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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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losließen, drehte sich um und ging. Ging einfach weg. Sie verließ mit selbstbewussten Schritten, mit einem wogenden Körper, einem geschmeidigen Rücken, einem guten Gang und lautlos wippenden Haaren den Verstopften Korken, und hinter ihr pendelte die Schwingtür ins Nichts. Es war, als sei sie nie da gewesen, doch Markosa wusste, dass sie ihn auf eine nachdrückliche Art bewertet hatte. Und nie vergessen würde.
    Stille.
    Niemand hustete, keiner sagte etwas.
    Jeder hatte hergeschaut.
    Markosa atmete schwer und räusperte sich.
    Oh ja - sie wusste, wer er war, wusste, wer er stets gewesen war. Sie hatte ihn ... aufgesogen! Mit diesem einen Blick. Sie hatte in seine Seele geblickt. In der Wohnstätte seines Herzens lag die Wahrheit und diese hat sie gesehen. Sie wusste, dass es für seine müde Seele nur eine einzige Rettung gab, nämlich die Liebe. Damit endlich das Göttliche wirken konnte, damit er endlich vergessen, verzeihen und leben durfte. Ihr Blick war gewesen wie ein Licht im Feuer.
    Und sie selbst? Sie hatte sich ihm in ganzer Offenheit gezeigt und ihn begrüßt, ohne ein Wort zu sagen. Sie hatte sich ihm gezeigt und offenbart. Sie war, sie konnte es nur sein ... die Eine.
    Es war pure Magie. Die Liebe war die Schöpferin und Meisterin aller Dinge und die älteste Gesellin der Götter ... und diese Gesellin hatte ihn zum Nachtmahl geladen, um ihn mit diesem einen Blick zu bestürzen. Wer mochte den Göttern trotzen, ihnen absprechen? Wem dies widerfuhr, blieb nichts anderes übrig, als zu glauben.
    Und Markosa begann zu glauben.
    Sein Herz schlug schneller, während er ihr hinterher starrte und hoffte, die Schwingtür würde sich wieder öffnen und sie würde wieder hereinkommen, aus welchem Grund auch immer.
    Der Adelige des Hauses Lightgarden ahnte, dass sich in diesem Moment sein Leben änderte . Markosa Lightgarden hatte sich das erste Mal in seinem Leben verliebt!



7
     
    Frethmar Stonebrock hatte viel erlebt. Als Kind war er auf der Insel Gidwerg, in der Zwergenstadt Trugstedt, ohne Vat er bei einer Tante aufgewachsen und hatte sich stets einsam gefühlt. Die Ältesten seines Dorfes hatten ihn und seinen in der Höhle der Alten bewiesenen Mut rücksichtslos ausgenutzt, um einen unermesslichen Schatz zu finden, den sein verschollen geglaubter Vater in der Nähe seines Dorfes versteckt hatte, wodurch dieser sich als Held auszeichnete, der sein Volk rettete . Es handelte sich um einen Schatz, über den Stillschweigen bewahrt wurde, da dessen Auffinden dem Volk schaden würde. So hatte man es Frethmar erklärt und er hatte es akzeptiert. Lediglich Connor wusste davon.
    Doch das war nicht alles gewesen. Frethmar war oft verliebt gewesen, doch ein Weib hatte er nie besessen, da seine große Klappe ihn stets in Schwierigkeiten gebracht hatte. Zwerginnen mochten ihn, doch Frethmar war immer derjenige gewesen, der zur falschen Zeit die falschen Worte gefunden hatte, ähnlich einem Trüffelschwein, welches im feuchten Blattwerk gräbt und nur grüne Pilze zum Vorschein bringt, die es dann noch selbst frisst. Wenn er dann eine seiner selbst gedichteten Oden vortrug, lachte man, weil es eben dazugehörte, über ihn zu lachen. Während er sie deklamierte, las er in vielen Weiberaugen Lust und Begehren, doch keine Zwergin besaß den Mut, sich ihm zuzuwenden und er nicht den Mut, sich zu offenbaren.
    Zu einem Großmaul bekannte man sich nicht!
    Ja, die Oden!
    Es war die Freude, sie zu reimen, der erfahrenen Gegenwart durch schöne Verse Gewicht zu verleihen. Einst war sein Ziel gewesen, eine große Ode derer von Stonebrock zu schaffen, eine Ode, die seine Söhne an seinem Sterbebett singen sollten, während sein Weib voller Trauer heulte.
    Doch das war nicht mehr wichtig.
    War überhaupt nicht mehr wichtig!
    Sogar zum Reimen fühlte er sich zu müde. Zu ausgelaugt. Zu traurig.
    Damals , in Trugstedt , hielt man ihn für einen Aufschneider, und so hatte er sich angetrunken und deprimiert auf ein Amazonenschiff geschlichen, das ihn, ohne dass er es wollte, in Abenteuer entführte, zuerst zu den Barbs nach Fuure, danach über das Mittmeer nach Dandoria, Abenteuer, von denen er nie zu träumen gewagt hätte.
    Aber das war Vergangenheit.
    War Geschichte. War eine andere Ode, die er mit dem Titel Unterwelt-Saga überschreiben würde, falls er sie jemals verfasste. Falls.
    Das Erlebte hatte ihn erwachsen gemacht. Hatte sein Verantwortungsbewusstsein geschärft und ihn den Sinn wahrer Freundschaft zu schätzen

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