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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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doch dieser strauchelte, stützte sich mit den Fingerspitzen der linken Hand ab und wirbelte herum. Wieder krachten die Schwerter aufeinander und Funken sprühten.
    Die Hünen waren geschmeidig wie Schlangen und behände wie Kampfhunde. Sie unterliefen ihre Schläge, duckten sich, wichen aus und voreinander zurück und donnerten aufeinander wie Stiere. Sie rangen miteinander, stießen sich weg , und das Geräusch klingenden Stahls ließ sogar die Gefiederten erschauern, die aus den Büschen und Bäumen stoben.
    Für Augenblicke sah es so aus, als sei es um Connor geschehen, denn er wurde so arg bedrängt, dass sich sein Schwertarm nach hinten verrenkte. Das Bersten in seiner Schulter klang wie ein brechender Ast. Sie rangen miteinander, den Stahl hoch über sich erhoben , und Connors Arm krachte gegen das Gesicht seines Gegners.
    Dieser gab nach , und Connor ließ sich brüllend fallen. Dabei riss er die Beine an den Körper und stieß seine Füße mit voller Wucht in den Unterleib des Gegners, der jaulend in der Mitte zusammenklappte und sich krampfhaft an seinem Schwert festhielt, welches sich schräg in den Boden bohrte.
    Connor glitt auf die Knie und ließ sich mit seinem vollen Gewicht auf die geschundene Schulter fallen. Es krachte, als berste ein toter Ast.
    So etwas hatte Balger noch nie gesehen. Mit dieser grausamen Aktion renkte sich der Mann die Schulter wieder ein.
    Connor sprang auf, als sei nichts ge schehen , früh genug, um einen gezielt geführten Todesstoß zu unterlaufen.
    »Du warst ein guter Lehrer«, ächzte Connor. »Doch nun ist der Schüler besser als sein Meister!«
    Der Barbar lachte und spuckte Blut. Bei der Rauferei hatte Connors Ellenbogen seine Nase zertrümmert , und die untere Hälfte des Gesichts glänzte rot. »Ich werde Korgath den Kopf seines Sohnes bringen«, gurgelte er. »Er soll erfa hren, dass du ein Verräter bist .« Ein weiterer Schwall Blut ergoss sich aus seinem Mund. Er spuckte Zähne aus. Dabei überzog ein siegessicheres Grinsen das Gesicht des Mannes, von dem man angenommen hatte, er sei schweigsam.
    Als verfügten sie über unendliche Kräfte, umkreisten die Kämpfenden sich, sicherten und ließen sich keinen Augenblick aus den Augen.
    Frethmar, Agaldir und Balger waren zu Zuschauern degradiert, währenddessen der Barbar ohne Beine heulte, schluchzte und mit den flachen Händen auf den Boden schlug, als nutze dies etwas.
    Connors Gegner versuchte einen Angriff und stolperte über den Fuß des Blonden. Er torkelte und stürzte. Sofort war Connor über ihm und riss ihm an den Haaren den Kopf in den Nacken. Er stützte die Schwertspitze in den Nacken des Unterlegenen , und Balger schloss die Augen, um das Unvermeidliche nicht ansehen zu müssen. Ihm genügte der gurgelnde Kerl, der inzwischen seine abgeschlagenen Unterschenkel umarmte, eine liebevolle und bizarre Geste, ein letztes Klammern an das Leben.
    Es wurde still.
    Kein Vogel sang.
    Sogar der Wind ruhte.
    Der Barbar ohne Beine war tot.
    »Willst du sterben?«, zischte Connor.
    Sein Gegner bewegte sich nicht.
    »Willst du sterben? Ich verlange nach einer Antwort!«, wiederholte Connor. »Hast du wirklich geglaubt, ich lasse meine Freunde im Stich, nur weil ihr verdammten Kerle von meinem Clan seid? Denkst du, ich hätte vergessen, was ihr mir angetan habt?«
    Eine Weile geschah nichts.
    Balger öffnete seine Augen. Connor würde den Mann nicht töten. Er war ein großartiger Kämpfer, doch er ließ dem Besiegten die Würde. Balger las es in Connors Miene.
    »Nein, lass mich leben«, murmelte der Barbar.
    »Wirst du tun, was ich von dir verlange?«
    Der Barbar nickte , und Connor zog die Schwertspitze zurück. Er blickte auf und rief: »Frethmar, schau mal nach, ob der König etwas an seinem Gaul hat, mit dem wir Snækollur fesseln können. Ich glaube, ich hab e ein Seil gesehen!«
    Frethmar erwachte aus seiner Starre und rannte los.
    In Balgers Ohren fing es an zu rauschen. Dort, wo zuvor die Furcht gehaust hatte, machte sich Zorn breit. Dieser verfluchte Mistkäfer hatte es auf ihn abgesehen gehabt. Er hatte ihn entführen, vielleicht sogar töten wollen. Ausstopfen! Wie ein totes Vieh! Ausgestopft auf ein Pferd setzen! Wie eine Puppe! Den König von Dandoria tötete man nicht mal so eben. Dafür gab es nur eine Strafe, und dieser gutmütige blonde Trottel ließ den Unhold leben? Was bildete dieser Connor sich ein? Schließlich oblag es ihm, König Loouis Balger, Recht zu sprechen.
    Er nahm sein Schwert hoch und

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