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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Anweisung erhalten, die Knoten perfekt zu winden.
    Der Alkohol tat seine Wirkung . Hard riss sich zusammen. Er stemmte beide Füße auf die Planken und stützte sich am Geländer ab.
    Die Männer wurden an Deck gebracht. Acht Männer, einer von ihnen Jan Ronsbecker. Wie es üblich war, starb der Kapitän zuerst, um den Folgenden den Schneid abzukaufen. Ronsbecker starrte zu Hard und nagelte ihn mit e inem schwarzen Blick fest. Der S chwarze Jan, ein wilder Piratenkapitän. Fast gleichgültig wirkend ließ er sich die Schlinge um den Hals legen und trat mit festem Schritt auf das Fass.
    Seine Männer reagierten ganz unterschiedlich. Zwei weinten, andere murmelten vor sich hin, die Übrigen schwiegen mit starren Gesichtern.
    »Du hast einen Schwur gebrochen!«, donnerte die Stimme des Schwarzen Jan zu Hard hoch und echote über das Deck wie stinkender Nebel. »Dafür werden die Götter dich strafen! Ich verfluche dich, Kapitän Wandrom Hard!«
    Trommelwirbel ertönten.
    Ronsbecker ließ Hard keine Sekunde aus den Augen. Sehe her, wenn ich sterbe! Und bereue! , schien der Blick zu sagen , und Hard war kurz davor, den Blick abzuwenden. Ihm war schlecht , und seine Knie zitterten.
    Der Trommelwirbel erstarb genauso abrupt, wie er begonnen hatte, und zwei Matrosen stießen das Fass unter Ronsbecker weg.
    Small Hijeck hatte gute Arbeit geleistet.
    Das Genick des Piratenkapitäns br ach mit einem hölzernen Krachen.
    Hard drehte sich um.
    Er hatte genug gesehen.
    Sollten seine Offiziere dem bösen Spiel ein Ende bereiten.
    Er stapfte mit unsicheren Schritten zu seiner Kajüte und warf die Tür hinter sich zu.
    Dafür werden die Götter dich strafen! Ich verfluche dich, Kapitän Wandrom Hard! , hallte der Fluch des Piraten in ihm nach .
    Mit bebenden Fingern füllte er den Becher.

13
     
    Bob verharrte und hielt Bama am Arm fest.
    Er lauschte.
    Die schmatzenden Geräusche, denen sie sich näherten , waren einer sanften Melodie gewichen – oder bildete er sich das nur ein?
    Er hatte das Gefühl, seit Ewigkeiten durch die Gänge zu irren und der Kampf, der vermutlich noch immer über ihnen tobte, kam ihm weit entfernt vor wie ein böser Traum .
    Der Vierköpfige kämpfte gegen die Dunklen Brüder und g egen die unendliche Vielzahl der Lessan -Dinger . Bob hatte Sharkan in die Augen geblickt , und etwas war zwischen ihm und dem Drachen geschehen. Sharkan hatte ihn verschont.
    Warum?
    Bisher hatte er noch nicht darüber geredet.
    Wa rum auch?
    Eine seltsame Leichtigkeit hatte sich ihrer bemächtigt. Ein frohes Gefühl, ein angenehmes Gespür dessen, was auf sie wartete.
    »Hörst du es auch?«, flüsterte er , und Bama nickte. Ihr Gesicht gl änzte versonnen.
    Laryssa trat zu ihnen. »Das ist ... geheimnisvoll.« Ihr schönes Amazonengesicht strahlte eine Heiterkeit aus, die hier fehl am Platze schien. Dennoch war es gut so.
    »Es ist nicht mehr weit«, sagte Bob.
    Am Ende des Ganges schimmerte der Fels in sanften Farben, Glühwürmchen schienen dort zu tanzen und Bob fand, dass die Felsen, die den Kristallsee umgaben, ähnlich ausgesehen hatten. Der verborgene Kristallsee, in dem Bluma lag.
    Die Melodie brach ab.
    Die Gefährten hielten inne.
    Schmatzen!
    Das Geräusch reißenden Fleisches!
    Nein, das war unmöglich. Das bildeten sie sich ein. Sie hatten zu viel Furcht erlebt. Ihre Nerven waren gereizt , weshalb sie nur noch Gefahren und Düsternis sahen .
    Ich habe Sharkan verjagt!, dachte Bob und kicherte. Ich bin ein mächtiger Magier und habe den grausamsten Drachen aller Zeiten nur mit meinem Barbblick verjagt!
    »Ich habe Sehnsucht nach Bluma«, sagte Bama unvermittelt und legte ihren Kopf an Bobs Brust.
    »Und ich habe Sehnsucht nach meinem Stamm und nach einem Mann, der mich liebkost«, sagte Laryssa.
    »Und ich habe Sharkan verjagt«, sagte Bob heiter.
    Sie befanden sich fast am Ende des Weges , der abrupt abbrach. Vor ihnen dehnte sich eine gigantische Höhle aus. Man konnte ihr Ende nicht sehen , und die Seiten waren so weit entfernt, dass es schien, als gäbe es einen Horizont. Die Höhlendecke war hoch wie ein Kuppeldach und erstreckte sich mit erstaunlicher Ebenmäßigkeit über diese Welt.
    Eine Welt, die bevölkert war.
    So weit das Auge reichte bevölkert war.
    Ein Gewimmel, sich umeinander schlängelnde Körper, weiße Kreaturen, augenlos und sechs oder sieben Fuß lang, mit Zähnen, die sich in Fleisch verbissen hatten, daran zerrten, Knochen in die Höhe warfen, danach schnappten.
    Ein weißes, haarloses,

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