Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)
nicht erhellt wurde.
» Verdammt, was geschieht hier?«, fragte Bob.
» Magie, Bobba«, gab Bluma zurück.
» Haben wir etwas falsch gemacht?«, fragte Aichame. Sie war erstaunlich tapfer, bedachte man, dass sie kaum Reize der Außenwelt erfahren hatte, und nun in ein Abenteurer gestürzt war, dass einem Menschen den Verstand rauben konnte.
Bob schnaufte und sagte: »Ich will mit Sheng sprechen!«
Es donnerte hinter ihnen, Häuserwände bröckelten, als beständen sie nur aus Gips, Bodenbeläge brachen hoch und splitterten, dann schob sich ein Schädel über eine Hütte zu ihnen, und sie starrten in Shengs Augen.
»Das alles bist du! Kein Haus ist echt, keine Mauer wirklich!«, donnerte Bob. »Ich bin dein Vater, erinnerst du dich?«
» Ja.«
» Ich trug dein Ei. Ich brachte dich zum Leben.«
» Ja.«
» Dann solltest du endlich begreifen, dass ich dir sage, was zu tun ist.«
Sheng zeigte seine Zähne, schwache Feuer tanzten um seine Nüstern, dann zog er die Lefzen nach hinten und schien zu lächeln.
»Ja.«
» Na also«, murmelte Darius.
» Ich bin Bob von Fuure, Häuptling und Drachenreiter. Und ich blickte in Sharkans Angesicht!« Bob schwitzte, seine Glieder zitterten, und Bluma hatte Mitleid mit ihm, der tapferer war, als je ein Barb zuvor gewesen war, sie eingeschlossen. In diesem Moment liebte sie ihren Bobba mehr denn je, auch wenn sie ihre Momma über alles vermisste. Was mit ihr geschehen sein mochte? Ging es ihr gut? Nein, auch sie würde eine andere sein. Ein Grund mehr, Mittland wieder zu fügen.
» Du hast mich zu dir geholt, weil ich dein Vater bin, weißer Drache Sheng!«, sagte Bob, und seine Stimme blieb fest. »Weil du mir vertraust!«
» Ja.«
» Dann höre auf, mit uns zu spielen. Wir alle sind tapfere Leute, die nicht wollen, dass Mittland bleibt, wie es ist. Wir alle wollen ändern, aber das geht nicht, wenn wir wie in einem Traum wandeln, den du für uns erschaffen hast.«
» Soll ich die Kuppel wegnehmen?«
» Nein, denn dann würden wir sterben!«
» Soll ich Dreanthor zu Ruhe rufen?«
» Nein, denn dann würde Aquita sterben!«
» Was forderst du von mir?«
» Ich will dich reiten!«
Die Gefährten bekamen den Mund nicht mehr zu, sie wurden immer nervöser, denn was Bob verlangte, schien undenkbar. Dieser Drache war so groß, so übermächtig, er war wie eine Urgewalt.
Sheng wartete einen Moment, dann sank sein Schädel hinter den Aufbau, es gab dumpfe Geräusche, und er tauchte in der schmalen Straße auf , wobei seine Krallen den Boden aufrissen. »Reiten?«
» Ja, Sheng! Denn gemeinsam können wir Mittland befreien!«
» Du bist ein lächerlicher Barb. Du träumst. Was sollte ich alleine dort oben anstellen? Ihr jedoch habt Sharkan getötet, weshalb ihr stärker seid als ich.«
» Bei Bross und Broom!«, wetterte Bob. »Nur, weil uns einmal das Glück hold war, glaubst du, Menschen sind dir überlegen?«
» Ja.«
» Das sind wir nicht, Sheng. Das waren wir nie.«
» Aber ihr habt die Drachen gezähmt und unterdrückt. Ihr Zweibeiner wurdet Herren über die Drachen. Alles dort oben ist dunkel, voller Feuer und elender Schwingungen. Es herrscht keine Liebe mehr, es gibt nur noch Asche und Grauen.«
» Umso wichtiger ist es, zu zeigen, dass ein Drache niemandem Treue schuldig ist.«
Es war, als hätte Bob einen Schlag getan.
Sheng verharrte, doch die Extraktion seiner Muskeln ließ Aquita beben. »Was hast du gesagt?«
» Ein wahrer Drache ist keinem Herrn etwas schuldig!«
Sheng starrte Bob an. Seine Reptilienaugen glühten.
»Ich verlor meinen Kopf durch die Klinge eines Messers«, summte der weiße Drache. »Der Schmerz war unendlich. Ich sah die kalten Augen des Lessan, und ich vergaß sie nie. Aber ich spürte auch euern Mut, und während mein neuer Kopf wuchs, versprach ich mir, euch zu finden. Dreanthor tat es.«
» Der auch du bist. Er ist alles hier und er ist dein Ego, das nach Mittland geht. Es gibt nur dich hier unten am Grund des Meeres, und du bist ein Wesen der Magie. Wie sonst sollten wir hier überleben? Wie sonst könntest du das alles schaffen, uns etwas zeigen, dass wir so sehr wünschen, und doch nur ein Traum ist? Du bist ein Gott, Sheng!« Bob rotzte und spuckte aus. »Du hast dich auf den Grund des Meeres zurückgezogen, um hier einsam und alleine zu wachen. Doch glaube mir, meiner Tochter, die den Lord von Unterwelt besiegte, und meinen Gefährten, von denen einer Sharkan tötete – du bist ein Gott!«
» Ja.«
» Dann
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