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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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»Für mich ist das schön.«
    » Wie war das Wort, das Ihr benutzt habt? Para ... Pa ...«
    » Paradies?«
    » Ja.« Trevor lächelte. »Stellt Euch vor, das Meer sei blau, die Straßen bevölkert von Zweibeinern, gekleidet in freundlichen Farben, der Hafen voller Schiffe mit weißen Segeln und anstatt der Feuer würden farbige Büsche wachsen und sich bunte Bäume im Wind wiegen. Über all dem strahlt die Sonne aus einem blauen Himmel mit wenigen weißen Wolken, die wie Phantasiegebilde aussehen.«
    Grodon blickte ihn von der Seite an. »So war es?«
    » Ja, Meister. So war es.«
    » Würde Arkhos an einem solchen Ort zu mir sprechen?«
    Trevor blieb bei der Wahrheit. »Ich weiß nicht, wer Arkhos ist, aber ich bin sicher, dass er zu Euch sprechen würde, denn sogar die Vögel in den Blütenbüschen sprachen mit uns, der Himmel sprach mit uns und die sich im Wind biegenden Gräser sprachen mit uns. Sie wussten, dass wir alle ein Teil von ihnen waren, eine Totalität. Und hin und wieder sprachen auch die Götter zu uns und sie weinten goldene Tränen, wenn wir versagten und sie sangen fröhliche Lieder, wenn wir ihnen gerecht wurden.«
    » Eine Frage habe ich noch«, sagte Grodon. Seine Stimme klang wie die eines kleinen Jungen. »Wie du sagtest, hatte ich dich groß gezogen. Und schließlich lerntest du deinen Vater kennen. War er der Mann, den du dir erträumt hattest?«
    » Nein.«
    Dieses eine Wort schien Grodon zu genügen. Er nickte vor sich hin.
    Trevor spürte die Hitze, die der Mann ausstrahlte und den Zwiespalt, der die Seele des L’ordynn Grodon zu zerreißen drohte.
    » Unwichtig, was geschieht«, wagte Trevor einen letzten Sprung und hoffte, sein Ziel nicht zu verfehlen. »Was auch geschieht, ich werde Euer Ziehsohn bleiben. Ich kehre zurück von Connor, dem ich mich verdingte. Ich komme zurück ins Haus der Diebe von Loreon und gehe in die Dienste des Königs. Ich werde Euch Ehre erweisen und nie vergessen, dass ich bin, was Ihr aus mir gemacht habt.«
    » Ihr werdet mein Sohn sein?«
    » Mehr denn je«, murmelte Trevor.
    » Du wirst mir treu sein?«
    » Ja, das werde ich.«
    » Du wirst mich lieben?«
    » Ich werde dich lieben, Vater.«
    » Du würdest alles dafür tun, um dich und deine Freunde zu retten, nicht wahr?«
    Trevor antwortete nicht, doch Grodons Gesicht sprach Bände. Der Meister der Arkham trat zur Seite und blickte Trevor eindringlich an. In seinen Augen leuchtete ein seltsames Feuer. »Du bist meine Nemesis, Junge. Deshalb danke ich dir für dein Vertrauen. Arkhos wird dich segnen!«
    Er winkte und die Drachen stürmten los.

11
     
    Im Unterdeck war es heiß, es stank nach Schweiß und Urin und das schon, bevor das Schiff abgelegt hatte.
    Frethmar lag angekettet auf einer Holz bohle.
    Connor, Haker und Ceyda neben ihm.
    Außer ihnen gab es noch rund fünfzig weitere Gefangene, die weinten, jammerten und heulten, manche waren ganz still, nicht wenige starrten vor sich hin wie lebende Tote.
    » So etwas habe ich schon einmal erlebt«, sagte Connor dumpf. »Doch es war weniger schlimm. Gegen diese Zustände hier fast schon menschlich.«
    Die Pritschen, jewe ils drei von ihnen übereinander und alle der Reihe nach, waren nicht breiter als Frethmars Schultern, sodass er sich kaum bewegen konnte ohne zu fallen, was zu schweren Verletzungen geführt hätte, da die Ketten um Hand- und Fußgelenke zu lang waren, um einen solchen Unfall zu verhindern, aber zu kurz, um ohne gebrochene Knochen davon zu kommen.
    » Wenn ich nicht bald etwas in den Magen bekomme, fresse ich meine Hände«, sagte Frethmar dumpf.
    Ceyda lag zwischen ihm und Connor, Haker genau unter ihm. Das Kleid der jungen Frau war zerrissen, ihr Gesicht voller Schmutz.
    Es polterte über ihnen an Deck, Segel knarrten, Befehle schwirrten und das Schiff legte ab.
     
     
    Waren Minuten vergangen oder Stunden? Vielleicht auch Tage?
    Sie hatten das Zeitgefühl verloren.
    Singende Stimmen von verzweifelten Gefangenen in Sprachen, die sie nicht kannten. Flüche und das Geräusch von Männern und Frauen, die sich übergaben, da sie im Wellengang litten.
    Bald stank es nach Erbrochenem, ein erbärmlicher scharfer Geruch, der Frethmar schier betäubte.
    » Wenn wir bei Bama sind, werde ich ihr in den fetten Hintern treten und sie daran erinnern wer sie ist!«, fluchte er.
    M änner kamen durch den schmalen Gang und stellten jedem von ihnen eine Tonschale hin.
    » Mit so einem Fraß wollt ihr einen Zwerg ernähren? In diesem Matsch wimmelt

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