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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Fieber verschont. Er hatte die Augen geschlossen und wirkte wie ein Toter.
    Schon lange sprachen sie nicht mehr miteinander, den n ihnen fehlte der Speichel, um Worte zu bilden.
    Dann krächzte Frethmar: »Ist das nicht jämmerlich? Wir werden vergessen, wir verhungern und verdursten. Wir sind die Helden von Mittland, doch niemand erinnert sich daran. Alles, wofür wir standen, existiert nicht mehr. Das ist ein scheiß verdammter Alptraum.«
    » Vielleicht wollten die Götter, dass ich gemeinsam mit meinem besten Freund sterbe«, murmelte Connor kraftlos.
    » Fast allen, die ich kannte, durfte ich noch einmal begegnen. Schade, dass Öklizaboraknorr nicht bei uns ist.«
    Hakers Kopf fuhr hoch. Er grinste scheußlich. »Ökliz? So haben wir ihn genannt, den kleinen Wiesel.«
    » Er war kein Wiesel«, grinste Connor. »Er war ein Bailiff.«
    » Meint ihr, der Kleine lebt noch?«, fragte Frethmar.
    » Wer immer das auch ist«, sagte Ceyda schwach. »Heute ist er vermutlich ein Drachenfresser.«
    Frethmar und Connor kicherten. Das tat gut, war wunderbar, war wie ein Licht in ihrer Dunkelheit. Ein letztes Aufbäumen, bevor der Durst sie hinweg raffte.
    »Er würde keine Drachen fressen«, sagte Frethmar. »Er würde sie mit Weisheiten so volllabern, dass sie vergessen würden, Feuer zu spucken.«
    » Ökliz?«, fragte Ceyda. »War er ein Krieger?«
    Frethmar nickte. »Der verdammt kleinste größte Krieger, den du dir vorstellen kannst.«
    Dann schwiegen sie erneut.
    Sie starrten nach oben, oder sie lauschten in sich hinein, doch nirgendwo gab es Stimmen, die ihnen halfen, sie unterstützten, sie retteten. Und wieder schliefen sie ein.
     
     
    Als sie erwachten, schob sich ein grauer Strahl Licht in das Verlies.
    Frethmar und Connor pinkelten an die Wand, erstaunt, dass noch Flüssigkeit in ihnen war.
    Haker saß aufgerichtet mit dem Rücken an der Wand. Er wirkte gesund. »Eine Narbe mehr an meinem Körper«, sagte er kalt.
    » Kannst du dich noch an die Vampire erinnern?«, fragte Frethmar und blinzelte Haker an.
    Der winkte ab. »Alter Kram! Lass es, Fret. Ich lebe nicht in Erinnerungen, ich lebte bis vor ein paar Tagen ausschließlich in der Gegenwart. Glaube mir, ich bin vermutlich einer der wenigen Mittländer, der deine Oden nicht gelesen hat.«
    » Wirklich nicht?« Frethmar zog eine Schnute und sein Bart sträubte sich.
    » Durch Erinnerungen wirst du alt, Fret.«
    » Aber was habe ich sonst?«, fragte der Zwerg.
    » Ja, was hast du sonst? Frage dich und beantworte dir sie Frage selbst«, echote Haker. »Du bist doch so ein Möchtegern-Philosoph. Jedenfalls warst du das früher.«
    Frethmar schwieg. In sein em Gaumen tobten pelzige Ungeheuer, sein Magen schmerzte, er hatte Kopfschmerzen.
    Ceyda richtete sich unversehens auf. »Wie lange noch? Wie lange will dieser Scheißkerl uns noch einsperren?« Ihre Augen glühten.
    » Bis wir anfangen, unser Blut zu saufen«, murmelte Connor.
     
     
    Nun waren sie so weit, dass sie sich erleichtern mussten und es war ihnen schrecklich peinlich. Noch nie hatte Frethmar jemandem dabei zugeschaut ... doch ... er erinnerte sich. Als sie in der Eiswelt auf der Scholle gewesen waren, oder träumte er das? Er fand nichts um sich abzuwischen und versuchte es mit dem Stroh, was ekelig war. Er schüttelte sich und schwor Grodon bittere Rache.
    Dann tat es Ceyda und man sah ihr an, dass sie vor Scham bald starb.
    » Auf einen Scheißhaufen mehr oder weniger kommt es nicht an«, versuchte Frethmar die Situation aufzulockern. Er wunderte sich, woher er die Kraft dazu nahm und dachte an seinen Vater, diesen tapferen Mann, der den Goldschatz getragen hatte, gegen jede Widrigkeit, bis er tot darauf zusammengebrochen war. So würde auch er sein, Frethmar Stonebrock, bei den Göttern!
    Haker drehte sich und versuchte sich mit Liegestützen. Er keuchte und kämpfte. Dabei lief ihm der Rest des Speichels aus dem Mund, der noch eine Hoffnung von Feuchtigkeit in seinem Leib hielt, bis Connor schimpfte: »Lass das, Mann! Du bringst dich um!«
    Seit ein paar Stunden, oder waren Tage vergangen, kauerte Ceyda bei dem Hünen und Frethmar spürte trockene Tränen hinter seinen Lidern, wenn er die beiden anschaute. Zumindest würde sein Freund glücklich sterben, voller Liebe zu einer Tochter, mit der er in seinem Alter und als König nie mehr gerechnet hatte. War das nicht ein wundervolles Märchen? War das nicht eine fabelhafte Geschichte?
    Aber sie hatte kein gutes Ende und Leser liebten

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