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Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft

Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft

Titel: Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft
Autoren: Sophia Bennett
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geht es nicht so gut. Ich glaube nicht, dass sie es schafft, sich auch noch um die Kätzchen zu kümmern.«
    »Oje, die arme Gloria!« Plötzlich ist Edie wieder voll da. Sie macht ein besorgtes Gesicht und greift nach Jennys Hand. »Was hat sie denn?«
    Jenny zuckt die Schultern. »Nur das, was sie schon ewig hat. Es wird schon wieder. Irgendwann. Jedenfalls geht es ihr im Moment nicht so toll. Kannst du vorbeikommen?«
    »Natürlich!«, sagt Edie. »Ich wollte schon immer eine Katze …«
    Jenny kramt in ihrer Tasche, dann holt sie einen Schlüssel mit einer Minifreiheitsstatue heraus und zögert kurz, bevor sie ihn Edie gibt.
    »Hier ist mein Ersatzschlüssel. Damit kommst du rein.«
    Edie nickt und nimmt den Schlüssel.
    Jenny lächelt und schaudert ganz leicht, als wollte sie diesen Teil des Gesprächs hinter sich bringen. »So«, sagt sie und sieht mich an. »Wann kann ich das Kleid abholen?«
    »Wenn du willst, heute Abend.« Das Ballkleid steht ordentlich in einer Schachtel verpackt bei uns im Flur, bereit für den Weg nach Amerika, wo es mit einem Diamantarmband, das Isabelle für Jenny organisiert hat, auf seinen großen Auftritt wartet.
    Edie steht auf und lächelt gestresst. »Ich muss los. Bis später.«
    Wir sehen ihr nach, als sie in die Bibliothek zurückgeht, während Jenny noch bei Ballkleidern und Diamanten ist. Wir wissen beide, wofür wir uns entscheiden würden.

Ich könnte neidisch sein, aber das bin ich nicht. Ich habe aufregendere Dinge vor. Andy Elat gibt eine Preview-Party, um Londons einflussreichsten Modeleuten Krähes neue Miss-Teen-Kollektion zu präsentieren. Wir sind auf dem Weg zur Tate Modern, einem ehemaligen Kraftwerk mit riesigen Industrieräumen, das jetzt ein Museum für moderne Kunst ist. Außer Kunst werden heute Abend Kellner da sein, die Kanapees servieren, und Models in Krähes schlichten weißen fließenden Kleidern, die passend zum Ambiente minimalistisch und skulptural wirken.
    An meinem eigenen Outfit feile ich seit Wochen. Ich bin bei Version siebenundzwanzig, die aus einem Kettenhemd über zwei Kleidern und Leggings aus Krähes Kollektion besteht, und dazu ein Paar Plastikplateaus von Vivienne Westwood, die ich mir ausgeliehen habe. Krähe, weil sie Krähe ist, hat erst nachmittags um halb vier angefangen sich Gedanken über ihr Outfit zu machen. Als sie in der Tate Modern auftaucht, trägt sie einen Patchwork-Overall, goldene Gummistiefel und den Origami-Kopfputz, den Sarah Burton ihr im Januar geschenkt hat und den sie seitdem hütet wie eine heilige Reliquie.
    Edie kommt mit ihrer Mutter, und sie tragen beide eine Blazer-Rock-Kombination, in der sie aussehen wie Stewardessen von konkurrierenden Fluglinien. Was ihnen an Glamour fehlt, machen sie durch Freundlichkeit wett. Kommentarlos haben sie Jenny für den Abend unter ihre Fittiche genommen, und Glorias Abwesenheit wird mit keinem Wort erwähnt. Edies Mutter lächelt, als sie mich sieht, und winkt mich zu sich.
    »Nonie! Endlich ein bekanntes Gesicht! Ich meine, hier sind so viele Gesichter, die mir bekannt vorkommen, aber du bist die Erste, die ich wirklich kenne. Wie geht es dir?«
    Sie sieht mich mit mütterlicher Besorgnis an. Immerhin ist sie die Mutter unseres schuleigenen Genies, und soweit sie weiß, besteht unser Leben nur aus Prüfungen und Klarinettestunden, wenn wir nicht gerade ehrenamtliche Arbeiten erledigen oder andere Extra-Punkte für unseren Lebenslauf sammeln.
    Ich will ihr gerade sagen, dass es mir blendend geht, aber dann würde sie vielleicht den Eindruck bekommen, ich wäre ein bisschen zu entspannt.
    »Ach, Sie wissen schon. Man tut, was man kann«, antworte ich stattdessen.
    »Du Arme. All das hier …«, sie sieht sich in der Tate Modern um mit all den Models und Moderedakteuren, Stars und Kanapees, »… und die ganzen Prüfungen. Ich weiß wirklich nicht, wie ihr das schafft. Ich sage immer zu Edie, sie soll sich nicht übernehmen, aber sie hört einfach nicht auf mich. Ihr seid heutzutage ja solche Wunderkinder.«
    Ich mag Edies Mutter. Besonders wenn sie mich zusammen mit ihrer offen gesagt schrecklich genialen Tochter in eine Wunderkind-Kategorie steckt. Es ist lieb, dass sie Mitleid mit mir hat, weil ich am Freitagabend nach der Schule mit lauter Moderedakteuren rumhängen muss. Ich teile ihre Meinung zwar nicht, aber sie ist einfach von Natur aus ein guter Mensch. Edie ist ganz klar die Tochter ihrer Mutter.
    »Na ja, manche Sachen machen auch Spaß«, gebe ich zu, als ich
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