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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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jene, die lernen und forschen wollten.
    Hier gab es, den Erzählungen nach, Bibliotheken , die größer waren als ein ganzes Dorf. Die Einwohner lebten in Häusern aus Stein, bewegten sich zu Pferd durch die verschlungenen Gassen und hatten ausgeklügelte Leitungssysteme, sodass niemand mehr gezwungen war, sich sein Wasser mit Eimern aus dem Marktbrunnen zu schöpfen.
    Bauten und Wege waren ringförmig angeordnet und mit kleinen Querstraßen und Brücken so vielfältig vernetzt, sodass sich so mancher Neuankömmling über Stunden drin verlaufen hatte.
    »Halte den Blick auf die Burg des Königs gerichtet«, hatte der Großvater Agaldir eingebläut. »Wenn du immer auf die wehenden Fahnen auf dem Kuppeldach des Festsaals zuläufst, kommst du irgendwann ganz automatisch an den Gildengebäuden vorbei. Betrachte die über den Türen eingeprägten Wappen und suche nach jenem, das einen Spitzhut über einem aufgeschlagenen Buch zeigt. Dort wirst du die ansässige Magiergilde finden, bei der du dich vorstellen und deine Geschichte erzählen kannst. Doch vertraue nie zu unbedarft. Auch Gelehrte haben ihre Ziele und sortieren Freund und Feind.«
      Agaldir hatte auf seiner Wanderschaft lange darüber nachgedacht, ob es klüger sei, sich eher unbedarft und lernwillig zu zeigen oder besser unbändigen Willen und Selbstvertrauen voranzustellen. Ein Lehrer mochte sich Respekt und einen gewissen Grad an Unterwürfigkeit von einem Schüler wünschen, andererseits brachte ihm der, der sich nach den Grenzen des Möglichen ausstreckte, mehr Ruhm ein als einer, der ihm am Robenzipfel hing.
    Während er ein weiteres Mal das Für und Wider gegeneinander aufwog und sich durch die immer dichter werdende Menschschar auf das Tor zu arbeitete, sah er plötzlich zwischen den Beinen und Karrenrädern etwas giftig Grünes auf sich zu schlängeln. Agaldir wusste nur zu gut, dass das, was giftig aussah, meistens auch giftig war.
    Er machte einen Satz zurück, prallte gegen einen mit Kisten bepackten Kerl, wurde grob zur Seite geschubst und landete unsanft auf allen Vieren im Staub. Gehetzt hob er den Kopf, sah sich um und starrte der Schlange direkt ins Gesicht. Kaum eine Handbreit von seiner Nasenspitze entfernt, ließ sie ihre schwarze Zunge aus dem Maul schnellen und tastete mit den Spitzen die Luft ab.
    Unbewegt harrte der Agaldir aus, während die Menschen um ihn herum ihren Unmut über das Hindernis auf ihrem Weg mal leiser und mal lauter kundtaten, geradeso, als würden sie die Schlange nicht sehen können. Und doch traf kein Schuh ihren glänzend schuppigen Körper.
    Als dem Halbling schließlich die Muskeln zu schmerzen begannen und er sich gerade dazu entschlossen hatte, den vorsichtigen Rückzug anzutreten, schnellte das Tier vor, klappte seinen Kiefer aus und bohrte die  Zähne in Agaldirs Wange.
    Agaldir schrie auf, wälzte sich auf dem Boden. Und immer noch schien es niemanden zu kümmern. Im Gegenteil schüttelten die Leute mit erboster Miene den Kopf, während der Halbling auf dem Rücken lag und spürte, wie seine Muskeln Stück für Stück erstarrten. Trotzdem kämpfte er, wollte nicht aufgeben, nicht loslassen noch bevor er auch nur eines seiner Ziele erreicht hatte.
    Ein wenig verzögert erst nahm er daher das Mädchengesicht wahr, das sich über ihm in sein Gesichtsfeld schob. Ein Menschenmädchen, acht oder neun Jahre alt, die Haare blondgelockt und Augen, die ihn neugierig betrachteten. »Kommst du mit mir spielen?«
    Die Frage klang so unschuldig und unbedarft, dass Agaldir trotz seiner Lage lächeln musste.
    Ich kann nicht mit dir spielen, Kleines. Ich sterbe gerade, wollte er sagen, doch seine Lippen bewegten sich nicht.
    » Ich kenne viele schöne und auch viele traurige Spiele«, fuhr das Mädchen ungeachtet fort. »Komm, gib mir deine Hand.«
    Da gab Agaldir seinen Kampf auf, ließ innerlich los und konzentrierte sich ganz auf das Mädchen, um diesen letzten reinen Moment in all seiner Intensität auskosten zu können. Und als die Kleine sich zu ihm hinabbeugte, sanft seine Hand in ihre beiden Hände nahm und ihn ein Gefühl von Glückseligkeit durchströmte, dankte er selbst dem Tod für diesen einen Augenblick.
     
     
    »Magst du Blumen?«
    Agaldir stand plötzlich auf einer Wiese und wusste nicht recht, ob das nun ein Traum oder schon das Land der Götter war. Ein sanfter Wind strich über das Meer an Blüten zwischen den saftigen Gräsern und wehte dem Halbling eine betörende Mischung aus Düften in die

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