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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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»Verlogen!«
    »He, Mann, behaltet die Nerven.«
    »Eine Braut ohne Aussteuer ist sie, Eure Wahrheit«, kicherte Hard und hörte nicht mehr auf zu kichern , und in ihm war eine Heiterkeit, die schön war, die ihn seit Jahren das erste Mal wieder in sich schweben ließ.
    Eigentlich war das, was geschah, gar nicht so übel.
    Es belustigte.
    Es schaffte Vergessen.
    »Begreift Ihr nicht? Eure Leute sind tot oder verschollen. Euer Schiff ist in ein Bauwerk gestürzt. Und Ihr findet das lustig?«
    Wandrom Hard starrte den seltsamen weißhaarigen Mann an , und sein Gesicht erstarrte. Langsam nickte er.
    »Danke«, sagt er.
    »Wofür dankt Ihr mir?«
    »Danke.«
    Und Wandrom Hard versank in Traurigkeit.

 
     
    Nach einer unendlichen Weile kehrten sie zurück.
    Frethmar hatte die Rückkehr des Kopfjägers erhofft, denn die bohrenden Blicke der Bürger Lindorias schien ihn zu fressen zu wollen. Gemurmel und Geflüster machte n die Runde , dennoch war die Menge ruhig und abwartend.
    Ihnen fehlt etwas, ahnte Frethmar. Sie vermissen die dunklen Schwingungen, die Bosheit, den Zorn und die Missgunst. Er wischte sich traurig über die Augen. Und irgendwo dort unter den Trümmern liegt mein kleiner Bailiff, dieser treue Vierbeiner, der sein Leben für mich, für uns gab.
    Erleichtert sah Frethmar, dass sich die Menge auflöste und jeder von ihnen seines Weges ging, die meisten den Kopf gesenkt, andere lachend, wieder andere weinend. Sie alle waren verwirrt und berührt. Nur einer blieb stehen. Ein Mann in einer Robe, deren Kapuze einen Teil des Gesichts verbarg. Er sah aus , als bete er , und Frethmar wandte sich zu Haker.
    »Ihr habt niemanden gefunden?«
    Haker zuckte mit den Achseln. Der Kapitän an seiner Seite wirkte wie die Schattengestalt aus einem Alptraum. »Das begreife ich nicht«, murmelte Hard. »Er hat nicht die anderen, sondern mich verflucht.«
    Wieder wusste Frethmar nicht, was der merkwürdige Mann meinte, als fragte er Haker: »Wie stark muss die Magie gewirkt haben, wenn Holz stärker ist als Stein?«
    Der Albino nickte langsam und sagte zu Hard: »Es wird Zeit, dass Ihr uns sagt, was es mit den Portalen auf sich hat.« Und zu Frethmar: »Gibt es etwas Neues von Öklizaboraknorr?«
    Frethmar antwortete nicht, was Antwort genug war. Der Kopfjäger runzelte die Brauen. »Das tut mir unsagbar leid. Er war ein guter Kerl.«
    »Ja, das war er«, echote Frethmar.
    »Wohin sind die Leute?«, wollte Haker wissen.
    »Sie sind gegangen. Das war unheimlich, glaub’s mir. Alle waren still und in Gedanken versunken. Die haben gemurrt, und ihre Blicke schienen mich zu rösten. «
    »Ja, ich spüre es. Über der Stadt liegt ein anderer ... Geruch.« Die Nasenflügel des Albinos zuckten, dann lächelte er. »Ist nur so ein Gefühl.«
    »Ich verstehe, was du meinst«, erwiderte Frethmar. »Wir müssen die Reihenfolge festlegen, Haker. Was tun wir? Ökliz werden wir nicht finden. Aber vielleicht den Lichtwurm.«
    »Was macht dich so sicher, dass er hier ist? Deine Bluma sagte doch lediglich, an diesem Ort gäbe es Antworten, oder habe ich das falsch verstanden? Soweit ich weiß , hat sie niemals gesagt, der Lichtwurm sei hier.«
    Nicht zum ersten Mal staunte Frethmar, wie geschliffen die Auffassungsgabe und Aufmerksamkeit des Kopfjägers war. Tatsächlich hatte Bluma so etwas nie behauptet, auch wenn er es gehofft hatte, eine Hoffnung, die sich zerschlagen hatte. Hier gab es weder eine Sekte noch einen Lichtwurm, und der Tempel war zerstört.
    Ist das etwa nichts? , meinte der Zwerg die sanfte Stimme von Bluma zu hören.
    »Und was ist, wenn wir uns täuschen?«, entfuhr es Frethmar.
    »Wie meinst du das?«, gab Haker zurück und schenkte dem Kapitän einen flüchtigen Blick. Der hochgewachsene Mann stand zwischen Trüm mern wie ein Betrunkener, der sich nicht mehr zurechtfindet.
    »Vielleicht ist das die Antwort, die wir bekommen sollen?«
    Haker begriff. »Du meinst, Bluma hat geahnt, was geschehen würde?«
    »Auf ihre magische Weise ist das durchaus möglich.«
    Haker nickte. Ohne nachzudenken, resümierte er: »Wenn das so ist, muss es einen Sinn haben, dass wir hier sind. Schließlich sind nicht wir dafür verantwortlich, dass das Schiff in den Tempel fiel.«
    »Du meinst also, dass wir unsere Aufgabe noch nicht erledigt haben?«
    »Ob wir mich da einbeziehen können, bezweifele ich«, sagte Haker. »Aber ob du deine Aufgabe erfüllt hast? Ich bezweifele das. Was geschah, wäre auch ohne dich geschehen. Worin also liegt

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