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Mobile

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Titel: Mobile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Richter
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zu, dann ging er in das Schlafzimmer. Dort hockte Carola auf dem Bett. Ihre Augen waren angriffslustig zusammengekniffen und ihre Wangenmuskeln arbeiteten.
    »Und«, fragte Joachim fordernd. Er setzte sich nicht, sondern blieb stehen, verschränkte die Arme vor der Brust.
    Ohne ihn anzusehen , sagte sie: »Du hättest mir sagen müssen, dass er derjenige ist, den du suchst.«
    »Woher soll ich denn ahnen, dass du ihn kennst. Du bist ja auch nicht auf die Idee gekommen, dass dieser Michael der Michael ist.«
    »Weil Michael kein Vorname ist, sondern ein Sammelbegriff. Zigtausende Männer aus den damaligen Jahrgängen heißen Michael. Hättest du nur einmal seinen Nachnamen fallen lassen, hätte es bei mir sofort geklingelt.«
    »Na toll, jetzt bin ich der Dumme. Wieso drehst du die Dinge immer so hin, dass ich derjenige bin, der schuld ist?«
    Sie schüttelte genervt den Kopf und deutete eine wegwerfende Handbewegung an.
    Es kostete Joachim einige Überwindung, um zu fragen: »Und? Was war da nun zwischen euch? Wie weit ging das Ganze?«
    Carola holte tief Luft, schüttelte ungläu big den Kopf und sagte: »Es begann auf einem Wochenendseminar. Ein Vertriebsthema in Mainz, mein Chef hatte mich und eine Kollegin hingeschickt. Michael war auch dort. Damals sah er etwas anders aus als heute. Gesünder, wohliger. Er steckte voller Energie und hatte Ausstrahlung. Na ja, wie es dann halt so ist.«
    »Ihr habt euch in einander verguckt?«
    Sie nickte.
    »Und ... wie lange lief die Sache zwischen euch?«
    »Das Seminarwochenende und die beiden darauffolgenden Wochenenden. Das erste Wochenende haben wir in Amsterdam verbracht, das zweite in Berlin. Und dann endete es bereits auch wieder. Sehr abrupt und unerwartet - zumindest für mich.«
    »Wieso ?«
    »Der feine Herr verschwand am Sonntagmorgen aus dem Berliner Hotelzimmer, während ich im Bad war. Er hinterließ eine schnell hingekr itzelte Nachricht, dass es ihm leid täte, mich belogen zu haben. Er hatte mir nämlich vorher gesagt, er sei ledig. Doch in Wahrheit war er verheiratet, und seine Frau und er hätten angeblich große Pläne, die er partout nicht gefährden dürfe. Er schrieb, er liebe mich und werde mich nie vergessen, doch es ginge nicht anders. Neben der Nachricht lagen fünfhundert Euro für die Taxifahrt zurück nach Hannover. Das Hotelzimmer war auch bereits bezahlt. Ich fühlte mich so ... benutzt. Das blöde Arschloch hatte die ganze Affäre geplant, für ihn war ich nur ein Fick gewesen. Am liebsten hätte ich ihn umgebracht.«
    Joachim schluckte. Einen Moment lang schwiegen beide.
    »Er sagt, er wusste, dass du meine Frau bist«, sagte Joachim dann, »aber er hatte das bis eben nicht zu erkennen gegeben. Und er sagte mir vorhin, er sei alleinstehend, von einer Ehefrau war keine Rede.«
    »Siehst du, das wundert mich nicht. Der Mann ist unaufrichtig bis zum Gehtnichtmehr. Wir dürfen ihm nicht über den Weg trauen. Am besten, er verschwindet s ofort wieder, er ist kein ehrlicher Mensch.«
    »Wir sollten uns wenigstens anhören, was er zu erzählen hat.«
    »Wozu? Er hält uns bloß auf. Er führt irgendetwas im Schilde, das spüre ich. Ich traue ihm kein Stück über den Weg. Wie hat er reagiert, als du ihm von dem Mobile erzählt hast? Hat er dir geglaubt?«
    »Ja.«
    »Sofort geglaubt?«
    »Ja.«
    Sie nickte, als bestätige das nur ihre Gedanken. »Jetzt mal ehrlich: Wenn jemand zu dir käme und dir die Geschichte vom verblassenden Mobile auftischen wollte, würdest du ihm glauben?«
    Joachim zögerte eine Sekunde lang. Dann sagte er: »Nein, würde ich nicht. Zumindest nicht, solange ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte.«
    »Na bitte, siehst du! Und Michael glaubt dir. Einfach so. Er kauft dir die Geschichte ohne weiteres ab, einfach so? Gelächter! Ich sage dir, der Kerl plant irgendetwas. Er ist ein hinterhältiges Schwein!«
    Joachim rieb sich die Augen. Er fühlte sich unendlich matt. Am liebsten hätte er sich hingelegt und fünfzig Stunden am Stück geschlafen.
    Carola zischte: »Ich will, dass er verschwindet. Wenn du ihn nicht vor die Tür setzt, mache ich es.«
    » Nein, Caro. Er ist vielleicht unsere einzige Möglichkeit, voranzukommen. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass er irgendeine Hinterhältigkeit plant. Ich will es mir auch gar nicht vorstellen. Wenn ich in Michael einen Feind sehen muss, dann kann ich gleich einpacken, aber das kann ich mir nicht erlauben. Das können wir uns nicht erlauben.«
    »Vielleicht will

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