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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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nicht – ich weiß fast alles. Ich reise heute dorthin und morgen dorthin. Ich bin wie ein Schatten, der sich Informationen holt, denn das ist meine Aufgabe.‘
    ‚Und was hat das mit meinem Schatz zu tun?‘
    ‚Die größte Ehre zollt man dem Gold, um Gold steht die Liebe zum Kauf, der Hass und alles andere.‘
    ‚Ich begreife noch immer nicht ...‘
    ‚Dann denkt nach, Pirat!‘ Nordengrols Stimme klang unwillig.
    Ronsbecker starrte in den Sand, dann suchte sein Blick den des Blinden Magisters. ‚Könnte es sein, dass auch Ihr Euch am Machtspiel beteiligen wollt?‘
    Nordengrol runzelte die Brauen.
    ‚Ihr verfügt über Magie und über Reichtum. Da es kein Reichtum ist, den Ihr Euch mittels Gewalt oder Unehrenhaftigkeit angeeignet habt, könnt Ihr diesen mit ruhigem Gewissen für Eure Ziele nutzen, ohne Gewissensbisse.‘
    Nordengrol schwieg, aber ein messerscharfes Lächeln spielte um seine Lippen.
    ‚Könnte es sein‘, fragte Ronsbecker, ‚dass auch Ihr ein Pirat seid?‘
    Nordengrol lachte. ‚Ich habe Euch unterschätzt. Ihr könnt tatsächlich denken.‘
    Ronsbecker spuckte in den Sand. ‚Selbstverständlich strebt Ihr aus anderen Gründen nach der Macht, Magister. Ihr wollt, dass es Mittland gut geht. Ihr wollt das Land beschützen.‘
    Nordengrol hatte die feine Ironie wahrgenommen. ‚Nur der Erfolg macht große Männer, Kapitän. Und große Männer führen und leiten. Führen sie immer gerecht? Vermutlich nicht. Das Gerechte kann man nicht finden, also verfällt man auf die Macht. So einfach ist das.‘
    ‚Gut, nun wissen wir das. Mein Schatz ist weg. Meine Männer werden darüber sehr unglücklich sein, denn sie erwarten ihren Anteil. Ich vermute, das ist ein Problem, mit dem ich klarkommen muss.‘
    Die Männer an Ronsbeckers Seite murrten.
    ‚Ihr habt mich, habt uns ruiniert, Nordengrol.‘
    ‚Das ist gerecht, Kapitän. Das ist besser, als aufgeknüpft zu werden, oder?‘
    ‚Gerecht?‘ Ronsbecker spuckte erneut aus. In seinem Mund schwappte ein bitterer Geschmack. ‚Oder Macht?‘
    ‚Seht es, wie Ihr wollt. Ich habe Euch zumindest eine Erklärung gegeben. Die schuldete ich Euch. Ich lasse Euch und Eure Männer abziehen. Macht Euch darauf gefasst, dass Mittland bald nicht mehr sein wird, wie es war , und betrachtet diesen Hinweis als Geschenk.‘
    Der Magister lehnte sich vor.
    ‚Euer Anstand ehrt Euch‘, spritzte eisige Ironie über Ronsbeckers Lippen.
    »Ihr müsstet Euer Gesicht sehen, Kapitän Hard. Ich glaube, ich habe ähnlich geschaut. Aber eines weiß ich sicher: Der Blinde Magister genoss seine Macht. Er war kein guter Mann. Oh, danke für den Drink. Warum ich war sagte? Ganz einfach ... Er starb! Er starb durch einen Pfeil. Der große Magier starb durch einen Pfeil, der ihn aus dem Hinterhalt traf. Er lehnte an der Palme, doch als er sich vorbeugte, geschah es. Er hielt sich für unbesiegbar, war ein vermessener Mann, doch er schien Feinde zu haben. Einer dieser Feinde tötete ihn.«
    Der Pfeil drang durch den Nacken in Nordengrols Hals und riss ihm den Kehlkopf weg.
    Die Männer sprangen auf und griffen zu ihren Waffen.
    Ronsbecker zückte seinen Krummsäbel und sicherte die Umgebung. Nichts! Der Pfeil war wie ein tödliches Insekt aus einem Versteck herangeschwirrt, zu schnell und zu präzise, als dass der Magister einen Schutzzauber hätte weben können. Nordengrol griff nach dem Pfeil , und seine Augen weiteten sich. Blut schoss aus seinem Mund, er ächzte. Seine Augen waren weit und weiß. Er rang nach Luft und brach die Spitze ab, womit er die Austrittswunde vergrößerte.
    Um seinen Körper veränderte sich die Luft , und schließlich veränderte sich sogar der Körper des Mannes. Er pumpte, wollte offensichtlich in eine andere Gestalt schlüpfen, eine, die ein Pfeil nicht ohne weiteres töten konnte, während feine Blitze über den grauen Umhang huschten . Es schien, als verdickte sich die Hitze, und Ronsbecker schloss für einen Moment geblendet die Augen. Als er sie wieder öffnete, hatte sich die Gestalt des Magisters in etwas verwandelt, das nicht mehr menschlich schien, jedoch auch keine tierische Form hatte. Ronsbecker reagierte , und sein Krummsäbel durchschnitt die Magie.
    Und köpfte den Magister.
    Ohne Kopf konnte sogar ein Blinder Meister nicht mehr existieren. Außerdem verringerte Ronsbecker Nordengrols Leid, denn das grausige Geschöpf fiel in sich zusammen und wurde wieder das, was er einst gewesen war. Ein Mensch!
    Ronsbeckers Säbel hatte ganze

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