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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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nun tatsächlich einige von ihnen, nicht viel größer als Bergadler, in die Höhe stiegen und über der Stadt kreisten.
    Ein Gebäude überragte alle anderen.
    »Das Haus von König Cam«, sagte Trevor dumpf. »Von außen groß und dreckig, von innen auch. Kein Palast, aber unübersehbar.«
    » Und wo findet man die Diebesgilde?«, fragte Frethmar.
    » Nicht weit entfernt. Seht dort, das flache Gebäude, das wie ein Bauernhof wirkt, doch es handelt sich nicht um Ställe, sondern um die Unterkünfte der Novizen. In diesem Mittland werden es vermutlich Ställe für Drachen sein, keine Ahnung.«
    » Lebt dort der Mann, der die Magie entfesselte?«, fragte Connor.
    » In einem Nebengebäude, funkelnder und reicher ausgestattet als Cams Unterkunft.«
    Haker musterte die Freunde. »Ihr wisst also, warum das alles geschehen ist?«
    Frethmar schilderte es ihm in wenigen Sätzen. Der Albino nickte und sagte: »Wer mit der Magie spielt, kommt dabei um.«
    » Zumindest wir besitzen unsere Erinnerungen noch«, sagte Ceyda. »Das macht uns stark. Dank Trevors Vater konnten wir uns in letzter Sekunde retten. Und Dank der Hilfe von Steve und Bluma.«
    » Wie es ihnen ergangen sein mag?«, fragte Frethmar, dessen Magen unversehens so laut knurrte, dass alle zusammen zuckten.
    » Ich hoffe, wir sehen sie bald wieder«, fügte Connor hinzu. »Doch nun müssen wir aktiv sein. Wenn wir zugrunde legen, was Trevors Vater sagte, befindet sich die Lösung des Rätsels in einem der Gebäude dort unten. Ein Fall für einen Meisterdieb.« Er blickte Trevor an, seine Miene strahlte Wärme und Verständnis aus. »Falls du dazu bereit bist, Trevor. Oder willst du dir zuvor ein paar Tage Ruhe gönnen?«
    Trevor schüttelte den Kopf.
    »Dann lasst uns in die Stadt gehen. Vielleicht finden wir eine Schenke, in der wir uns sättigen können«, sagte Frethmar.

5
     
    Nach Bruder Daniels Tod leistete Grodon Abbitte. Er betete viele Stunden lang, doch Arkhos schwieg.
    » Rede bitte mit mir«, murmelte Grodon, während Schweiß von seiner Stirn tropfte.
    Er hatte die Leiche des Novizen nach Einbruch der Dunkelheit in den Garten gebracht und dort vergraben. Da alle Brüder im Gebet versunken waren, beobachtete ihn niemand dabei , genauso wenig traute man sich, Grodon zu fragen, wo er während der Gebetsstunde gewesen sei.
    » Bitte zeige dich mir, Arkhos.«
    Doch der Gott der Gerechtigkeit schwieg. Grodon rappelte sich auf und trat zum Fenster. Er blickte hinunter auf das Treiben in der Stadt. Er hatte genug davon, genug von schleimigen Drachen, von Zweibeinern in Lederkluft, von Gewalt, die sich allerorts zeigte und davon, dass Rod Cams Männer für eine Ordnung sorgten, die stets eskalierte und das Volk unterdrückte.
    Grodon wollte sich soeben wegdrehen, als er eine Gruppe Zweibeiner gewahr wurde, die fremdartig gekleidet waren, unter ihnen ein Weib in fadenscheinigem Stoff, gänzlich anders angezogen wie die Frauen der Insel, die ihre Vorzüge nur dann zeigten, wenn eines der großen Feste, bei denen heftig gesoffen wurde, stattfanden.
    Er konnte sich nicht erinnern, dass ein Schiff angelegt hätte und fragte sich, woher die fremden kamen.
    Ein großer Mann mit Schwert, das Weib, ein Zwerg mit Axt, ein hagerer Kerl in Wildlederkleidung, weißen Haaren und einem roten Stirnband und ein schlanker dunkler Mann mit fast schwarzer Haut und geschmeidigen Schritten.
    L’ordynn Grodon stockte der Atem. Er kannte diesen Mann. Nicht persönlich, aber aus seinen Träumen. Ein Mann, der ihm so oft in seinen Träumen erschienen war, dass er wie ein alter Bekannter erschien.
    Die Gruppe bahnte sich ihren Weg durch eine Schneise aus Körpern, ohne für Aufregung zu sorgen. Auf Dalven war man Fremde gewohnt, denn bevor Rod Cam nach Osten gegangen war, hatten hier viele Schiffe aus anderen Regionen angelegt. Lediglich die helle Kleidung der Fremden sollte für Aufmerksamkeit sorgen, andererseits waren die Bürger von Loreon so betriebsam, dass sie keine Blicke dafür hatten.
    Grodon hätte am liebsten das Fenster aufgerissen, um der Gruppe Einhalt zu gebieten, dann erinnerte er sich seiner Verpflichtung als Meister der Arkham, die ein lautes oder hektisches Handeln nicht zuließ, schloss das Fenster und spurtete die zwei Treppen hinunter, bis er auf der Straße stand. Um Haaresbreite wäre er über einen Schlängeldrachen gefallen, der ihn anzischte und mit den Zähnen klapperte. Seine Schuppen richteten sich auf und gaben einen erbärmlichen Gestank frei. Grodon

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