Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)
gewesen.
Connor, Frethmar , Haker und Aichame richteten sich auf, nachdem Grodons Brüder sie aufs Stroh geworfen hatten wie Unrat. Trevor war mitgenommen worden und nicht bei ihnen.
Connor rieb sich das Kinn. »Verflucht, wieso konnte er mich besiegen?«
Haker rieb sich die geschundenen Rippen und murrte: »Er beherrscht eine Kampftechnik, die uns unbekannt ist. Unglaublich schnell. Es hatte den Anschein, auch ohne Kraft.«
» Ohne Kraft?«, krähte Frethmar los. »Also mir tut alles weh.«
» Ja«, nickte Connor. »Er schlug, tanzte und wehrte sich wie ein Geist, ich hatte ich nicht einmal das Gefühl, dass er mit Kraft kämpft.«
» Unglaublich«, ächzte Haker, dessen Blutung von Ceyda gestoppt worden war. »Er fing mein Messer.«
» Und du hast es dir herausgezogen und zurückgeworfen«, sagte Frethmar. »Du bist noch immer hart wie ein Stein, oder?«
» Meine Schmerzen sagen etwas anderes, mein Lieber«, sagte Haker und ließ sich ins Heu sinken.
Frethmar testete seine Zähne ab, auf die er stolz war, sie waren alle noch da.
Haker sah aus wie eine Leiche.
Connor hockte auf den Knien und schüttelte den Kopf. »Er hat Trevor nicht erkannt, und doch hatte ich das Gefühl, er weiß, wer er ist.«
» Auf jeden Fall sind unsere Pläne, nach denen er die magische Formel stiehlt, vom Tisch«, sagte Frethmar. »Jetzt werden wir zu Drachenfutter werden.«
» Auf Fuure«, murmelte Connor. »Habt ihr das gehört, oder irre ich mich? Sagte er etwas von Bama auf Fuure? Von Bobs Weib?«
» Sie ist nicht mehr Bobs Weib«, entgegnete Haker. »Genauso wenig wie Grodon noch der Meister der Diebe ist. Alles, wirklich alles hat sich verändert. Diese Welt, dieses Mittland, ist nur noch ein Sumpf, ein Haufen Dreck!«
» Wie wäre es, wenn du in diesem Verlies ein Portal findest?«, fragte Frethmar.
Der ehemalige Kopfjäger richtete sich auf. »Es gibt eines ganz in der Nähe, aber für uns ist es so weit entfernt wie der Himmel.«
» Ich werde mich wehren«, sagte Connor. Er schob seinen Kiefer vor, seine Augen blitzten. »Ich lasse das nicht zu.«
» Oh Mann«, sagte Frethmar. »Du kapierst nicht, dass die alten Zeiten vorbei sind, nicht wahr? Wir reisten voller Mut, und wurden von einem einzigen Mann zu Matsch gehauen. Ich frage dich, was wir jetzt noch tun sollen? Wir sind alt geworden, hilflose Greise, die ...«
» Halt die Klappe, Zwerg!«, schimpfte Connor.
Ceyda ging zu Haker und versorgte, so gut es ging, seine Wunde. Es waren keine inneren Organe verletzt, aber die Wunde könnte sich entzünden, was fatal wäre.
Haker verzog das Gesicht. »Ich werde es überleben.«
Sie legten sich hin und versuchten, zu sich zu finden. Connor schlief ein, Frethmar schnarchte, Haker grummelte vor sich hin, Ceyda weinte leise.
» Ich reiste durch Mittland«, erzählte Haker, nachdem alle erwacht waren. »Und ich lernte. Ich gestehe, dass ich die Portale dann, wenn meine Barmittel zur Neige gingen, für kleinere Diebstähle nutzte, aber nur dann. So vergingen zwanzig Jahre wie im Fluge.«
» Ich wurde zum König gekrönt«, sagte Connor. »Und ich langweilte mich jeden Tag. Zwanzig Jahre lang. Ich liebte den Frieden und ich liebte Dandoria, aber ich hasste es, Königstracht zu tragen und zu repräsentieren.«
» Ich reiste und las aus meinen Oden. Es war eine herrliche, einsame Zeit«, sagte Frethmar. »Zwanzig Jahre lang war ich alleine, obwohl mir die Massen zujubelten.«
» Ich lebte innerhalb schöner Mauern, und war eine hochgelobte Frau. Ich war so gut wie tot, denn nichts würde mein Leben ändern«, sagte Ceyda.
» Werden wir Bob, Bluma und die anderen jemals wiedersehen?«, fragte Frethmar.
Sie sahen sich an, und in dem Verlies schien das Licht zu verlöschen. Sie waren deprimiert, ohne Hoffnung, sie fühlten sich verloren und unwichtig, nichts schenke ihnen Hoffnung, und so hungerten sie, froren in der Nacht, hatten Durst und verloren jegliches Gefühl für die Zeit.
Sie wussten nicht wie viel Zeit vergangen war, aber sie wussten, dass sie sterben würden, wenn nicht etwas geschah.
Durst quälte sie.
Frethmars Lippen waren aufgesprungen, und Connors Gesicht wirkte im fahlen Licht, das durch das kleine Oberlicht in das Verlies fiel, aufgedunsen und gleichzeitig hager.
Ceyda leckte an ihrem Handrücken, eine verzweifelte Geste.
Haker seufzte und fuhr sich mit den Fingern über den Mund, als könne er damit einen Tropfen Wasser herbei zaubern. Er lag auf dem Stroh, bisher hatte ihn das
Weitere Kostenlose Bücher