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Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft

Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft

Titel: Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft
Autoren: Sophia Bennett
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sich in Jeans und Daunenjacke neben uns ins Taxi fallen. Nur die fedrigen falschen Wimpern trägt sie noch. Sie will sie Gloria zeigen, bevor sie sie abnimmt. Dann bekommt Stella sie. Stella findet es bestimmt super, sie zu jagen und zu zerfetzen.
    Jenny kramt in ihrer Handtasche nach dem Handy, um Gloria Bescheid zu sagen, dass sie heimkommt. Als sie aufs Display sieht, macht sie ein überraschtes Gesicht.
    »Oh. Eine SMS. Von Jackson Ward. Ihr wisst schon, der Komponist.« Sie runzelt die Stirn. »Oje, er hat sie schon vor Ewigkeiten geschickt. Mist.«
    Sie sieht auf die Uhr. Ich erinnere mich dunkel, dass New York fünf Stunden hinterher ist. Auch wenn in London schon Feierabend ist, ist es in New York noch mitten am Tag. Sie ruft gleich zurück.
    »Hi! Jackson? Hier ist Jenny Merritt. Sie haben angerufen?«
    Und in diesem Augenblick verwandelt sich ihr Gesicht allmählich. Am Ende des Telefonats leuchtet sie förmlich. Hätte Ted Regent sie nur ein paar Mal so aufs Bild bekommen, wäre er als glücklicher Mann nach Hause gegangen.
    »Was ist los?«, fragt Krähe, als Jenny das Handy zurück in ihre Tasche wirft.
    »Jackson will mich haben«, sagt sie. »Ein paar der Produzenten, die den ersten Workshop gesehen haben, wollen die Show vielleicht auf die Bühne bringen. Sie wollen vorher noch einen Workshop machen, mit ein paar Änderungen.«
    »Mit dir? Ehrlich?«, frage ich, nur um sicherzugehen.
    Jenny sieht mich beleidigt an. »Jackson sagt, wenn es nach ihm geht, hat er seine Prinzessin gefunden. Bill ist der gleichen Meinung. Ich muss nur noch die Produzenten überzeugen. ›Du bist meine Elizabeth, Jenny‹, hat Jackson gesagt. Stellt euch das vor!« Ihre Augen glitzern.
    Das ist fantastisch. Ich wünschte nur, sie hätte den Anruf vor vier Stunden bekommen, als wir ihr Strahlen gebraucht hätten, aber hey – es war ja nur das Shooting für das Cover der Vogue . Wozu der Stress?
    Am nächsten Morgen ruft Amanda Elat von Miss Teen an. Den Leuten von der Vogue hat das Editorial Shooting für die sechsseitige Strecke in der Zeitschrift gefallen, aber sie haben sich dann doch für Kate Moss auf dem Cover entschieden. Keine echte Überraschung.
    Nachdem wir Jenny zu Hause abgesetzt hatten, hat Krähe es endlich zugegeben.
    »Ich hab sie wirklich lieb. Ich meine, sie ist toll und super und alles. Aber beim nächsten Mal sollten wir vielleicht lieber ein echtes Model nehmen, oder?«
    Und auch wenn Jenny seit der Grundschule meine beste Freundin ist und der Mensch auf der Welt, den ich am allerliebsten in Krähes Kleidern sehe, und auch wenn das Ganze meine Idee war, bin ich vollkommen Krähes Meinung.

»Mensch, Mädchen, was für eine Katastrophe. Ich hätte nie auf euch hören dürfen. Wir hätten ein echtes Model nehmen sollen.«
    »Wieso Katastrophe«, sage ich aufgebracht. »Jenny war toll!«
    Krähe und ich sitzen im Konferenzraum von Miss Teen. Eine Woche ist vergangen, und wir reden über die Pressekampagne zum Start von Krähes Kollektion. Natürlich hätte das Vogue -Cover das Kernstück der Kampagne sein sollen. Hoppla. Es ist eine Sache, wenn Krähe und ich über Jennys unvollkommene Modelqualitäten reden, aber eine ganz andere, wenn uralte Erwachsene es tun. Außerdem sieht Andy Elat, Amandas Vater und der Besitzer von Miss Teen, auch nicht gerade aus wie ein Covergirl.
    »Ach ja?« Er sieht mich skeptisch an. »Toll? Das musst du mir erklären.«
    Hm. Das ist schwierig. Wie soll ich es so hindrehen, dass das Shooting ein Erfolg war? Aber ich habe den Mund aufgemacht, also muss ich da jetzt durch.
    »Na ja«, sage ich, indem ich gegen die wachsende Panik ankämpfe, um meine Freundin zu verteidigen. »In der Fotostrecke ist Jenny super. Sechs Seiten. Endlich mal jemand, der anders aussieht als die ganzen langweiligen spindeldürren Supermodels.« Allmählich erinnere ich mich, warum ich Jenny eigentlich haben wollte. »Die Art, wie sie Krähes Kleider trägt – bei ihr können sich die Mädchen vorstellen, auch gut darin auszusehen, weil Jenny eine von ihnen ist. Außerdem hat die Vogue sie ja gerade deshalb interessant gefunden, weil sie kein Profimodel ist. Ohne Jenny wäre die Kollektion vielleicht gar nicht in die Vogue gekommen.«
    Ich lehne mich zurück und versuche meine Atemlosigkeit zu verstecken, indem ich einen Schluck Wasser trinke. Einige der versammelten Gesichter sehen nervös auf den Tisch. Aber manche nicken auch.
    »Sie hat Recht«, murmelt jemand.
    Andy Elat lächelt kaum merklich
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