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Mittwinternacht

Mittwinternacht

Titel: Mittwinternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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von
Invasoren
und
Besuchern
und so weiter schwafle, sieht mich Dobbs nur komisch an.»
    «Sehr hilfreich.»
    «Ich weiß nicht, Merrily. Ich weiß nicht, ob er im Moment auch nur eine Sekunde darüber nachdenken will, wodurch er diesen Schlaganfall bekommen hat.»
    «Und wo war der   …», auch sie konnte sich nicht dazu durchringen, das Wort
Dämon
auszusprechen, «…  
Invasor
im letzten Jahrhundert gefangen?»
    Huw schüttelte den Kopf. «Das weiß ich nicht. Aber wenn man diese Theorie weiterentwickelt, ergeben sich zwei Möglichkeiten.
Entweder
war der Exorzist damals darauf vorbereitet.
Oder
es gab nur eine einzelne Erscheinung, und es war nicht genügend Energie für den Invasor vorhanden, um die Kathedrale ernsthaft zu besetzen.»
    «Und warum sollte er es dann jetzt tun? Was hat sich geändert?»
    «Meine Güte, Merrily, das fragen Sie mich?» Er hielt die Hand hoch und begann an den Fingern abzuzählen: «
Erstens
, der Jahrtausendwechsel – zweitausend Jahre seit der Geburt Unseres Herrn und eine Phase von größter religiöser und kosmischer Bedeutung.
Zweitens
, die Ernennung eines Klugscheißerbischofs, der praktisch an gar nichts glaubt   …»
    «Das können Sie so nicht sagen!»
    «Haben Sie sich mit diesem aalglatten Mistkerl schon jemals länger über ein ernsthaftes Thema unterhalten, junge Frau? Hat das überhaupt schon mal jemand getan?
Drittens
…»
    Merrily hielt es nicht mehr aus und knipste die sirrende Lampe aus, sodass sie in einer rötlichen Dämmerung saßen. Draußen war eine dritte Reihe der goldfarbenen Nikoläuse ausgegangen – als würde dieser Bereich der Stadt wegen des Themas, das sie diskutierten, von elektrischen Schwankungen heimgesucht.
    Du wirst langsam wahnsinnig, hör auf damit!
    «Und
drittens
…»
    Huw unterbrach sich.
    «Sie», sagte er.

44
Eine Kerze für Tommy
    «Ich wusste, dass wir ihretwegen Ärger bekommen», sagte Sorrel zu Lol.
    Er hätte sich lieber mit Patricia unterhalten, aber Jane hatte keine Ahnung, wo sie wohnte, und kannte nicht einmal ihren Familiennamen. Sorrel fanden sie ohne Schwierigkeiten, denn es gab nur wenige Podmores im Telefonbuch. Sorrel wohnte in Kings Acre, aber sie wollte nicht, dass Lol zu ihr nach Hause kam. Eigentlich hatte sie überhaupt nicht mit ihm reden wollen, bis er die Polizei erwähnte.
    «Wie alt ist sie denn in Wirklichkeit?» Schließlich hatte Sorrel eingewilligt, sich mit ihm in ihrem Café in der Bridge Street zu treffen. Sie saßen an einem der rustikalen Tische, die Jalousien waren heruntergelassen.
    «Dreizehn», antwortete er, um ihr noch ein bisschen mehr Angst einzujagen.
    Sorrel war unsicher und nervös. Sie schloss die Augen und holte tief Luft. «Das wussten wir nicht. Sie hat gesagt, dass sie arbeiten geht. Wir haben sie mindestens für siebzehn gehalten.»
    «Finden Sie wirklich, dass sie aussieht wie siebzehn?»
    «O Gott, es tut mir leid.» Sorrel hob die Hände. «Das hätte nicht passieren dürfen. Wir sind eine sehr verantwortungsbewusste Gruppe. Wir haben strenge Regeln, was Kinder angeht.» Sie sah Lol direkt an. «Sie sind mit Viv befreundet, oder? Sie sind der Songschreiber. Sie hat gesagt   …»
    «Und ein Freund von Janes Mutter», sagte Lol. «Ihrer Mutter, der Pfarrerin.»
    Sorrel wurde blass. Langsam bekam Lol Mitleid mit ihr.
    «Das könnte eine Menge Ärger geben, wenn es bekannt wird», sagte Sorrel. «Ich meine den Laden hier. Sie wissen doch, wie die Leute sind. Sie verstehen diese Dinge nicht. Sie denken, wir benutzenKinder für irgendwelche perversen Rituale. Es könnte uns ruinieren – es könnte das Café ruinieren.»
    «Mmmh.» Lol nickte.
    «Ich meine, ich habe selbst Kinder. Und mein Mann ist nicht   … Es hat sich einfach so entwickelt, verstehen Sie? Sie haben nur angefangen, die Gruppe
The Pod
zu nennen, weil die Treffen hier stattfinden. Auf einmal wurde mehr daraus als gesunde Ernährung und die Diskussion ökologischer Probleme. Ich engagiere mich in der Gruppe nicht einmal besonders, aber jetzt wird der Name mit dem Café in Verbindung gebracht, und es ist sehr schwer für mich, zu   … zu   …»
    «Hören Sie», sagte Lol, «ich sehe ein, dass diese Sache nicht Ihr Fehler ist. Sie standen unter Druck, nehme ich an.»
    Sorrel antwortete nicht.
    «Also würde ich gerne mit denjenigen sprechen, die den Druck ausgeübt haben.»
    «Bitte», jetzt schien sie tatsächlich verängstigt, «können Sie es nicht einfach auf sich beruhen lassen?»
    «Das würde ich

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