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Model-Ich (German Edition)

Model-Ich (German Edition)

Titel: Model-Ich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Padberg
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einem Rezept von Jamie Oliver. Es war ein voller Erfolg. Und ich fragte mich, warum ich jahrelang nur Gerichte aus der Tüte gekocht hatte.
    Mittlerweile steht in unsere Küche alles, um ein ganzes Kochbuch abzuarbeiten, und ich könnte stundenlang allein übers Backen reden, wenn man mich ließe. Mein Mann hatte sich eigentlich geschworen, mir nie etwas für die Küche zu schenken, zu einer KitchenAid konnte er sich doch durchringen – weil das Gerät so gut aussieht. Und er seitdem öfter in den Genuss eines selbst gebackenen Rhabarberkuchens kommt.
    Die Kochbücher von Jamie Oliver haben einiges dazu beigetragen, dass ich mir in der Küche was zutraue. Ich habe mich riesig gefreut, als ich vor Kurzem eine Laudatio auf ihn halten konnte,
als er mit einem Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet wurde. Auf dieses Treffen hab ich mehr hingefiebert, als auf jedes Defilee in Paris. Und ich wurde nicht enttäuscht. Er ist ein Bild von einem Engländer, der derbe Witze reißt, ordentlich Alkohol verträgt und trotzdem wahnsinnig höflich auf jeden zugeht. Seine offene, ungekünstelte Art war beeindruckend. Seitdem steht in meiner Küche ein signierter Mini-Jamie aus Pappe, der mir beim Kochen über die Schulter schaut. Jeder braucht so seine Helden ...
    In meiner Fantasie werde ich eines Tages ein Kochbuch schreiben. Ich würde, selbstverständlich ausschließlich zu Recherchezwecken, in die Länder meiner Lieblingsgerichte reisen und sie zu Hause nachkochen. Sollte irgendwann mal jemand Interesse daran haben, ein Kochbuch von einem Model zu lesen, in dem es nicht um Diättipps geht, hätte ich jedenfalls schon die perfekten Testesser für die Rezepte: unsere Freunde. Die sitzen so gerne an unserem Esstisch, dass wir vor ein paar Jahren sogar ein traditionelles Thanksgiving-Essen eingeführt haben, mit Pute, Bohnen, Kartoffelbrei, Süßkartoffelauflauf mit Marshmallows, Pumpkin Pie und allem, was sonst noch für 12 Leute dazugehört. Das ist die Kür.
    Mein Standardprogramm sind Rezepte, die schnell gehen (ich empfehle: eine gute Auflaufform) und ein paar Klassiker, die ich immer wieder mache. Ich liebe Risotto, und Couscous-Salat mit gegrilltem Gemüse habe ich so perfektioniert, dass ich den auch bei dem Musikfestival serviere, das wir im Sommer in unserer Heimatstadt veranstalten. Dort kümmere ich mich um die Verpflegung der Crew, unserer DJs und Künstler. Zusammen mit meiner Mutter und meiner Schwester Dani stehe ich vier Tage von früh bis spät in der heimischen Küche und wir versuchen, auf einem Herd Essen für 50 Leute zuzubereiten. Ein großes Vergnügen.
    Als begeisterter Zuschauer von Kochsendungen (und mit dem für Köche beispielhaften Größenwahn) dachte ich mir, ich
würde mein Können im Fernsehen unter Beweis stellen und nahm beim Kochduell von Vox teil. Crêpe Suzette in 20 Minuten, so lautete die Aufgabe, und nebenbei, bitte schön, auch unterhaltsam sein und mit dem Moderator plaudern. Warum hatte ich mir das bloß angetan? Wie hatte ich nur vergessen können, dass ich in der Küche überhaupt nicht gesellig bin? Beim Kochen will ich in Ruhe gelassen werden und wenn etwas nicht so klappt, wie ich es mir vorgestellt habe, werde ich ungehalten. Ich bin nicht die, mit der man ein lustiges Gemeinschaftsprojekt umsetzen kann. Ich bin die, die Aufgaben verteilt und meckert, wenn die nicht genau so ausgeführt werden, wie ich es wünsche. Ich bin ein Küchengeneral. Wer in meiner Küche ist, weiß das, lässt mich in Ruhe und genießt das Ergebnis. Nur wie sollte ich das Olivia Jones, Alex Bechtel und Jenny Elvers erklären, mit denen ich zusammen kochen würde? Ich beschloss, dass man diesen dreien gar nichts erklärt, und hielt mich zurück. Das Ergebnis wurde von der Jury für gut befunden und von Rainer Callmund, der eine unübersehbare Vorliebe für Süßspeisen hat, sogar hochgelobt.
    Ich war erleichtert, als ich das öffentliche Kochen hinter mir hatte. In Zukunft widme ich mich doch lieber Kochprojekten, bei denen es ums Wesentliche geht. Ums Essen.

COUSCOUS-SALAT MIT OFENGEMÜSE
    Zutaten
    200 g Couscous
100 ml Olivenöl für den Couscous und extra Olivenöl
für das Gemüse
150 ml Wasser
1 Zitrone (Schale abgerieben und ausgepresst)
4 Knoblauchzehen
1 TL Kreuzkümmel
1 TL Koriandersamen
1 TL Fenchelsamen
1 TL getr. Thymian
1 kleine getrocknete Chilischote (nach Belieben)
2 TL getr. Rosmarin
2 Paprika
1 Zucchini
1 Fenchelknolle
1 Aubergine
2 Zwiebeln
2 EL Rotweinessig
Feta (nach

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