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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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ängstlich?«
    »Ich habe keine Angst vor dir!«
    »Aber du hast Angst um deine Familie. Wäre das nicht so, müsste ich dich umgehend töten, denn ich hätte mich in dir getäuscht.«
    Ihre Lippen zuckten, in ihrer Nase juckte es, und ohne dass sie es wollte, rannen Tränen aus ihren Augen. Ein Strom, der nicht versiegen wollte. Sie versuchte, die Tränen zu unterdrücken, doch je mehr sie es versuchte, desto nasser wurden ihre Wangen.
    »Siehst du?«, sagte der Vampir und beugte sich zu ihr herunter. »Siehst du? Ich wusste es.«
    Sie drehte das Gesicht weg, doch er griff mit harten Fingern ihr Kinn und zog ihren Blick zurück zu sich. Er nickte und beugte sich tiefer, während ihre Wangenmuskeln zuckten und ihr Kopf hin und her ruckte.
    »Genieße ...«, flüsterte er und öffnete seinen Mund.
    Seine kalte Zunge tupfte und leckte über ihre Wange, nahm die warmen salzigen Tränen auf und labte sich an ihrem Leid.

21
     
    Wenig später raubte der Vampir Nashka die Unschuld und pflanzte ihr kaltes Leben ein.

22
     
    Connor brach verletzt, blutend, mit einem Pfeil in der Kehle zusammen , und Frethmar versuchte, seinen Freund aufzufangen. Unter Aufbietung aller Kräfte bewahrte er Connor vor einem harten Sturz. Er ließ den blonden Hünen auf den Boden sinken und suchte Schutz hinter dem Fuhrwerk. Das alles geschah blitzschnell.
    »Liebe Güte, was bedeutet das?«, stöhnte der Zwerg. »Wer schießt auf uns?«
    Ein weiterer Pfeil surrte knapp über ihre Köpfe und klatschte wirkungslos gegen die gemauerte Wand. Klack!
    »Etwas ist schief gegangen«, knurrte Agaldir. »Entweder wirkt mein Zauber nicht so, wie er soll, oder man hat dich und Connor erkannt und sofort reagiert.«
    »Ich sehe den Schützen nicht. Wo v ersteckt er sich?« Frethmar späh te vorsichtig um den Karren. »Ich hab’s mir gedacht. Was wir hier veran stalten, ist purer Selbstmord. «
    Connor gurgelte , wobei Blut aus seinem Mund strömte . Er zuckte und wand sich, rollte auf die Seite , eine Hand krallte sich so sehr um das Rad, dass man das Weiße sein er Fingerknöchel sehen konnte, s eine Beine zuckten , und in seinen Augen funkelte Todesangst. Sein Mund schnappte auf und zu, doch er brachte keinen Ton heraus.
    »Was tun wir mit ihm?« Frethmar war außer sich. »Er stirbt! Er stirbt, Agaldir. Er ist mein Freund!«
    Ein weiterer Pfeil klatschte an die Wand , und sprang Agaldir gegen den Rücken. Er zischte: »Du nimmst deine kurzen Beine in die Hände und rennst den Turm hoch. Schnapp dir Steve. Wenn dir unterwegs Wachen begegnen, töte sie. Aber bringe um alles in der Welt Steve mit. In der Zwischenzeit kümmere ich mich um Connor.«
    »Ich soll ...« F rethmar riss die Augen auf. S eine Barthaare sträubten sich. »Ich soll meinen besten Freund im Stich lassen?«
    Agaldir zog die Brauen in die Höhe. »Begreifst du nicht, dass du sowieso nichts für ihn tun kannst? Je länger du mit mir streitest, desto geringer werden unsere Chancen mit heiler Haut aus diesem Abenteuer zu entkommen.«
    »Nein «, zischte Frethmar und schüttelte wild den Kopf. Ich bleibe bei ...«
    »HOLE STEVE!«, befahl Agaldir und in seinen trüben Augen loderte ein grünes Feuer.
    Frethmar spuckte aus und huschte in den Eingang die Treppe hoch. Keuchend nahm er die Stufen. Seine Axt wog gut. Erstaunlicherweise begegnete er niemandem , und endlich, wobei ihm der Schweiß über das Gesicht in den Bart rann, fand der Wendellauf ein Ende , und Frethmar stand vor einer Tür. Er versuchte sie zu öffnen, doch sie war verschlossen.
    »Steve«, rief Frethmar verhalten. »Steve – bist du da drin?«
    Keine Antwort.
    Vielleicht schlief der Junge? Womöglich hatte man ihn gefesselt und geknebelt? Frethmar holte mit der Axt aus und zertrümmerte das erstaunlich dünne Holz. Alles geschah in Sekunden. Er hatte keine Zeit zu verlieren, denn Connor lag im Sterben, während er und Agaldir von einem oder mehreren Bogenschützen angegriffen wurden. Es war ein waghalsiger Plan gewesen, der sie in eine finstere Situation gebracht hatte. Vielleicht hätten sie noch eine Weile warten sollen, bis der Blinde Magister wieder zu Kräften gekommen war. Statt dessen waren sie dem Gejammer des Alten gefolgt. Dumm! Blöde! Unsinnig! Überhastet! Mit seinen vollen Kräften hätte er ... hätte er ... ein Blinder Magister ... bei den Göttern! ... hätte er ...!
    Frethmars Phantasie machte wilde Sprünge.
    Zwei, drei Schläge später stieg der Zwerg über die zertrümmerten Reste der Tür und

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