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Modemädchen Bd. 2 - Wie Marshmallows mit Seidenglitzer

Modemädchen Bd. 2 - Wie Marshmallows mit Seidenglitzer

Titel: Modemädchen Bd. 2 - Wie Marshmallows mit Seidenglitzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Bennett
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E-MAIL-ADRESSE?«
    »Erst nachdem er sich entschuldigt hatte. Er hat lauter Kommentare auf meinem Blog hinterlassen, wie leid es ihnen tut.«
    »Edie, für jemand, der so schlau ist, bist du wirklich bescheuert.«
    Sie nickt. Im Moment ist sie nicht gerade stolz auf sich.
    »Und was willst du jetzt tun?«
    »Was kann ich denn tun? Ich weiß nicht, was ich tun soll.«
    Das sieht Edie überhaupt nicht ähnlich. Edie weiß immer, was sie tun soll. Es ist nicht immer das Richtige, aber wissen tut sie es trotzdem.
    »Hast du mit Krähe geredet?«
    »Ja«, sagt sie. »Gestern Abend.«
    »Und?«
    »Krähe sagt, wenn ich nicht glücklich bin, arbeitet sie nicht mehr mit Mr Elat zusammen.«
    »Aber er sponsert ihre Galaroben. Ohne ihn kann sie überhaupt nicht arbeiten!«
    »Ich weiß«, sagt Edie. »Aber sie meint, dann näht sie die Kleider eben einfach wieder selbst. Und wenn sie nur ein einziges Kleid im Jahr schafft und das ist perfekt, dann ist sie zufrieden. Du weißt ja, was für ein schlechtes Gewissen sie hatte, Kleider zu entwerfen, als sie dachte, dass Henry vielleicht tot ist.«
    »Was hast du zu ihr gesagt?«
    »Ich habe gesagt, sie soll so weitermachen wie bisher. Ich habe gesagt, sie soll sich keine Sorgen machen. Ich habe ihr erklärt, dass ich für die Sorgen zuständig bin.«
    »Und jetzt machst du dir Sorgen?«
    Sie nickt wieder.
    »Na ja, es gibt nur eins, das wir machen können«, beschließe ich. »Wir brauchen Beweise. Sie behaupten also, sie hätten Fotos. Hast du sie gesehen?«
    »Nein«, gibt sie schniefend zu.
    »Sag ihnen, dass du sie sehen willst.«
    Probleme anderer Leute zu lösen ist so einfach. Müsste ich mich gegen diese Leute wehren, hätte ich fürchterliche Angst, aber Edie zu erklären, was sie tun soll, ist kinderleicht.
    »Du hast Recht«, sagt sie. Sie setzt sich ein bisschen gerader hin und lächelt unsere Erdkunde-Lehrerin an, um ihr zu zeigen, dass wir zuhören.

Krähe verehrt das Royal Opera House. Sie liebt die schweren roten Samtvorhänge und die goldenen Litzen und die Plüschsessel und die kleinen Mädchen mit ihren Müttern, gestriegelt und geschniegelt und auf beste Manieren gedrillt.
    Zu Ehren der Mädchen trägt sie ein neues Paar rosa Elfenflügel über ihrer goldenen Satinlatzhose. Und vier lila Samtspangen im Haar. Das Ganze könnte ziemlich schräg aussehen, doch sie trägt ihre Kleider, als wäre es das Natürlichste auf der Welt, und ehrlich gesagt sieht sie toll darin aus.
    Es war keine Frage, dass Krähe die zweite Karte bekommt. Edie hat Orchesterprobe und Jenny muss irgendein Theaterding mit ihrem Dramatiker machen. Außerdem geht Krähe viel lieber ins Ballett als beide zusammen. Yvette hat früher Geld gespart und sie manchmal mitgenommen, und Krähe findet einfach alles toll. Die Kulissen, die Kostüme, die Choreografie, selbst das Trommeln der Spitzenschuhe auf den Bühnenbrettern, wenn die Tänzer besonders schwierige Figuren en pointe ausführen.
    Und mir geht es genauso. Selbst wenn ich nicht von einem der Tänzer PERSÖNLICH EINGELADEN worden bin. Früher ist Mum mit mir ins Ballett gegangen und ich war eins der gestriegelten geschniegelten kleinen Mädchen. Wir saßen immer ganz hinten, weil Mum die Muster sehen wollte, zu denen sich das Corps de Ballet formiert. Und weil die hinteren Plätze billiger sind. Dort sitzen die eingefleischten Fans und versorgen einen auch mit Hintergrundinformationen wie, wer diese Woche nicht so gut tanzt und wer mit einer Beförderung rechnen kann.
    Doch heute haben Krähe und ich Logenplätze ganz vorne seitlich über der Bühne. Denn diesmal wurde ich von einem der Tänzer persönlich eingeladen und das sind die Plätze, die er für mich reserviert hat. Wir können die Tänzer praktisch atmen hören. Es ist unheimlich. Ich weiß nicht, ob ich nicht doch lieber hinten sitzen würde.
    Heute Abend werden drei kurze Stücke aufgeführt, mit denen sich die Nachwuchsstars des Ensembles vorstellen. Alexander ist im ersten und im letzten dran. Das Eröffnungsballett ist berühmt für seine sportlichen Sprünge und ich schätze, Alexander braucht die Pause in der Mitte, um sich zu erholen, bevor er am Ende mehrere Ballerinas über die Bühne tragen muss.
    Als sich der Vorhang hebt, stupst Krähe mich an und hält mir was hin – ein rotes Opernglas –, damit ich die Tänzer noch besser bewundern kann.
    Donnerwetter.
    Sie sind wirklich ziemlich sportlich. Alle. Aber Alexander am meisten.
    Und sie gehen die Sache nicht gerade

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