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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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aber nicht in der Lage, mich zu besiegen?«
    Trevor grinste schräg und nickte. »Sie sind älter geworden.«
    Grodon hob die Brauen. »Und Ihr glaubt, ich weiß, wo die magische Formel sich befindet?«
    » Ja.«
    Grodon schüttelte den Kopf. »Nein, ich weiß es nicht. Und wenn ich es wüsste, würde ich sie Euch nicht geben. Was hätte ich davon, Euch dabei behilflich zu sein, diese Zeit zu ändern, um schließlich als Verbrecher hingerichtet zu werden?«
    » Ihr lebt in einem wahrgewordenen Traum, einem düsteren, stinkenden Traum, Grodon. Nichts von all dem ist, wie die Götter es wollten. Alles ist, weil ein Nebelwesen, das Erinnerungen stahl, durch den Mahlstrom nach Unterwelt ging und diese mit der oberen Welt vermischte. Ein ungesunder, falscher Zustand. Ein Zustand gegen die Gesetze der Natur. Ein Zustand der Krankheit und des Verderbens. Aber eine Krankheit sollte geheilt werden. Und wenn es das Letzte ist, was ein anständiger Mann tut.«
    » Ihr appelliert an meinen Anstand?« Grodon sprang auf. Der Stuhl fiel um. Erneut zischten die Drachen. »Erst vor ein paar Tagen erwürgte ich einen Mann, der sich mir in den Weg stellte. Ich bin nicht anständig, sondern ich verfolge eigene Ziele.«
    » Also seid Ihr nach wie vor derjenige, der ihr stets wart.«
    » Das mag sein, junger Mann. Für mich ändert sich nichts, wenn sich die Welten ändern. Nennt mir einen wirklich plausiblen Grund, warum ich Euch helfen sollte.«
    » Habt Erbarmen mit meinen Gefährten. Wenn es noch möglich ist, bewahrt sie vor dem Tod. Hört Euch an, was mein weiser König zu sagen hat. Lauscht den Worten des Frethmar Stonebrock und blickt in die Augen meiner geliebten Ceyda. Hört, was ein Mann, der ebenso hart ist wie Ihr, Haker Flack, zu sagen hat.«
    Grodon fing an zu schwitzen und beugte sich vornüber, wobei er die Handflächen auf die Tischplatte stemmte. In seinem Gesicht rangen tausend Dämonen. »Ja, vielleicht würde Arkhos dann mit mir reden, vielleicht ...«
    Erneut wusste Trevor nicht, was Grodon meinte, aber dann schnappte es in seinem Verstand und er begriff.
    »Arkhos ist euer Gott?«
    » Er ist der Gott der Arkham.«
    » Und Ihr sucht Zwiesprache?«
    W ährend Grodon um eine Antwort rang, erkannte Trevor die Verzweiflung in dem Mann und wie sehr dieser nach Absolution suchte, nach einem einzigen Wort seines Gottes, der ihn erretten sollte. Mittland mochte sich verändert haben, Grodon hatte es nicht. Er war noch immer der harte Mann, der einem Ziel folgte, dass er niemals würde erfüllen können. Er war noch immer der Zuchtmeister, auch wenn seine Jünger jetzt keine Meisterdiebe, sondern religiöse Jünger waren. Grodon würde noch immer jeden, der sich ihm in den Weg stellte, vernichten. Und er würde nach wie vor auf Erlösung hoffen für die Dinge, die er getan hatte.
    » Ich weiß nichts von einer magischen Formel«, flüsterte Grodon. »Verdammt, ich weiß es nicht.«
    » Dann lasst mich sie suchen, Meister.«
    » Wie wollt Ihr etwas finden, das nicht existiert?«
    » Ihr selbst habt es mich gelehrt.«
    » Seid Ihr ein Magier?«
    » Auf meinem Gebiet bin ich das, dank Euch.«
    Ceyda! Ich werde dich, ich werde euch alle retten!
    Grodons Kopf schnellte nach vorne wie der einer Schildkröte, die aus ihrem Panzer blickt. »Habt Ihr mich geliebt?«
    Trevor antwortete spontan , aber sophistisch. »Wie einen Vater, der Ihr für mich gewesen seid.«
    » War ich ein guter Vater?«
    » Nein!«
    Grodon fuhr zurück. »Warum nicht?«
    Nun überlegte Trevor genau, was er antworten würde. Jedes falsche Wort konnte zunichte machen, was er in diesem Gespräch aufgebaut hatte. »Ein Vater bleibt auch ein Vater, wenn er straft. Er ist die Ehre der Kinder. Und wer nicht weiß, was er an seinem Vater hat, fürchtet sich nur, ihm ähnlich zu sein.«
    » Und?«
    » Die strengsten Richter für einen Vater, Meister, sind seine Kinder. Verzeiht mir, wenn ich richtete. Ich hatte in Euch keinen guten Vater, aber Ihr habt es versucht. Versucht, an L-okiens Stelle zu treten, denn Ihr liebtet meine Mutter, die nun tot ist.«
    Und nun lächelte Grodon. Er lächelte und nickte und ging zu Trevor, dem er den Weinbecher füllte. Danach ging er zum Fenster. »Kommt zu mir, Trevor.«
    Trevor trat neben ihn.
    Unter ihnen funkelten Feuer, wohin man blickte, huschten Drachen durch die Gassen. Zweibeiner aller Rassen gingen ihrem Tagwerk nach. Das Meer sah aus wie flüssiges Blei, im Hafen dümpelten nur wenige Schiffe.
    » Seht hin«, sagte Grodon.

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