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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Meer!«
    »Ich habe lange gezweifelt und wollte dieses große Werk nicht in Angriff nehmen. Noch zu Connors Zeiten wollten meine Leute mich dazu überreden, doch ich hielt es für zu gefährlich. Unser Clan ist im Vergleich zur Königsgarde klein, doch Balger soll ein noch größerer Narr sein als Rondrick. Sie alle sind nicht zu vergleichen mit Georg, den sogar ich respektierte. Nie meinten es die Götter besser mit uns. Die Zeit ist reif!«
    Der Schamane strich sich durch den fransigen Bart und grinste zahnlos. »Heute hast du das erste Mal seit langer Zeit von deinem Sohn gesprochen.«
    Korgath spuckte ins Feuer und wischte sich Schweiß von der Stirn. »Vermutlich ist er tot. Ich hörte, er sei tief im Süden auf einem Sklavenmarkt verkauft worden. Niemand hält die Sklaverei in diesen heißen Regionen lange durch. Nun ...« Er räusperte sich. »Es geschieht ihm Recht. Er hat sich gegen mich versündigt. Er forderte mich, seinen eigenen Vater und Clanführer, zum Herrschaftskampf heraus.«
    »E r hatte einen guten Grund dafür - oder hast du das vergessen?«
    »E r war ein Wildling , und wir hätten ihn die Mardorre machen lassen sollen. Ohne Fleisch an den Kniescheiben wäre er demütig geworden und hätte mich respektiert.«
    »Du warst deinem Sohn ein Vorbild. Als er jung war, hast auch du den Obersten herausgefordert. Durch einen Kampf gegen Tutur Hattursson wurdest du Clan führer. Eine mutige Tat, an die sich Connor erinnert haben wird. Hat er nicht großen Mut bewiesen, indem er sich gegen den eigenen Vater stellte?«
    Korgath brummte. »Lass uns das Thema wechseln.«
    »Du hast ihm seine Liebste genommen und ziehst die Tochter deines Sohnes auf. Das kann genügen, um eine Stammesfehde zu führen, die unendlich währt. Deine Frau, die schöne Soffia Flækingurdor ertrug nicht, dass du Connor, ihren Sohn, an Sklavenjäger verkauft hast und starb vor Kummer. Und sie ertrug nicht, dass du mit Xenua das Lager teiltest und es noch immer tust . Gut, dass Connor vom Tod seiner Mutter vermutlich nie erfahren wird.«
    Korgath Blick bohrte sich in den alten Schamanen. »Sind dir die Kräuter zu Kopf gestiegen? Du kennst mich, seitdem ich ein kleiner Junge war, trotzdem lasse ich nicht zu, dass du ... dass du ... so mit mir redest.«
    Ascor winkte ab , und sein Arm sah aus wie ein geräucherter Aal. »In diesem Zelt sind wir unter uns, Korgath. Hier wurden Dinge besprochen, die deine Männer niemals erfahren dürften. Wir vertrauen uns mehr als Brüder es tun, also höre auf, mir etwas vorzumachen. Du weißt, dass ich nie mit dem einverstanden war, was du deinem Sohn angetan hast. Nur ein Freund darf so etwas zu einem a nderen sagen. Du weißt, es ist keine wahre Freundschaft, dass, wenn der eine die Wahrheit nicht hören will, der andere zum Lügen bereit ist. Also lass uns nicht damit beginnen.«
    »Er ist tot«, murmelte Korgat h ergeben. »Damit hat’s sich.« U nd nach einer kleinen Pause: »Jetzt will ich mich auf Wichtigeres konzentrieren. Auf Dand oria. «
    Der Schamane reichte Korgath erneut den Löffel mit Milkur , und der Clansführer trank gierig. Am liebsten hätte er sich seiner Kleidung entledigt, so warm war es in Ascors Zelt. »Was meinst du, wie lange wir noch auf Snækollur warten sollen?«
    »Er wird bald zurück sein. Ich spüre es und ich weiß, dass sich dann alles ändert.«
    »Wie meinst du das?«
    Der Schamane öffnete einen Beutel und warf etwas vor sich auf das Fell. Mit den Fingerspitzen tastete er über die gebleichten Knochen. Sein Blick war konzentriert, seine Miene regungslos. Sein Kopf fuhr hoch , und in seinen Augen flackerte es. »Ich versichere dir, Korgath - Snækollur wird zurückkehren.«
    »Bringt er König Balger mit?«
    »Das sehe ich nicht. Doch ich empfange die Schwingungen einer großen Veränderung. Und ich sehe jemanden ... jemanden ...«
    »Wen?«
    »Ich sehe deinen Sohn, Connor von Nordbarken!«

12
     
    Loouis Balger hatte Angst. Mehr Angst als jemals zuvor in seinem Leben.
    Er hatte viel erlebt, war von klein auf von seinen Mitschülern und Kameraden gepeinigt worden, hatte sich als Inquister der Krone über alle aufgeschwungen und sich bitterlich gerächt, war vom rachsüchtigen Volk Dandorias um Haaresbreite erschlagen worden, hatte den Skarabäus hinter seinen Augen überlebt und den Golem gejagt, doch nun erkannte er, wie schmal der Grat war, auf dem er balancierte.
    Alles an ihm schwabbelte, als er seine Beine, die den schweren Körper kaum trugen,

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