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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Griff wie ein Dämon, der schlafende Opfer an seinen stinkenden Körper presste, um sie zu ersticken.
    Die Gefährten versuchten , so wenig Geräusche wie möglich zu machen. Sie alle kannten das Haus, in dem in einer anderen Welt, einem sonnigen Land, einst Agaldir gelebt hatte, gemeinsam mit Steve und dessen Mutter. Unter dem Haus befand sich der Teich, in dem der Lichtwurm gelebt hatte, das Gewissen von Mittland. Sie alle fragten sich, was sie vorfinden würden. Einen ekelerregenden Drachen anstelle von Ringos Nachfolger?
    Das Haus ragte vor ihnen auf. Der Geheimzugang existierte auch in dieser Welt. Sie schlüpften hinein und gingen die Treppe hinunter.
    Sofort bemerkten sie den Gestank.
    » Widerlich«, grunzte Frethmar.
    Sie vermissten die hellblau strahlenden Maguslichter, stattdessen lag ein grauer Schimmer auf den Wänden, die grü n und ölig schimmerten, wobei sie der Umgebung ein krankes Licht überstülpten. Schimmel, der bizarre Blüten getrieben hatte, hockte in den Ritzen und an der Decke.
    » Fauliges Wasser«, sagte Bluma und schüttelte sich. Sie hatte in diesem See viel Zeit zugebracht, hatte das Gewissen von Mittland verkörpert, unter Wasser atmend wie ein Fisch.
    » Vorsicht«, warnte Connor, der voran ging. »Die Stufen sind rutschig.«
    Sie betraten die weite Höhle, die sie völlig anders in Erinnerung hatten. Im anderen Mittland hatten feurig farbige Edelsteine an den Wänden gefunkelt, auf der Wasserfläche hatte ein Leuchten von Frieden und Frische gelegen. Das hier war anders. Schlierige Algen schleimten über die Wasseroberfläche wie kranke magische Fäden, die sich zu Unheil verbanden. Soweit die Gefährten es erkannten, war der Teich ein stehendes totes Gewässer, nicht mehr als eine Kloake.
    »Mir wird ganz schlecht«, sagte Bob.
    Bluma hatte Tränen in den Augen. Das war nicht mehr ihr Teich. Vielmehr als alles, was sie bisher in diesem Mittland erlebt hatte, machte ihr der Zustand dieses einstmals edlen Gewässers deutlich, welche grauenvolle Verwandlung geschehen war. Dies war ihr Heim gewesen und hatte ihre bitterste Prüfung dargestellt, die ihr fast das Leben gekostet hatte.
    » Und nun?«, fragte Frethmar.
    » Lasst uns warten«, antwortete Connor. Er zog die Drachenträne aus der Tasche, legte sie auf seine Handfläche und streckte diese vor. Seine Freunde taten es ihm gleich.
    Nichts geschah.
    »An diesem grauenvollen Ort gibt es keine Magie«, murmelte Bluma. »Agaldir muss sich getäuscht haben.«
    » Steve hat es bestätigt. Auch Trevor ist sich sicher«, sagte Bob.
    » Dann haben sich alle drei getäuscht«, gab Bluma trotzig zurück. Sie erkannte, dass sie nicht wollte , dass hier Magie herrschte. Nicht an diesem schmutzigen Ort, der eine Entwürdigung heller Magie darstellte. Wieso sollten ausgerechnet dieses stinkende, blasenschlagende Wasser und die schimmeligen Felswände eine Erneuerung von Mittland herbeiführen? Aus Schmutz konnte nur Schmutz entstehen, oder?
    »Sie haben sich nicht getäuscht«, flüsterte Connor. Sein mächtiger Körper, der sie alle überragte, bekam eine Gänsehaut.
    Frethmars Bart sträubte sich.
    Bluma keuchte.
    Vier Lichter schimmerten in den Felsen, wurden immer heller und schienen zu locken, zu rufen. In der Mitte des Sees teilten sich die Algen und ein sanftes Licht drang vom Grund an die Oberfläche. Sie meinten , Wispern zu vernehmen. Der Gestank wurde verweht und je heller die vier Lichter wurden, desto mehr strahlte der Teich. Nicht sauber, nicht klar, wie auch? Sondern wie ein Hoffnungsschimmer. Ein neuer Beginn. Ein Aufbäumen aus der Dunkelheit. Metamorphose und Umkehr.
    Die Freunde blickten sich an. Sie empfanden ganz schwach jenen Frieden, den sie schon einmal erlebt hatten, damals, vor mehr als zwanzig Jahren, als Bluma in den Teich ging. Es war nur ein Echo dieses Gefühls, doch es existierte.
    »Etwas ändert sich«, sagte Frethmar und lächelte.
    Auch Connor lächelte und jede Angst fiel von ihnen ab. Die Götter waren auf ihrer Seite, hatten vermutlich die Nase voll vom falschen Spiel mit Zeit und Raum und sehnten sich genauso zurück nach Normalität wie die gestrandeten Freunde.
    »Vier Lichter«, sagte Bluma. »Und vier Drachentränen. Lasst uns jeder zu einem Licht gehen und die Tränen ins Licht halten. Wir wollen sehen, was dann geschieht. Vielleicht wirken sie wie ein Prisma.«
    » So soll es sein«, sagte Bob.
    Sie trennten sich und gingen jeder in eine andere Richtung, bis sie vor dem Licht standen, das eigens

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