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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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voreinander setzte. Das Barbarenschwert brannte in seinen Fingern und war viel zu schwer, außerdem erkannte Balger mit bitterer Klarheit, dass er diesen Kriegern nicht entkommen konnte.
    Es sei denn, sie ließen es zu .
    Noch hatte sich hinter ihm nichts geregt. Gab es eine winzige Möglichkeit, der Entführung oder schlimmer, dem Tod zu entrinnen?
    Er überlegte, während Schweiß über seinen Körper lief, sein Herz pochte, sein Blut in den Ohren rauschte und seine Blase sich zu lockern drohte, ob er stehen bleiben solle, um den Gegnern seine mächtige Brust zu bieten?
    Oder auf die Knie fallen und um sein Leben betteln?
    Er würde schließlich glücklich sein und vor Dankbarkeit weinen, wenn man ihn auf sein Pferd setzte und in die Nordlande brachte, denn er hatte überlebt! Es war alles eine Sache der Verhältnismäßigkeit. Das Leben war ein ewiger Unterricht in Ursache und Wirkung. Und in der Wertschätzung dessen, was man bekam.
    Schon nach wenigen weiteren Schritten bekam er Seitenstechen. Die Luft blieb ihm weg , und seine Kniegelenke schmerzten. Seitdem er König war, hatte er weiter an Gewicht zugelegt, was sich nun fatal auswirkte.
    Balger blieb stehen, das Schwert rutschte aus seinen Fingern , und er stützte sich mit den Handflächen auf die Oberschenkel. Sein Atem ging schwer und Schweiß tropfte von seinem Gesicht.
    Langsam drehte er sich um. Er erwartete das Schreckliche! Nein, man würde ihn nicht töten. Die Barbaren wollten ihn lebendig ... oder ausgestopft. Nun löste sich seine Blase doch , und erschüttert spürte Balger, wie das warme Nass an seinen Schenkeln hinunterrann. Bei den Göttern, wenn das jemand sah. Der König von Dandoria pinkelte sich vor Angst ein!
    Er hob den Kopf und richtete sich ächzend auf.
    Und traute seinen Augen nicht.
    »Verdammt, Männer vom Clan der Bargen. Kommt mit, wir schnappen uns den Fettwanst!«, rief der blonde Hüne, der sich auf die Seite seiner Leute geschlagen hatte.
    Die Barbaren starrten ihren Clangenossen an wie einen Geist, dann liefen sie los, Connor vorneweg. Frethmar trat vollkommen irritiert zur Seite und überließ den Hünen die Verfolgung.
    Wie wildgewordene Crocker stampften die Barbaren, mit ihren Schwertern wild gestikulierend, auf Balger zu. Ihre langen Haare wehten, ihre Leiber waren muskulöse Kampfwerkzeuge.
    »Halt!«, brüllte Connor.
    Seine Begleiter hielten inne und drehten sich zu ihm um.
    »Schöne Grüße an meinen Vater!«, dröhnte Connor.
    Er ging in die Hocke und sein Schwert beschrieb einen eleganten Halbkreis, so schnell, dass Balger den Stahl nicht sah. Der eine Barbar, er hatte rote Haare und Connor beleidigt, stürzte kreischend zu Boden und griff sich dahin, wo einst seine Knie gewesen waren. Er lag auf dem Bauch und rollte sich auf den Rücken. Seine Schreie glichen denen eines sterbenden Pferdes. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er zu seinen Unterschenkeln, die nur eine Armlänge von ihm entfernt lagen. Aus seinen Stümpfen pumpte Blut.
    »Verdammter Verräter!«, grölte der andere.
    »Was soll ich mit dir tun, Snækollur?«, rief Connor. Er stand breitbeinig, geschmeidig in den Hüften, das Schwert, von dessen Klinge Blut tropfte, kampfbereit erhoben. »Soll ich auch dich töten oder zu meinem Vater schicken, damit du ihm berichten kannst, dass ich bald zurückkehre, um mich an ihm zu rächen?«
    »Mistkerl!«, tönte Connors Gegner. »Du hast uns reingelegt. Wolltest deine Freunde vor uns schützen. Eine Finte ...«
    »Du warst derjenige, der mir beibrachte, wie man eine Finte nutzt. Ich war ein gelehriger Schüler!« Connor lachte und sein Gesicht glühte.
    Balger schauderte es vor so viel Kampfeslust und Konsequenz. Gleichzeitig begriff er, dass er überleben würde, dass man ihn nicht entführte. Er begriff, dass der blonde Mann dabei war, das Leben des Königs zu retten. Ein warmes Gefühl der Dankbarkeit übermannte Balger , und erstaunt spürte er Tränen, die über seine Wangen liefen. Es musste die Erleichterung sein, das Abbröckeln der Furcht. Er zitterte am ganzen Körper und fragte sich, ob es sinnvoll sei, Connor zu helfen.
    Da jedoch dessen Freunde nichts dergleichen taten, hielt auch Balger sich zurück. Es wäre sowieso zu spät gewesen.
    Stahl klirrte auf Stahl. Klinge auf Klinge.
    Connor trieb seinen Gegner mit harten Hieben vor sich her, aber der fremde Barbar war ein guter Kämpfer. Er machte einen Ausfallschritt und ließ Connor ins Leere laufen. Fast wäre es um Connor geschehen gewesen,

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