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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Zeit kollidierte!
    Sie überschnitt sich, faltete sich zusammen und führte dazu, dass John Darken mit der liebreizenden Sheyna zu den Ställen ging.
    Es war schon geschehen, doch es geschah erneut, wie alles gleichzeitig erneut geschah, nicht geschah und doch geschah.
    »Wir gehen zu den Ställen?«, freute Sheyna sich wie ein Kind. Sie liebte Pferde.
    Als John Darken sich mit ihr alleine wähnte - es gab nur noch das Schnauben der Pferde, den Geruch von Dung und Heu und das Huschen von Mäusen - umfasste er ihre Hüfte und zog sie an sich. Er wollte sie küssen, doch sie drehte den Kopf weg und machte sich heftig von ihm los. »Was soll das?«, herrschte sie ihn an.
    » Wir ... ich ...«, stotterte John verdattert.
    » Was fällt dir ein, mich zu berühren, als sei ich eine von denen?«
    » Was ist los? Sonst liebst du es, wenn ich dich küsse. Niemand schaut zu. Nur die Pferde, und die sind verschwiegen.«
    » Küssen? Ich soll dich küssen?« Sie lachte hart. »Ein guter Freund bist du und ich mag dich sehr, aber dabei bleibt es.«
    » Wir ... ich wollte dich ...«
    Heiraten? Ja, das wollte ich.
    Sie tätschelte seine Wange. »Schlag’s dir aus dem Kopf, John. Lass uns auch weiterhin Freunde sein, wie Bruder und Schwester.«
    » Und gestern? Und vorgestern?«
    » Ja?«
    » Da mochtest du meine Küsse und Berührungen.«
    Sie lachte lauthals und warf den Kopf zurück. »Bist du betrunken?«
    Wie kam sie darauf? Er war stocknüchtern. Bei den Göttern, vor drei Tagen hatten sie sich geliebt und es war wunderschön gewesen. Erinnerte sie sich nicht daran?
    »Du willst mich mit deinen Worten verwirren, weil du dich für unwiderstehlich hältst, John Darken.« Für sie war alles ein Scherz, und sie machte sich lustig über ihn. Wider Erwarten wurde sie ganz ernst und sah ihn neugierig an. »Mir ist nicht entgangen, dass du mich magst. Und vielleicht wird ja mal was daraus. Aber alles braucht seine Zeit. Und diese Zeit ist noch nicht gekommen. Und jetzt lass den Unsinn. Wir haben uns noch nie geküsst und mehr haben wir schon gar nicht getan. Ich weiß nicht, woher du diese Phantasie nimmst. Komm, die Pferde warten.«
    Du hast gesagt, du liebst mich. Tausendmal hast du es gesagt!
    John biss sich auf die Lippen und beschloss, vorerst nichts weiter zu sagen.
    Als hätte sie es vergessen!
    Das gibt es nicht. Das kann nicht sein.
    Und doch war es so. Ihr waren von L-okien die Erinnerungen gestohlen worden und als Minuten später die unwillkommenen Besucher aus Lindoria kamen, nahm ein düsterer Darken dem Mann von Zola den Kopf und Sheyna das Leben.
    Zola starrte John Darken an, der vor ihr stand, in schwarzes Leder gekleidet, mit Ketten an Armen und um die Hüfte. Nur einen Atemzug zuvor hatte er noch völlig anders gekleidet ausgesehen. Neben ihm schnaubte ein Drache. Und sie fing an zu schreien, als sie begriff, dass der Drache sie fressen würde, während Sheyna ihren letzten Lebenshauch tat und der abgetrennte Schädel ihres Mannes im Staub lag.
    Über dem Hof von Johns Vater Darius Darken öffneten sich die Wolken und schwarzer Regen fiel auf Mittland. Nun ging alles ganz schnell.
    Wohin man blickte, gab es zwei von einem. Manche waren zusammengewachsen, kreischend vor Schmerzen, nicht wenige Zweibeiner explodierten wie Kriegsbomben. Häuser brachen zusammen, die sich ineinander schoben, dieselben Häuser, dennoch verschieden, also nur gleich.
    Straßen, Gassen und Wege hoben sich empor wie verrückt gewordene Schlangen, Steine wirbelten umher und erschlugen Mensch und Tier, Drachen wuchsen neue Köpfe, völlig verwirrte und panische Flugtiere, die sich in ihrer Verzweiflung in den Boden zu bohren versuchten wie Würmer.
    Das gelang nicht, sodass sie in Stücke sprangen, Schädel umherflogen, Schwänze und Körper.
    Die Zeit raste wie ein wahnsinniger Dämon, verknotete sich, und während auf dem Platz in Dandoria eine grausame Hinrichtung stattfand, mit der König Connor seine Gegner warnen wollte, stülpte sich ein anderer und doch derselbe Dorfplatz über jenen, der zuerst dort gewesen war. Sand und Staub und Wahnsinn!
    Zweibeiner verwandelten sich in lebende Fackeln, dann rauschte ein Sturm über sie hinweg und fegte die Tribüne weg wie Spielzeug, sodass Connor und sein Gefolge wie Blätter in den Himmel gehoben wurden, wo sie erstickten und erfroren. Sie spürten es nicht, denn sie verloren ihre Erinnerungen, was so weit ging, dass sie sich ihrer selbst nicht bewusster waren wie ein Stein oder ein Blatt.
    Auf

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