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Models usw.

Models usw.

Titel: Models usw. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Goosen
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Du solltest einmal die Pflegecreme für den Tag oder in der Nacht benutzen, sie würde deinen Teint noch besser machen – als er ohnehin schon ist. Oder versuche einmal meinen Kuhtee, er schmeckt einfach köstlich. Kuhbadezusatz. Kuhmilch. Kuhhodencreme. Alles sehr gut verträglich und von der Natur hergestellt.“
      Ein Nicken musste reichen, aber man erwartete von mir eine Antwort: „Ich bin fasziniert!“
      Der Rohkostsalat wurde vom Hausmädchen serviert. Er schmeckte herrlich. Jana, die Hausherrin, sagte, sie hätte sich erlaubt die Palatschinken ein wenig aufzupeppen. Doch bevor wir überhaupt die Nahrung zu uns nehmen durften, wurde ein Tischgebet gesprochen, bei dem alle mitmachten. – Ich eingeschlossen, aber nur deshalb weil ich Gast war.
      Den Aperitif kippte ich auf einmal hinunter, verlangte einen zweiten und bei den ersten beiden Gängen fragte ich mich schon, wie diese in so kurzer Zeit zubereitet worden waren. Egal, sie schmeckten scheiße. Alles war grün und gesund. Bevor ich sowas aß, aß ich lieber gar nichts.
      Memo an mich: Wenn du hungern und abnehmen willst, zieh bei Martin ein.
      Papayaschaumsüppchen und eine Art von einem Zweig ragte quer über den Teller, der mit roten Früchten garniert worden war. Die Hoffnung auf tierische Proteine schwand, ich musste mir diesen Schwachsinn wohl oder übel antun. Derweil starrte mich Martin verliebt an. Ich wurde ein bisschen über meine Modelarbeit ausgefragt und währenddessen huschten immer wieder Männer und Frauen leicht bekleidet durch das Esszimmer, nahmen sich etwas vom Tisch und gingen nach draußen zu den anderen, wo eine Poolparty gefeiert wurde. Leise Beats, die im Sprechtempo variierten, ließen das Feeling wie bei einer Bacardiwerbung aufkommen
      Die Idee eine Treibjagd nach dem Essen zu veranstalten , keimte wieder in mir auf, aber ich versuchte mich zurückzunehmen, denn ich erfuhr, dass das ganze Haus streng vegetarisch lebte.
      „Das ist eine streng ayurvedische Küche, die ich hier eingeführt habe“, sagte Jana stolz, deren Hautfarbe einem wohligen Ton entsprach, wie Honig und Tonerde, sie hatte etwas sehr Anmutiges, aber auch etwas sehr Herrisches. Sie ließ es sich nicht nehmen, ihr Haus so zu führen, wie sie es wollte. Das verstand ich ja, aber das diese Art von Zusammenkunft in Graz existierte, war mir neu.
      „ Ahhhh, ayurvedische Küche“, sagte ich und überlegte doch glatt, wie lange McDonalds heute geöffnet hatte.
      Auf einmal strich etwas meine Füße hinauf und hinunter.
      Oh, etwas geil wurde ich schon, irgendwie meinte es wohl der Typ, der sich schräg gegenüber von mir hingesetzt hatte, sehr ernst mit mir oder waren das die Füße von Modelkollege Robert? Ich strich auch mit meinen Füßen an dem Fuß des rätselhaften Unbekannten hinauf und hinunter. Ich grinste einem den einen, dann den anderen an. Beide fesch und jung und lieb. Aber da merkte ich plötzlich, dass der Fuß ziemlich behaart war und irgendwie seltsam weich. Aber, das hieß doch nichts, behaarte Männer konnten sehr erogen sein und überaus geil. So streichelte ich mit meinen Füßen an dem schon etwas komischen Bein. Als ich durch mein ständiges Grinsen einfach nicht eruieren konnte, wer da unten das seltsame Streicheln an meinem Bein, das sich mittlerweile als Lecken entpuppte, ausübte, blickte ich unter den Tisch. Ein dicker, fetter Kater starrte mir entgegen.
      Ich grinste.
      „Da ist ein Kater!“
      „Ja?“, sagte Jana, „das ist meine Katze, Herold ist sein Name.“
      In dem Moment betritt Sven den Raum.
      „ Sven? Was machst du hier?“
      „Hallo, Daniel … ähm … ein Besuch?“
      „Besuch?“, fragte Jana etwas merkwürdig. „Ich dachte , du wärst wegen mir und meiner Katze gekommen?“
      Hier waren alle bekloppt, dachte ich mir und ich wusste nicht wirklich warum, aber alle hatten diesen intellektuellen Blick und taten so verbohrt, als wäre es das Tollste bei Jana zu leben.
      „ Sven, du sagst mir jetzt auf der Stelle, was dein Besuch mit der Katze auf sich hat!“
      „Ich, ähm, liebe Katzen und nehme den süßen Herold für ein oder zwei mit Tage zu mir!“
      „Weil Herold so süß ist?“ Meine Blicke fielen auf den dicken und fetten Kater, der sich kaum selbst bewegen konnte. Er war das einzige Lebewesen in diesem Haus, das nicht vegetarisch ernährt wurde, so Jana, die sichtlich stolz auf ihren fetten Kater war.
      „Das ist mein Herold!“, grinste das alte Weib, das

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