Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)
und sein Begehren.
»Das ist so schön«, flüsterte sie.
»Da ist es , und so sollte es für alle Zeiten bleiben«, sagte er mit belegter Stimme .
»Was liebst du, Darius? Die hübsche Frau oder Bluma , die Barb?« Das war eine falsche Frage zum falschen Zeitpunkt, aber sie wäre nicht Bluma gewesen, hätte sie diese Frage verschwiegen .
Er reagierte erstaunlich souverän und lächelte sie an. »Ich liebe dich, Bluma.«
Das beantwortete nicht ihre Frage.
»Ich liebe dich so, wie du bist.«
»Als hübsche junge Frau?«
»Du bist mehr Bluma, als du glaubst«, gab er zurück und machte gleichzeitig den Eindruck, dieses Gespräch abbrechen zu wollen.
Sie gab sich seiner Zärtlichkeit hin.
Manchmal konnte zu viel Denken zerstörerisch sein, zumindest im falschen Moment.
Ihr Beisammensein war stets ein Glücksspiel.
Bluma konnte den Kristallsee nur eine gewisse Weile verlassen, dann rief er sie zu sich.
Sie sehnte die Rückkehr des Lichtwurms herbei und doch fürchtete sie sich davor, denn dann war sie wieder eine zwar sehr intelligente, aber dennoch ganz normale Barb, die Darius Darken vergessen musste.
Zu viele Gedanken!
Nun war sie hier, war bei ihm. Sie war es ihnen beiden schuldig, den Augenblick zu genießen.
Und das tat sie.
Später, sie hatten sich gereinigt und angekleidet, saßen sie vor dem Haus auf einer einfach gezimmerten Bank im Herbstwind und blickten auf die grüne Ebene, über die Darius einst gestapft war, als er noch ein schwarzer Gigant aus Unterwelt gewesen war.
»Manchmal glaube ich, das war in einem anderen Leben«, sagte Darius.
»Du meinst deine Zeit als Manndämon?«
»Ja.«
Sie schwieg und wartete.
Er sagte. »Es ist so lange her, obwohl es noch fast greifbar ist. Über diesen Hügel bin ich gekommen, noch in der Gestalt des Dämons und freute mich wie ein Kind, meine Frau wieder zu sehen. Während ich den Hügel hinab schritt, veränderte ich mich und stand nackt vor der Tür. Sie öffnete , und mein Herz schlug wie das eines Jünglings.«
Bluma wusste nicht, ob sie Vergnügen daran empfand, das zu hören, aber sie schwieg noch immer.
»Sie entpuppte sich als Hexe, die mich dazu gebracht hatte, meine eigene Tochter zu töten. Ausgerechnet Loouis Balger rettete mich vor dem fast sicheren Tod. Sie wurde gefangen genommen und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Ich höre noch immer ihre Schreie.«
Sie streichelte seine Hand.
»Danach fiel ich in ein Loch, wie man so schön sagt. Ich soff und spielte in den Spelunken und Schenken. Ich war ein gern gesehener Gast, da ich über einige Barmittel verfügte, die nun fast aufgebraucht sind. Ich war sogar einmal Sekundant bei einem Duell, stell dir das vor. Ich, ein ehemaliger Advokat, ein Anwalt, der für die Gerechtigkeit kämpfte.«
»Das ist vorbei«, flüsterte sie.
»Und wie lange wird es so sein?«
»Lass uns die Zeit genießen, die wir haben.«
Ihre Gefühle schwangen im Gleichtakt , und ihre Seelen waren verbunden. Niemand sprach mehr, denn das war nicht nötig. Sie fürchteten beide den Moment, der alles beenden würde , und sie wussten, dass sie es nicht ertragen würden. Es wäre das Ende ihres Lebens.
Das war weder dramatisch gedacht, noch sentimental, sondern eine schlichte Wahrheit. Ohne einander wollten sie nicht mehr sein, miteinander konnten sie nur sein, wenn Bluma Symbylle war. Soeben wollte Bluma etwas sagen, als ein Stechen durch ihren Körper fuhr, das zu einem grausigen Reißen wurde, ein Schmerz, der sie entzwei zu spalten schien. Sie bäumte sich auf und stöhnte: »Es ist vorbei .«
Darius starrte sie erschrocken an. Er wusste, wie es war, wenn sie sich vor seinen Augen in Nichts auflöste, aber das hatte er noch nicht erlebt.
Schweiß ließ über Blumas Gesicht , und Symbylles glatte , blonde Haare knisterten magisch, während ihr weißes Kleid seine Farbe änderte und gleißend hellrot glühte, als verbrenne sie von innen, als leuchte die Hitze sie aus. Sie wand sich und sprang auf, nur um sogleich auf die Knie zu stürzen. Sie blickte Darius verzweifelt an.
»Es ist vorbei!«
Darius wollte zu ihr, sie trösten, fragen, an sich drücken, ihr helfen, doch bevor er diesen Gedanken zu Ende dachte, war Bluma verschwunden.
4
Bob, Bama und Laryssa waren durch das Portal gegangen und der Häuptling der Barbs regierte sofort.
Auf dem Tisch lag Connor.
Weiter entfernt stand ein massiger Kerl, zweifellos ein Barbar.
Neben dem Tisch hantierte ein hagerer , kleiner Mann mit glänzenden
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