Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)
So war es stets gewesen. Dennoch hatte Connor das Leben seines Vaters verschont. Warum?
Um Korgath in dieser Schande zu belassen?
Es war keine offizielle Herausforderung gewesen, denn dann würde Korgath ab sofort den Weibern helfen und Scheiße karren. Connor hatte einen Zweikampf gesucht, den er sonst nie gefunden hätte. Das war klug, war eines wahren Clanführers würdig.
Er hatte sich großzügig und weise gezeigt und , er hatte den zweitmächtigsten Mann an seiner Seite. Den alten Lehrer Snækollur.
Und Connor hatte den Riesenwolf und vielleicht noch einen zweiten getötet.
Nur mit einem Messer, wie man an der Schnittwunde unschwer erkennen konnte.
Das war eine große Tat!
»Was denkt ihr?«, fragte Snækollur.
Korgath fühlte sich vorgeführt wie ein Kind, und am liebsten hätte er sich in den S chnee gegraben, um zu erfrieren und nie wieder aufzuwachen. Es wurden Entscheidungen über seinen Kopf hinweg getroffen, als existiere er nicht. Von einem Augenblick auf den anderen hatte er seine Macht verloren , und sogar sein treuester Freund stand nicht mehr an seiner Seite.
»Töte mich«, stieß Korgath hervor.
Connor drehte sich zu ihm und lächelte. Es war ein hartes Lächeln, wie Korgath es bei Connor noch nie gesehen hatte. Dieser Mann musste Schreckliches erlebt haben.
»Töte mich«, wiederholte Korgath , und seine Zähne knirschten.
»Nein, Vater. Das werde ich nicht tun«, sagte Connor. »Ich werde dich verschonen . Ich werde zusehen, was aus dir wird. Ich werde dich im Auge behalten.«
»Das ... das kannst du mir nicht antun«, flüsterte Korgath verzweifelt.
»Doch, ich kann. « Connor grinste , und seine Augen waren wie Eissplitter. »Zuerst werden wir dich in ein Zelt sperren. Erinnerst du dich? So, wie du es mit mir gemacht hast. Ein ganzes Jahr in einem kleinen Zelt. Schwer bewacht, bis die Sklavenhändler kamen.«
»Nein ...«, keuchte Korgath.
»Danach werde ich mich mit Xenua vergnügen und überlegen, warum meine Mutter vor Kummer sterben musste. Vielleicht – wenn ich darüber zornig bin - vergnüge ich mich mit dir. Es gibt viele Möglichkeiten. Wir könnten dich diese nette Sache machen lassen, die man Jünglingen antut. Du weißt, was ich meine, nicht wahr? Diese Sache, die einem Jungen die Kniescheiben aufreißt und ihn komplett unterwirft. Die Mardorre.«
Korgath schwieg . Schweiß lief ihm über das Gesicht. Das war eine Strafe, die man sich für junge Männer ausgedacht hatte, deren Mund größer war als ihr Mut. Man ließ sie auf allen Vieren mit nackten Beinen über die karste Landschaft kriechen, bis sie mit zerrissenem Fleisch vor dem Clanführer lagen und Abbitte leisteten. Eine Strafe für Halbwüchsige, nicht für einen gestandenen Mann!
»Also, was denkt ihr?«, wiederholte Snækollur seine Frage. Er stand schräg hinter Connor, sodass jeder wusste, wohin er gehörte.
Zuerst schien es, als wolle niemand etwas sagen. Dann brandete Jubel auf und die Nacht war erfüllt von rauen Stimmen .
3
»Ich liebe dich«, sagte Markosa und die Worte kamen ihm so leicht über die Lippen, wie nie zuvor . Er sprach mit der Stimme seiner Seele.
Nashka betrachtete ihn sanft und sagte: »Ich liebe dich auch, Markosa.«
Er runzelte die Stirn und drehte sich weg, goss sich etwas Wein in ein Glas und musterte die Flüssigkeit gegen die Sonne. Er nippte und sagte: »So geht das nicht weiter.«
Sie umarmte ihn. Ihre Wange drückte sich zwischen seine Schulterblätter und er nahm ihren Duft wahr. Am liebsten hätte er sich umgedreht, um sie zu küssen, zu liebkosen, zu lieben. Doch er riss sich zusammen und stellte das Glas ab, wobei sie sich von ihm löste.
»Du hast mir alles erzählt. Ich kenne deine Geschichte, Nashka. Du wolltest dich am mir rächen, um die Linie der Lightgarden auszulöschen. Für das, was Regerick dir antat. Und ich wiederhole: Soviel ich weiß, gab es in unserer Familie keine Vampire. Und ich bin keiner, wie du weißt. « Er drehte sich zu ihr , und sie trat einen Schritt zurück. Sie sah atemberaubend aus. »Nehme mich mit in deine Welt . Ich will so denken, fühlen und leben wie du.«
»Nein, Liebster. Das kann ich nicht«, gab sie traurig zurück.
»Warum nicht, bei den Göttern?«, fuhr er auf.
»Es wäre eine Sünde.«
»Pah! Nur was gegen das Gewissen geschieht, ist Sünde«, sagte Markosa. »Und du musst kein schlechtes Gewissen haben. Denn ich bitte dich darum, ich bitte dich, mir diesen Liebesbeweis zu schenken.«
»Das ist Wahnsinn«,
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