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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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aussah wie das eines lebenden Toten.
    Aus den Ritzen und Öffnungen, die sich aufgetan hatten, quoll schwarzer Rauch , und Gestalten festigten sich.
    »FARDAS!«, kreischte Laryssa.
    »NEIN«, brüllte Bob. »Nein, es sind ... es sind ...«
    »Bei den Göttern«, ächzte Frethmar, der von seinem Pferd rutschte. »Es sind Dämonen.«
    Darius gab seinem Pferd einen Schlag auf die Kruppe , und es rannte davon. Er nickte. »Ja, es sind Dämonen. Ich erkenne sie, denn ich war selbst einer. Es ist soweit, auch ohne Murgon. Unterwelt öffnet seine Pforten!«

21
     
    Dogdan wusste genau, was er tat.
    Seine Armee war perfekt aufgestellt. Er hatte alles aufgebracht, was ihm zur Verfügung stand, zumindest, was in der kurzen Zeit möglich gewesen war.
    Er würde nicht akzeptieren, dass der Drache sein Werk vollendete. Es durfte nur eine Dunkelheit geben, die sich über das Mittland legte – die Dunkelheit von Unterwelt.
    Er wog den Kasten in seiner Hand. Er hatte lange danach gesucht und ihn schließlich gefunden.
    Sofort war ihm die düstere Präsenz aufgefallen, die von dem unscheinbaren Holzding ausging.
    Vater!
    Sein Schöpfer!
    Er konnte den Kasten nicht öffnen, aber er war sich sicher, dass Murgon, sein Vater, nahe bei ihm war.
    Dämonen aller Arten strömten durch die Risse im Erdboden, wie sonst nur durch den Lehm von Gräbern. Sharkan hatte ihnen das Tor geöffnet. Gegen seine Dämonen würde auch ein Drache wie Sharkan keine Chance haben, vermutete er , und als er so dachte, schien der Holzkasten in seinen Händen zu glühen.
    »Der Drache will ein Dämon sein«, knurrte Dogdan. »Aber er ist keiner, Vater. Er ist nur so wie die zwei roten Drachen, die wir beherbergen.«
    Felsbrocken bewegten sich auseinander, Steinsplitter spritzten nach allen Seiten, eine Öffnung tat sich auf, in die ein Haus hätte rutschen können , und sie schossen in den grauen verrauchten Himmel.
    Rordril und Cybilene.
    Die roten Drachen von Unterwelt!
     
     
    Die Gefährten erstarrten .
    Bob war der Erste, der Worte fand. »Das sind sie. Das sind die Drachen, die Bluma entführt haben. Sie kommen aus dem Erdboden.«
    »Direkt aus Unterwelt«, sagte Darius kalt.
    »Die Fardas, Sharkan und nun Unterwelt«, stöhnte Haker. »Sie gemeinsam werden Mittland vernichten. Es ist, als hätten sie sich verabredet, um ihr Vernichtungswerk zu vollenden.«
    »Wer ist dieser rote Riese?«, hauchte Laryssa und warf Darius einen schnellen Blick zu.
    »Ich kenne ihn nicht und doch meine ich, ihm schon begegnet zu sein. Es ist seltsam.«
    »So also endet alles«, sagte Connor. »Wir sind die stillen Beobachter des Untergangs von Mittland. Steve hat uns die Unsichtbarkeit geschenkt, damit uns nichts geschehen kann. Vielleicht, bei Gordur, überleben wir. Doch wo sollen wir noch leben, wenn Unterwelt und Sharkan mit Mittland fertig sind?«
    Niemand wusste eine Antwort.
    Die Drachen kurvten über ihnen , auch sie schienen die Gefährten nicht wahrzunehmen.
    Noch nicht!
    Wie lange würde Steves Zauber noch wirken?
    Wie lange, bis sie mitten im Geschehen waren?
    Futter für die Drachen!
    Opfer für die Dämonen!
    Zweibeiniges Fleisch für den roten Dämon, der einen Holzkasten in Händen hielt, den er zu streicheln schien.

22
     
    Sharkan spürte die Veränderung sofort.
    Und Hargor spürte sie deshalb auch.
    Obwohl er dachte, für den Rest seines Lebens seelisch tot zu sein. Was geschehen war, hatte seinem Verstand bis an die äußerste Grenze der Wahrnehmungsfähigkeit ausgelotet und um Haaresbreite genauso verbrannt wie alles andere in Dandoria. Der Ork hatte irgendwann aufgehört, seine Befehle zu schreien, hatte wie erstarrt auf Sharkan gesessen und mit ansehen müssen, wie grausam die Verbrechen des Drachen waren.
    Ihm war klar geworden, dass er eine Kreatur aufgezogen hatte, dessen Geist von Beginn an zerrüttet gewesen war. Drachen waren edle Wesen. Zumindest hatte Hargor das so gehört. Drachen waren weise und sie waren edel und gut.
    Sharkan war ein Monster!
    Und er, Hargor Othos, war schuld an allem!
    Ohne ihn würde es Sharkan nicht geben!
    Ohne ihn würde Mittland bis in alle Ewigkeiten existieren. Und er sehnte sich zurück nach Zadarsh und danach, ein einfacher Ork zu sein, der sich mit willigen Weibern vergnügte, gerne soff, mit Widersachern raufte, leckere Kröten und feine abgelagerte Innereien schlemmte, um irgendwann ein Heim zu gründen, stets bereit, in den Kampf zu ziehen, die Axt schleifend und sich einen Schild schnitzend, während

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