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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Winzlinge davon regelrecht zerquetscht wurden. Sie müssen schreckliche Schmerzen gelitten haben.«
    » Nur der Schmerz schafft neues«, sagte Bama. »Sie starben für eine gute Sache.«
    » Wohl wahr, Bama. Wenn ich richtig gezählt habe, erwarten wir in den nächsten Tagen frisches Fleisch?«
    » Wenn das Schiff pünktlich ist ...«
    Boik grinste. »Wunderbar. Das wird ein Fest. Wollen wir bei den Tolgens den Jagdtrieb fördern?«
    Bama lachte. »Ich verstehe, was du meinst. Ein paar von denen in die Arena schicken, damit derjenige etwas zu fressen bekommt, der sich am besten durchsetzt.«
    Auslese war wichtig, schwaches Erbgut zählte nicht.
    » Daran dachte ich.«
    » Ist das denn noch nötig?«
    » Noch zwei oder drei Generationen sollten wir das tun. Dann werden sie ihren Platz im Leben behaupten.«
    Bama klopfte Boik auf die Schulter. »Ich habe jetzt zu tun. Grüße deine Familie, lieber Boik. Freuen wir uns auf das Spektakel. Ich bin gespannt, wie sich die Tolgens gemacht haben.«
    Boik tippte sich grüßend an die Stirn und ging davon.
    Hoch erfreut blickte Bama dem Barb hinterher.
    Sie hob den Kopf in den milden Wind, der vom Meer kam und die rußigen Palmen beugte. Sie schmunzelte zufrieden.
    Bevor sie ihre Höhle betreten konnte, begegnete ihr Biggert. Der Barb war Lehrer, aber nur hin und wieder, denn Bama fand es wichtiger, dass die Kinder lernten, wie man mit Drachen umging, als unwichtige Dinge, die mit Fuure nichts zu tun hatten.
    Biggert war ein kluger Mann, der mit Begeisterung Drachenhaut fertigte, mit denen König Cam die Leinen seiner Schiffe umtäu te. Außerdem war er geschickt darin, Drachensehnen zu spannen, um die Takelage der Königsschiffe zu verstärken, sodass sie niemals reißen würde, mochte ein Sturm noch so heftig wehen.
    Doch am besten war er dann, wenn es galt, überflüssigen Jungdrachen die Haut vom Leibe zu ziehen, um daraus Kleidung zu fertigen. Je jünger der Drache, desto feiner seine Haut, und am feinsten war sie, wenn das Jungtier noch lebte, während Biggert und seine Männer ihm den Mantel auszogen. Das musste etwas mit dem Blutkreislauf zu tun haben, nahm Bama an, die nur selten anwesend war, wenn das getan wurde, da sie das wütende und schmerzerfüllte Schreien und Kreischen der Drachen störte.
    Grausamkeit war ihr zuwider.
    Sie war eine Barb, die schuf, nicht eine, die Schmerzen liebte.
    Was Biggert tat, was in der Arena geschah, gehörte zu ihrem Leben . Das war nichts Besonderes. Deshalb liebte sie Ronius. Wenn es ihm zu viel wurde, weil wieder eine Brut verkommen war, riss er den Jungdrachen die Schädel ab wie es ein normaler Zweibeiner mit jungen Tauben machen würde. Dann lachte er stets und sagte mit seiner tiefen rollenden Stimme, man spüre gar nicht, wie die Schädel sich vom Körper lösten.
    Bama betrat ihre Höhle. Sie war von Grubentrollen in den Fels gehauen. Man erwartete von ihr, so zu leben, während andere Barbs in Hütten hausten. Hütten aus Palmenzweigen und Wareikenholz. Sie schlugen die Wareiken mit Äxten. Zwar wuchs kein Baum jemals nach, aber das interessierte nicht. Das Holz war hart wie Stahl und haltbar.
    Sie schloss die Tür.
    Mannrich, ihr Hausdache, erwartete sie schon. Er saß auf einer Stange und flatterte begeistert durch die Höhle.
    » Momma ist wieder da«, sagte Bama.
    Der Drache kreischte, dann leckte er sich das Maul.
    Bama wusste, worauf er wartete. Es war ein schöner Tag und sie fühlte sich wohl, also warf sie ihre Kleidung ab und legte sich auf die Schlafstatt. Sie spreizte die Schenkel.
    Mannrich setzte sich dazwischen. Seine großen runden Augen sahen niedlich aus, seine Zunge war lang und feucht.
    Mannrich entstammte eine Züchtung, die nicht gelungen, ein Auswurf, der zufällig geschehen war. Sie hatte den Winzling in ihre Höhle genommen und dressiert. Der Drache würde niemals größer werden als einer ihrer Unterarme maß. Er war einer, dem Ronius den Schädel abreißen musste, doch dieses niedliche Tier behielt sie. Das akzeptierte man, denn sie war die Herrin von Fuure. Mannrich war für ihr Vergnügen da. Er war treu, und er wusste genau, was sie wollte.
    Sie schloss die Augen und überließ sich seiner geschickten Zunge.

9
     
    Wächter nahmen ihnen die Fesseln ab, da man sie offensichtlich nicht fürchtete. Warum auch? Sie waren von Mauern umgeben, die feucht schimmerten, schimmelig und stinkend nach Zeit. Grodons Brüder hatten sie auf einen Wagen gelegt und hergebracht. Es war schrecklich entwürdigend

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