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Mode ist ein glitzernder Goldfisch

Mode ist ein glitzernder Goldfisch

Titel: Mode ist ein glitzernder Goldfisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Smale
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zu gehen, möchte ich hinzufügen, aber ich will ihn auch nicht auf dumme Gedanken bringen.
    Â»Fünfzehn? Perfektomondo, mein kleines Zuckerkätzchen. Genau das, was ich suche. Riesenpotenzial für kostenlose Publicity.«
    Ich werde kreidebleich. Kostenlose Publicity? Gütiger Himmel, er will mich als warnendes Beispiel für andere minderjährige Möchtegern-Hut-Vandalen hinstellen.
    Â»Bevor Sie mich irgendwohin bringen«, sage ich rasch, »muss ich meine beste Freundin finden. Sie weiß nicht, wo ich bin.« Und, füge ich im Geiste hinzu, wenn Sie Nat beim Shoppen stören, wird sie Sie in Stücke reißen und an ein paar Zwergponys verfüttern. Damit müsste eigentlich noch ein wenig Zeit zu gewinnen sein, bevor sie mich einbuchten.
    Besonders da sie zuerst ein paar Zwergponys finden muss. Und ich weiß nicht, wo man in Birmingham Zwergponys herbekommt.
    Er bleibt stehen und wirbelt, die freie Hand in die Hüfte gestemmt, herum. »Mini-Tritop, sobald ich ein Foto von dir habe, kannst du gehen, wohin du willst.« Und dann klingelt er förmlich vor Lachen. Ja, er klingelt.
    Ich erstarre. »Ein Foto?«
    Â»Ja, mein kleiner Pfirsich Melba. Ich könnte ein Porträt zeichnen, aber das haben die in der Zentrale beim letzten Mal gar nicht lustig gefunden.« Er kichert und schiebt mich mit schlaffem Handgelenk weg. »Oh«, fügt er beiläufig hinzu. »Ich bin übrigens Wilbur – hur, nicht iam – von Infinity Models.«
    Ich bekomme augenblicklich weiche Knie, doch Wil-bur-nicht-iam zerrt mich weiter, als hätte ich Räder. Plötzlich weiß ich, wie Toby sich fühlt, wenn er sich an Hochsprung wagt.
    Infinity Models?
    Infinity Models?
    Nein.
    Nein, nein, nein, nein.
    Nein, nein, nein, nein, nein, nein. Neineineineineinein.
    Â»Oh, der Morgen war der reinste Albtraum«, fährt Wilbur fort, als würde er mich nicht förmlich über den Boden schleifen.
    Â»Aber w…w…w…warum?«, bringe ich schließlich stotternd heraus.
    Â»Ach, weißt du, das totale Chaos. Die Birmingham Clothes Show: Höhepunkt des Modejahres und so weiter und so fort. Also, abgesehen natürlich von der London Fashion Week. Und Mailand. Und New York. Und Paris. Genau genommen steht sie ziemlich weit unten auf der Liste, aber, hey, es macht trotzdem Spaß.«
    Ich spüre meine Lippen nicht richtig. »N…n…nein, nicht warum es so hektisch war. Warum wollen Sie mein Foto?«
    Â»Oh, Baby Baby Panda«, sagt er über die Schulter. Wie bitte? Baby Baby Panda? »Du bist genau das, was ich suche. Du bist so … also, du bist so von morgen, du bist schon nächster Mittwoch. Nein: Du bist der Donnerstag drauf. Verstehst du, was ich meine?«
    Ich glotze ihn mit leicht geöffnetem Mund an. Ich kann wohl mit Sicherheit behaupten, dass die Antwort darauf Nein lautet.
    Â»Aber …«
    Â»Und ich liebe diesen Look«, unterbricht er mich und zeigt auf das Fußballtrikot. »So neu. So frisch. So ungewöhnlich. Einfallsreich.«
    Â»Auf meiner Jeans war Kotze«, platze ich ungläubig heraus. »Choco Krispies.«
    Â»Auf meiner Jeans war Kotze. Ich liebe es. Was für eine Fantasie! Zuckerzehchen …« Hier unterbricht Wilbur sich, um mich durch eine besonders dicht gedrängte Menschenmasse von wirklich zornig aussehenden Mädchen zu zerren. »Ich glaube, du kannst meine Karriere retten, mein kleines Tigernäschen.«
    Ein Mädchen hinter mir murmelt verdutzt: »Hey, die hat aber rote Haare.«
    (Da täuscht sie sich übrigens, meine Haare sind nicht rot, sondern rotblond.) »Ich verstehe nicht …«
    Â»Bald wird dir alles klar«, versichert Wilbur mir.»Oder auch nicht, aber, hey: Klarheit wird so was von überschätzt.« Er drückt mich an die Wand. »Und jetzt stell dich dahin und sieh fantastisch aus.«
    Was? Ich weiß doch gar nicht, wie man das macht.
    Â»Aber …«, setze ich noch einmal an.
    Wilbur macht ein Polaroidfoto, schüttelt es und legt es auf den Tisch. »Und jetzt dreh dich zur Seite?«
    Ich starre ihn an, immer noch wie gelähmt vor Schock. Das alles ergibt doch überhaupt keinen Sinn. Er macht »Tz, tz, tz« und dreht mich behutsam an den Schultern, sodass ich an die andere Wand blicke, und macht noch ein Foto.
    Â»Wilbur …« Ich wende mich um, um in der Menschenmenge hektisch nach Nats dunklem

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