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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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trotzdem ahnte er, dass es an der Zeit war, zu Connor zurückzukehren, denn sein Freund starb.
    »Freundschaft ist ein Geschenk der Götter und für alle Lebewesen die kostbarste Gabe. Behalte sie in deinem Herzen«, sagte Bluma, als habe sie seine Gedanken gelesen.
    »Ja!«, stöhnte Frethmar. Das Axtblatt lehnte auf dem Dielenboden. Schweiß lief ihm über den Körper. Er blinzelte und versuchte, sich aus diesem Traum zu befreien, von dem er genau wusste, dass er real war, ebenso real wie sein Schweiß, sein säuerlicher Geruch, sein Atem und die Furcht um Connor. Es war keine Vision.
    Bluma waberte vor ihm und nach wie vor war sie fast durchsichtig. So groß wie er, muskulös wirkend mit Rundungen, wohin man blickte. Ein runder Körper, ein runder Kopf, runde Augen, eine Knubbelnase und füllige Lippen. Alles gekrönt von wuscheligen Haaren, die wirkten wie ein Krähennest.
    »Warum finde ich Steve nicht? Warum redest du mit mir? Du sprichst über Hoffnung? Verdammt, ich habe Hoffnung – sehr viel Hoffnung. Ich bin nie auf einem Seil getanzt, auf dem andere tanzten. Und das Denken schwere Arbeit ist, weiß ich selbst. Doch ich tue es, wie sonst sollte ich meine schönen Oden dichten? Du kennst mich, Bluma. Du brauchst mir diese Sachen nicht zu sagen. Warum erscheinst du mir? Im Burghof stirbt Connor und Agaldir ist in größter Gefahr. Du vergeudest meine Zeit. Ich muss zu meinen Freunden zurück, auch wenn ich Steve nicht gefunden habe. Ich habe ihn gehört – ja, das habe ich – aber es mag Einbildung gewesen sein.«
    »Oh Frethmar. Du wunderbarer Zwerg. Du wächst wie eine Pflanze, die stets gegossen wird. Vom einstigen jugendlichen Großmaul zum Helden der inneren Freiheit. Freiheit muss man sich täglich ebenso erobern wie das Leben. Und genau das tust du. Deine Weisheit sollte man nicht an dem messen, was du erfahren hast, sondern an deiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen. Und diese Fähigkeit besitzt du. Ich bin stolz darauf, deine Freundin zu sein.«
    Frethmar hörte den Sätzen zu und etwas an ihnen rührte ihn zutiefst, andererseits war er nervös und wusste nicht, was er tun sollte.
    »Warum? Warum sagst du mir das?«
    Bluma verschränkte die Arme vor die kugelige Brust und lächelte. »Du wirst sein!«
    Frethmar stockte der Atem. »Was?«, haspelte er. »Was werde ich sein?«
    »DER!«
    »Scheiße! Ich will nicht der sein. Ich bin nur ein einfacher Zwerg und ich weiß nicht, was du mir sagen willst. Ich suche Steve und ich sorge mich um Connor.«
    »Und was hält dich auf?«
    »Heeh?«
    Bluma verpuffte wie ein Spuk und Frethmar war allein – nein, er war nicht alleine. Etwas sprang ihn an. Er hob seine Axt ... und ließ sie wieder sinken. Steve hing ihm an der Schulter. »Frethmar, Frethmar! Der König sagte, ich soll hier warten. Aber ich warte schon lange und nichts geschieht.«
    Der Zwerg blinzelte, schüttelte den Kopf, als wolle er seine Haare von ungebetenen juckenden Gästen befreien und starrte Steve an. »Wo kommst du her?«, krächzte er.
    »Versteh ich nich. Du haust die Tür ein, kommst hier rein und ich freue mich. Und du fragst, woher ich komme?«
    »Aber du warst ... du warst ...«
    »Schön, dass du da bist. Wie geht es Großvater? Ich habe dem König das Schreiben gegeben, wie Großvater es wollte. Der König hat nur genickt und gesagt, er will drüber nachdenken. Dann hat er mich hier hinbringen lassen. Ich weiß nich, ob man mich bewacht, glaub’s aber nich. Und jetzt kommst du hier rein und haust die Tür kaputt. Find ich cool. Bist ein krasser Zwerg. Das wusste ich schon immer. Gehen wir jetzt?«
    Frethmar grinste. Aha, ein krasser Zwerg war er. Na ja, warum eigentlich nicht?
    »Hast du sie gesehen?«, fragte Frethmar und wies auf die Stelle, wo Bluma gestanden hatte.
    »Wen?«, gab Steve arglos zurück.
    »Na, sie ...«
    Der Junge zog ein Gesicht. »Ich weiß wirklich nicht, was du meinst.«
    »Ist egal«, winkte der Zwerg ab. »Wir müssen hier verschwinden.«
    »Was ist denn passiert?«
    »Das wirst du gleich erfahren. Halte dich hinter mir, und zwar ganz dicht. Ich will nicht, dass dich jemand sieht. Du bist ungefähr so groß wie ich, aber ich bin doppelt so breit. Nutze das.«
    »Ja, aber ...«
    »Tue, was ich dir gesagt habe. Agaldir und Connor sind in größter Gefahr.«
    Steve sackte etwas zusammen und tat, was Frethmar ihm aufgetragen hatte. Im Nu waren sie die Wendeltreppe hinunter , und Frethmar drückte sich neben der Tür an die Wand. Steve tat es ihm nach. Der

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