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Titel: Mobile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Richter
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erwiderte die liebevolle Umarmung und schmiegte sich eng an seine Mutter. Carola küsste erst Niklas, dann Daniel und genoss diesen Moment der Nähe. Sie sog die Liebe ihrer Kinder förmlich in sich auf. Als Niklas sich behutsam von ihr löste, fragte er: »Mama? Darf ich heute Nacht bei dir schlafen? Auf Papas Bettseite?«
    »Ja, selbstverständlich.«
    »Und er?« Niklas deutete auf Daniel. »Was ist mit ihm?«
    »Wir versuchen es in seinem Bett, okay«
    »Wird doch sowieso nichts, er schreit eh wieder rum. Kennt man ja.«
    Carola lächelte gequält und stand auf. »Was hältst du von einem Film? Wir können uns online einen Film ansehen, wenn du magst.«
    »Oh ja!«
    »Na, dann mach dich schon mal bettfertig. Ich kümmere mich inzwischen um Chips und Brause.«
    Niklas sprang auf und sauste ins Badezimmer. Carola seufzte, sie fühlte sich als schlechte Mutter. Mit Daniel auf dem Arm verl ieß sie das Zimmer. Sie nahm das schnurlose Telefon von der Station und rief Joachim auf seinem Handy an. Er nahm nicht ab. Stattdessen meldete sich eine monotone Frauenstimme und bat darum, eine Nachricht auf der Mailbox zu hinterlassen. Carola überlegte kurz, sagte dann aber doch nichts und legte wieder auf. Sie wollte Joachim nicht auf diese Weise mitteilen, was mit der Holzfigur passiert war, und dass die Zeit immer knapper wurde.
     
    *
     
    Joachim und Michael standen am Gepäckband und warteten auf die beiden kleinen Reisetaschen. Joachim zog sein Handy aus der Hosentasche und schaltete es ein. Er tippte die PIN ein. Gleich darauf hatte er eine Netzverbindung und rief zu Hause an. Der Anschluss war besetzt. Er probierte es auf Carolas Handy, doch sie nahm den Anruf nicht entgegen. Sie würde schon sehen, dass er angerufen hatte und sofort zurückrufen. Er schob das Handy in die Hosentasche zurück.
    »Wie ist es, mit Carola verheiratet zu sein?«, fragte Michael so unvermi ttelt, dass Joachim zusammenzuckte.
    »Schön«, sagte er dann. »Sie ist eine tolle Frau.«
    »Da hast du wohl Recht. Du bist zu beneiden.«
    Joachim entgegnete nichts. Er sah an Michael vorbei.
    Nach einer langen Sekunde sagte Michael: »Als ich erfuhr, dass sie mit dir verheiratet ist, dachte ich, es sei ein schlechter Witz. Nicht, wegen dir, sondern weil die Welt so klein ist. Da heiratet sie ausgerechnet dich, meinen Spielkameraden aus einer anderen Zeit. Ist schon seltsam, wie die Dinge manchmal laufen.«
    »Hattest du ihr n achgestellt oder wie hast du herausgefunden, dass wir verheiratet sind?«
    »Das willst du nicht wissen.«
    »Ich hätte ansonsten wohl kaum gefragt.«
    Michael schien einen Moment lang nachzudenken, ob er reden sollte oder nicht. Dann sagte er: »Ich konnte Carola einfach nicht vergessen. Und ich hatte ihre frühere Adresse. Als ich in Hannover zu tun hatte, bin ich dorthin gefahren. Dort war es ein Klacks herauszufinden, wo sie nun wohnte und wie ihr neuer Nachname lautete. Als ich den Namen erfuhr, stutzte ich gehörig, dachte aber, es sei eine zufällige Namensgleichheit. Ich fuhr hin, aber niemand öffnete die Tür. Ich wartete stundenlang im Wagen auf der anderen Straßenseite, wie ein dummer Bulle oder dämlicher Detektiv in einem schlechten Krimi. Irgendwann kamst du. Seltsam, ich hatte dich sofort erkannt, trotz all der ins Land gegangenen Jahre. Wenig später bist du wieder verschwunden, eine Sporttasche in der Hand. Ich wartete weiter, und es dauerte nicht lange und Carola kreuzte auf. Einige Minuten später nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und klingelte. Sie machte die Tür auf. Tja.«
    Joachim spürte eine plötzliche Unruhe in sich aufsteigen. »Was tja ?«
    Michael sagte mit gedämpfter Stimme: »Hör' zu, Jo: Wir beide haben hier etwas zu erledigen. Stress untereinander ist nicht drin, wir müssen zusammenhalten.«
    Joachim musste sich beherrschen, nicht laut zu werden. »Beantworte meine Frage!«
    »Später, Jo, nachdem alles vorbei ist. Doch jetzt brauchen wir einen klaren Kopf.«
    Joachims Augen funkelten. »Den klaren Kopf hast du doch schon längst nicht mehr, du versoffener Penner. Du heckst doch irgendeine Riesensauerei aus, das weiß ich genau. Was ist damals passiert? Nun sag schon! Und ich will nicht irgendeine Scheiße hören, sondern die Wahrheit. Also?«
    Gedankenabwägend schürzte Michael die Lippen und wiegte den Kopf. Dann sagte er: »Vielleicht solltest du ganz auf Nummer sicher gehen, dass dein Ältester auch tatsächlich von dir ist.«
    Joachim ent glitten sämtliche Gesichtszüge.
    »Man

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