Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)
guten Freund unter den Trümmern verloren. Ihr vielleicht Eure Mannschaft. Und Ihr jammert wie ein Kind?«
Wandrom Hard straffte sich, was ein schwacher Versuch war, aber immerhin zitterte er nur noch und hatte das Heulen beendet. Er nickte und trat einen Schritt von Haker zurück. Die Augen des Kapitäns glühten im beginnenden Wahnsinn. Mit einer trotzigen und hilflosen Geste wischte er sich das Blut aus dem Gesicht.
Frethmar blickte über seine Schulter. Er konnte dem Mann nicht verdenken, dass er den Verstand verlor , dass er sich allerdings nicht um seine Mannschaft kümmerte, zeugte von einem schwachen Charakter.
»Ökliz, wo bist du? Wenn du mich hörst, gebe mir ein Zeichen«, rief Frethmar und wischte sich Staub von Wangen und Lippen. Sein Bart war hell vom Staub , und seine Haare klebten. Er musste vorsichtig sein. Die Marmortrümmer waren scharfkantig oder spitz. Die Verletzungsgefahr war groß.
Was, wenn der Lichtwurm im Tempel gewesen war?
Hatte das Schiff dessen weißen Leib zerquetscht?
War die Suche hier beendet ?
Und was war mit den Priestern der Sekte? Hatten sie sich im Gebäude befunden? Jemand hatte das Tor geöffnet, falls es nicht der Wind gewesen war.
So sehr Frethmar sich anstrengte, sah er nirgendwo Kleidungsreste oder Lebendes. Das konnte nicht sein. Der Bailiff musste irgendwo sein. Andererseits – er war klein und falls die Trümmer ihn getötet hatten ...
Nein, daran wollte Frethmar nicht denken. Am liebsten hätte er mit seiner Axt jeden Marmorblock einzeln zertrümmert, beiseite geschoben, angehoben, denn er würde nicht ohne Ökliz weggehen. Er konnte den Gedanken nicht ertragen, dass ihr tapferer Freund tot im Staub vergraben lag.
Ihm fehlte Connor. Die Kraft seiner Muskeln, die aufmunternde Art. So, wie der Barbar einst gewesen war, bevor ihm das Schicksal jede Hoffnung geraubt hatte.
Nach einer Weile begriff Frethmar, dass er Ökliz nicht finden würde. Der Bailiff würde seine Familie nie kennenlernen , und eine Rückkehr zu Vater Baum war ausgeschlossen. Er hatte Frethmar zweimal das Leben gerettet und es nun gegeben, weil er seine Gefährten nicht im Stich lassen wollte.
Der Zwerg setzte sich auf den Hosenboden und starrte traurig zur Menge, die immer größer wurde. Niemand traute sich in die Ruine, aber jeder beobachtete das Tun der drei Männer mit scharfen Augen.
Verdammt, sie sollten froh sein, dass sie den Tempel los waren. Der Wirt hatte über etwas gesprochen hatten, das sie den Gronk nannten. ‚Der schwarze Gronk is ein ganz schreckliches Wesen. Is grausam und hilfreich. Beides. Und die Lansmänner sind freundlich, denn sie schützen uns vor ihm‘, hatte der Wirt gesagt und von einem Ritual berichtet , bei dem der Gronk ein Opfer geboten bekam, das er tötete und verspeiste.
Hatte sich dieser Gronk im Tempel befunden?
War er unter den Trümmern begraben?
Warum stimmten die Leute keinen Freudengesang an und feierten den Zwerg, den hageren weißen Mann und den seltsamen Kapitän als Helden?
Sie mussten annehmen, dass sie drei den Tempel zerstört hatten. Ein Grund zum Feiern, nicht wahr? Oder konnten sie ohne die dunklen Schwingungen der Lans nicht leben, weil sie es nicht gewohnt waren?
Frethmars Augen brannten vom Staub , und seine Kehle war ausgedörrt wie alte Baumrinde. Haker und der Kapitän verschwanden im Inneren des Schiffes. Noch immer tropfte Wasser vom Rumpf , und glitschige Pflanzen und Algen rutschten über das Holz und verschwanden in den Trümmern. Die Takelage war zerfetzt, die Segel nur noch Stückwerk.
Frethmar fühlte sich alleine und verlassen.
3
Bluma war Symbylle.
Darius Darkens Küsse schmeckten wunderbar , seine Haut roch männlich und erregte sie.
Sie liebte ihn , und er liebte sie!
Dennoch war es nur eine Liaison auf Zeit, denn es konnte jederzeit sein , dass sie wieder zu Bluma, der Barb, wurde.
Es war eine Liebe auf Zeit.
Doch daran wollte sie jetzt nicht denken.
Zu intensiv waren die Küsse, zu schön seine sanften Finger an ihrer Haut. Sie atmete ihn und drückte sich an seinen Körper. Sie spürte seine Erregung , und schnell hatten sie sich ihrer Kleidung entledigt. Sie waren in Darius‘ Haus.
Bluma ahnte, dass sie sein Licht war.
Sein Glück.
Seine Göttin, die ihn ins Leben zurückführte.
Er beugte sich über sie und küsste ihre Brüste , und sie drückte sich ihm entgegen, wobei die weißen und frisch getünchten Laken ihrer Haut schmeichelten. Sie seufzte und schloss die Augen. Sie genoss ihn
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