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Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft

Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft

Titel: Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft
Autoren: Sophia Bennett
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Publicity. Ich habe immer gewusst, dass Miss Teen nur ein Sprungbrett für dich ist.«
    Krähe sieht unsicher aus.
    »Das meine ich ernst«, sagt er. »Du bist gefragt. Das ist dein großer Moment, Kleine. Denk drüber nach. Ruf mich an.«
    Dann entdeckt er jemand Wichtiges, der ihm zuwinkt, und verschwindet in der Menge. Krähe starrt ihm hinterher, die Augen groß wie Suppenteller.
    Meine Fantasie schlägt Purzelbäume. Krähe hat schon mal eine Modenschau gemacht, aber damals nur mit zwölf Teilen. Ein Label bedeutet, richtige große Kollektionen zu entwerfen, die von Käufern auf der ganzen Welt bestellt werden. Vielleicht gibt es eines Tages sogar Handtaschen und Schuhe dazu. Und eine eigene Federmäppchen-Linie … Na gut, vielleicht keine Federmäppchen, aber andere entzückende Accessoires. Und Werbekampagnen und viele Modenschauen. Wir marschieren in die coolsten Boutiquen auf der ganzen Welt, und da liegen Krähes Kleider in entzückenden kleinen Regalen …
    »Nonie? Nonie?«
    »Was ist?«
    Krähe grinst mich an. »Da ist jemand für dich.«
    Es ist die Journalistin, die Jenny für die Vogue interviewt hat und kurz Hallo sagen will. Ich freue mich riesig sie zu sehen, aber vor lauter Grinsen kann ich fast nicht sprechen.

Am nächsten Tag bin ich noch ganz berauscht von der Party, und meine Laune wird durch die verschiedensten köstlichen Düfte noch verbessert, die aus der Küche kommen. Mum kocht. Familienessen haben bei uns Seltenheitswert. Mum ist normalerweise zu müde zum Kochen, weil sie den ganzen Tag ihren Künstlern versichern muss, wie wahnsinnig talentiert sie sind und dass ihre nächste Ausstellung der große Durchbruch wird. Aber Granny ist wieder in der Stadt, und Isabelle bleibt über Nacht, bevor sie mit Jenny zurück nach New York fliegt, und deshalb legt sich Mum ins Zeug.
    Weil Isabelle da ist, wird beim Abendessen natürlich hauptsächlich über Hochzeiten gesprochen.
    »Was mich interessiert«, sagt Granny, »habt ihr eigentlich schon über die Trauung nachgedacht? Bist du ein Standesamttyp?«
    »Aber nein!«, sagt Isabelle lachend. »Ich plane das Ganze schon mein Leben lang. Auf Vaters Anwesen gibt es eine kleine Landkapelle. Es passen nur ungefähr sechzig Leute rein, aber es ist wahnsinnig romantisch. Ich stelle mir Kerzenlicht vor, und Rosenblätter, die über den Gang gestreut sind …«
    Granny sucht Mums Blick und strahlt zufrieden. In der Zwischenzeit versucht Isabelle mich ins Gespräch miteinzubeziehen.
    »Wie war es gestern Abend, Nonie? Ich habe gehört, die Kollektion wird ein Riesending.«
    »Ja«, sage ich. »Und das Beste ist, wir wissen jetzt, was wir als Nächstes machen wollen. Krähe gründet ihr eigenes Label. Und Browns will unsere Sachen führen und andere coole Läden …«
    »Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute«, unterbricht mich Mum lächelnd. »So was kann man nicht einfach neben der Schule betreiben, Nonie. Aber zurück zu dir, Isabelle – nach der Hochzeit – was habt ihr für Pläne?«
    Isabelle sieht mich entschuldigend an und zuckt die Schultern. Ich zucke ebenfalls die Schultern. Schließlich ist es nur meine Karriere, über die wir hier reden. Nur all meine Träume und Hoffnungen.
    »Also«, antwortet Isabelle, die höflich zu Mum sein will, »die Hochzeit findet ja erst in einem Jahr statt. Vor nächstem Sommer schaffen wir das nicht. Und dann muss ich zum Arbeiten nach New York, weswegen wir drüben eine größere Wohnung suchen müssen. Ich habe noch keinem davon erzählt, aber im East Village gibt es ein traumhaftes kleines Apartmenthaus. Früher waren es Künstlerateliers, aber sie machen gerade Loftwohnungen daraus, mit riesigen Räumen und unglaublicher Aussicht … Ich würde es mir gern mit Harry ansehen, wenn wir das nächste Mal dort sind.«
    Sie sieht ihn mit einem unsicheren Lächeln an, und Harry lächelt zurück, aber auch er wirkt irgendwie unsicher. Vielleicht weiß er nicht, ob er wirklich nach New York will. Vielleicht gefällt ihm das East Village nicht. Vielleicht wirkt er deswegen so unentschieden.
    »Oh, wie göttlich«, flötet Granny, ohne die Zwischentöne mitzukriegen. »Nicht zu weit vom Central Park, hoffe ich. Ich freue mich schon so, im Plaza abzusteigen und mit meinen Urenkeln im Park spazieren zu gehen. Natürlich werde ich die schickste Urgroßmutter der Welt sein.«
    »Mummy!«, sagt Mum. Granny hat es schon wieder getan. Wir sehen nervös zu Isabelle, aber sie strahlt. Anscheinend
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