Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
Vom Netzwerk:
zum Spielplatz gebracht wurden, während Guntrichs Schritte doppelt groß, mächtig und scheppernd waren.
    »Ich habe Hunger«, murrte Frethmar.
    » Klappe, Zwerg«, kam Connors Antwort.
    » Er wird uns ausliefern«, zischelte Frethmar schlecht gelaunt.
    » Du bist nur sauer, dass er dich nicht ernst nimmt.«
    » Wie soll ein Zwerg ein Abenteuer ohne Axt überstehen und ernst genommen werden?«
    » Das kriegen wir schon hin.«
    » Weißt du noch, als wir beim Groppel oder Grommel oder so, waren? Da gab’s schönes Bier und Krötsch. Ja, ich glaube das hieß so. Irgendwas ekeliges, aber jetzt fände ich’s ziemlich lecker. Das wäre mir jetzt recht. Sogar das.«
    » Du wirst dich nie ändern, Alter.«
    » Soll ich so ein betagter Kerl werden wie du? Einer, der schnauft, wenn er ein bisschen laufen muss?«
    » Du hast genauso geschnauft.«
    » Weil ich Hunger habe.«
    » Unsinn. Weil du ein bequemer Sack geworden bist.«
    » Hätte ich ’ne dicke Waffe, würde ich auch große Töne spucken, Barbar! Immer rummsbumms und man ist wer.«
    » Und ohne Waffe? Bist du nur ein Schreiberling?«
    » Zumindest kein alter Königssack, der sich von seinen Sklavinnen den Schwanz massieren lässt.«
    » Pah, Kleiner. Da bist du voll neben der Kappe.«
    » Okay, okay ... immerhin stinkst du noch wie früher.«
    » Waaaas?«
    » Yepp!«
    » Halt die Klappe, Zwerg!«
    Frethmar zog eine Schnute, die man unter seinem Bart nicht sah, und wartete, was geschehen würde. Er war misstrauisch, denn seine schriftstellerische Phantasie gaukelte ihm vor, dass jeder sonst genauso phantasievoll sein müsse wie er.
    Dass dem nicht so war, erkannte er, als sie durch die Straßen von Dandoria gingen.
    Tausend Blicke trafen sie wie Geschosse aus alten, großen Kampfmaschinen, doch niemand traute sich, sie anzusprechen. Guntrichs Präsenz genügte, um jede Frage im Keim zu ersticken.
    Schneller als gedacht waren sie am Hafen.
    » Sucht euch eins aus«, sagte Guntrich.
    » Ich glaub’s immer noch nicht«, murmelte Frethmar.
    » Und was geschieht mit dir?«, fragte Connor.
    » Ich werde sterben«, sagte Guntrich. »Man wird von meinem Verrat wissen. Der blinde Drache brauchte einige Zeit, um zur Burg zurückzukehren, aber König Cam weiß Bescheid. Nun stehe ich auf seiner Liste. Ich spüre die Schwingungen, die sich gegen mich verbünden, und ich ahne, dass die nächste Welle folgt. Man sucht euch nach wie vor, nun heißt es: Finden und töten!«
    » Was nützt uns ein Schiff?«, fragte Trevor. »Drachen fliegen auch über’s Meer.«
    » Schiffe sind tabu. Ein Drachenhauch, und ein Schiff geht unter. Feuer auf einem Schiff lässt sich nicht löschen. Ein teures Schiff zu verlieren, weil man einer Person nachjagt ... das war einmal. Andererseits ...«
    » Auf dem Schiff sind wir sicher?« Frethmar traute seinen Ohren nicht.
    Guntrich nickte. »Einigermaßen ... hoffe ich.«
    » Komm mit uns«, sagte Frethmar.
    » Ja, komm mit uns«, ließ sich nun auch Ceyda vernehmen. Sie nahm Guntrichs Arm. »Ich werde deine Wunden versorgen. Du wirst bald nie wieder Schmerzen haben.«
    » Mann, sie sagt was wahres«, sagte Trevor. »Folge uns. Du brauchst deine verdammte Rüstung nicht mehr.«
    Guntrich lächelte scharf. »Ihr wollt meine Freunde sein?«
    » Ja, du verdammter Riese!«, sagte Frethmar. »Schließlich will ich dir noch beweisen, was ich mit einer Axt vermag.«
    » Freunde?« Guntrich schüttelte den Kopf. »Nein, Freunde kenne ich nicht. Es gibt nur Kameraden.«
    » Kack auf deine Soldatenehre«, rief Frethmar, der völlig aufgelöst wirkte. »Kameraden! Kameraden, pah! Wir sind deine Freunde, kapierst du das nicht?«
    » Hör dem Kleinen zu«, sagte L-okien, der ansonsten sehr schweigsam gewesen war. »Er hat eine weisen Verstand. Kameraden oder Freunde? Entscheide dich für Freunde. Du bist ein  gutherziger Kerl. Komme mit uns.«
    Connor ging zu Guntrich. »Welches Schiff nehmen wir? Was meinst du?«
    Guntrich wies auf einen Schoner. »Leicht zu steuern, sehr schnell, Schwertmann. Beeilt euch.«
    » Danke, großer Krieger!« Connor verbeugte sich. Dann wandte er sich an seine Gefährten. »Ihr habt es gehört? Auf diesen Schoner. Und weg von hier, so schnell es geht.«
    » Aber ...« Frethmar war völlig verzweifelt.
    » Ja, aber ...«, stammelte Ceyda.
    » Auf das Schiff!«, donnerte Connor.
    Guntrich lächelte, oder was man dafür halten konnte und passte auf, dass niemand den Gefährten den Weg ver sperrte oder ihnen schadete. Das war keine

Weitere Kostenlose Bücher