabilität, um weit und hoch zu springen.
    Zuerst achtete er nicht auf die Männer, denen der Mund aufstand und deren Augen groß wurden wie Kieselsteine, dann jedoch rief er, so laut er konnte: »Glotzt nicht, sondern kämpft. Sie sin d hilflos, seht ihr das nicht?«
    Der kleine Dicke starrte ihn an , und sein Mund schnappte auf und zu, wie Öklizaboraknorr es bei einem sterbenden Fisch beobachtet hatte. Der große Blonde wollte offensichtlich etwas sagen, aber ihm kam

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