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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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gelehrt.
    N un war er hier. Irgendwo in Mittland. In einer Region, die er weder kannte, noch kennenlernen wollte. Alles nur deshalb, weil sein Gewissen bestimmt hatte: Helfe Agaldir, den entführten Lichtwurm, das Gewissen von Mittland, zu finden! War er ein Narr, dass er sich dazu bereit erklärt hatte?
    Er vermisste die Barbs Bob und Bama. Zwei wunderbare Freunde, die er liebte. Und Laryssa, die einzig e Überlebende der neun Amazonen.
    Der Blinde Magister schien Frethmars Nachdenklichkeit zu spüren, denn er setzte sich zu ihm und musterte ihn eindringlich. »Du vermisst deine Freunde, nicht wahr?«
    Frethmar nickte stumm.
    »Ich verstehe dich. Doch das ist nicht alles ... ich habe deine Blicke gesehen, mit denen du deinen Freund prüfst. Du fürchtest um seine Seele, habe ich Recht?«
    Frethmar setzte ein schiefes Grinsen auf und sagte: »Ist er noch mein Freund?«
    »Wie meinst du das?«
    »Er sondert sich ab. Sieh nur, wie er dahinten mit dem Rücken am Baum ruht. So, als gäbe es uns nicht. Er weiß genau, dass er zu mir kommen kann. Mit mir kann er über alles sprechen. Aber er tut es nicht. Seitdem wir unterwegs sind, ist er schweigsam und in sich gekehrt. Ich begreife ja, dass es ihm schlecht geht. Lysa starb vor seinen Augen an einem Gift, das diese schreckliche Mari ihr verabreichte. Aus Eifersucht! Das muss man sich mal vorstellen. Sie tötete Lysa aus purer Eifersucht. An Connors Stelle wäre ich auch rasend geworden. Aber ich kann nicht vergessen, mit welcher Kälte und wie leidenschaftslos er Mari das Genick gebrochen hat. Zack! Einfach so. Als sei sie ein Lepori oder ein Huhn. Es ist, als hätte ich in diesem Moment begriffen, zu was dieser Mann fähig ist.«
    Agaldir strich sich über das spitze Kinn. »Du wusstest stets, zu was Connor in der Lage ist. Ich habe euch beide beobachtet, als ihr im Hof der Königsburg gegen eine Übermacht Soldaten gekämpft habt. Jeder von euch hat auf den anderen geachtet , und jeder von euch beiden wusste, zu was der andere in der Lage ist. Das alleine kann es nicht sein. Ich glaube, es gibt da etwas, das du mir verschweigst.«
    Frethmar öffnete den Mund und schloss ihn wieder.
    Agaldir sagte mit ruhiger Stimme: »Du musst es mir nicht sagen. Aber wenn du willst ... vielleicht wäre es keine schlechte Idee. Schließlich werden wir noch eine Weile miteinander auskommen müssen. Und ich stelle mir eine gemeinsame Suche nach dem Lichtwurm schwierig vor, wenn zwischen dir und Connor ein Riss entstanden ist.«
    Frethmar zog die Nase hoch und spuckte aus. Er wischte sich mit dem Handrücken über den Bart. »Wenn ich es dir erzähle, wirst du mich auslachen.«
    »Rede weiter.«
    »Es handelt sich um ein Geheimnis ... es wurde mir von ... Totengeistern berichtet. Es geht um viel Gold und Macht.«
    »Und?«, fragte Agaldir, als sei es völlig selbstverständlich, mit Totengeistern zu sprechen.
    »Ich habe es Connor erzählt. Er kennt das Geheimnis eines Schatzes .«
    »Er ist ein guter Mann«, sagte Agaldir beruhigend. »Er weiß ein Geheimnis zu hüten.«
    »Trotzdem ... als er das Geheimnis kannte, verhielt er sich mir gegenüber seltsam. Seine Augen leuchteten ganz merkwürdig und er wirkte wie jemand, der alles getan hätte, um an das Gold zu kommen. Für einen Moment war er mir ... fremd. « Frethmar räusperte sich, als sei ihm das, was er noch sagen wollte, peinlich. »Freundschaft kann blind machen. Schließlich ist Freundschaft eine Form der Liebe. Das waren deine Worte, Agaldir. Ich habe sie mir gemerkt. Und Liebe kann die Sinne vernebeln.«
    »Wie oft rettete der Barbar dir das Leben, Fret?«
    »So oft, wie ich seines rettete.«
    Agaldir schwieg eine Weile und blickte den Zwerg an, dann sagte er: »Du betrachtest heute viele Dinge von einer anderen Seite. Das bedeutet, du hast ein neues Leben begonnen. Das macht dich frei. In deinen Taten und in deinen Gedanken. Doch diese Freiheit muss man sich, genauso wie das Leben , tagtäglich neu erobern . Veränderung hat stets etwas Unbegreifliches an sich , und so wundert es mich nicht, dass du auch Connor von einer anderen Seite siehst. Es mag sein, dass dein Misstrauen gerechtfertigt ist, aber die wahre Tugend ist, Vertrauen zu schenken.«
    Frethmar hörte aufmerksam zu.
    »Vieles in deinem Leben wird dir anders erscheinen , und du bekommst neue Einsichten. Sei wachsam, Frethmar Stonebrock, aber behalte dein reines Gemüt.«
    Frethmar fuhr herum, als er ein Geräusch hörte, auch Agaldir reagierte. Wie ein Baum ragte

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