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Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft

Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft

Titel: Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Bennett
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dieses Strahlen an sich, wenn auch etwas Jetlag-getrübt.
    »Und?«, ziehe ich sie auf. »Wer ist der Glückliche?«
    »Welcher Glückliche?«
    »Die Blogger sind sich sicher, dass du verliebt bist, weil du so glücklich aussiehst.«
    »Ach das«, sagt sie. Sie zuckt die Schultern. »Da ist kein Glücklicher. Ich habe mich nur prächtig amüsiert.«
    »Weil du mit Tom Ford geredet hast?«
    Sie sieht mich entschuldigend an. »Hab ihn nicht mal gesehen. Tut mir leid.«
    »Weil du Diamanten tragen durftest?«, fragt Edie. »Ich hoffe übrigens, es waren welche mit ethisch korrektem Herkunftsnachweis.«
    Jenny seufzt. »Ich wusste, dass du nachfragen würdest, und ja, das waren sie. Aber ich glaube nicht, dass es an den Diamanten lag. Ich hatte eher Angst, sie zu verlieren.«
    »Was war es dann?«
    »Das Singen?«, fragt Krähe.
    Jenny grinst sie an. »Ja! Ja, genau das war es. Kurz vor dem Ball haben wir im Workshop ein paar Songs richtig gut hingekriegt. Es hat unglaublich Spaß gemacht. Woher hast du das gewusst?«
    Krähe lächelt. »Ich kenne das Gefühl, wenn man etwas geschafft hat, das einem viel bedeutet … so richtig gut. Genau so, wie man es sich vorgestellt hat.«
    Jenny nickt. »Übrigens habe ich mich noch gar nicht bedankt, dass du dich um Stella gekümmert hast, Edie. Die Kätzchen sind so niedlich!«
    Sofort habe ich vom Met Ball zu Jennys jungen Katzen umgeschaltet. Nur Edie wirkt irgendwie unbehaglich und starrt auf ihren Teller.
    »Du hast dich doch um sie gekümmert, oder?«, fragt Jenny erschrocken.
    »Natürlich!«, antwortet Edie spitz. »Ich war sogar zweimal da. Stella ging es gut. Da waren die Jungen noch nicht da, aber sie hatte im Schrank ein Lager für sie gebaut.« Dann zögert sie. »Jenny, du hast doch gesagt, dass es deiner Mutter nicht gut geht, oder? Muss sie das Bett hüten oder so was?«
    Jennys Gesicht verdunkelt sich. »Nein. Aber an manchen Tagen steht sie einfach nicht auf. Ich meine, es ist nicht so, dass sie nicht laufen kann oder so was.«
    »Aber es war so unordentlich bei euch, Jenny. Nicht nur unordentlich, sondern schmutzig. Ich habe Gloria nicht gesehen, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie mir hinterhergeschlichen ist. Es war richtig unheimlich.«
    Jetzt zittert Jennys Lippe. »Vielen Dank«, sagt sie verletzt. »Gut zu wissen, dass du meine Mutter unheimlich findest.«
    Edie ist verlegen. »Tut mir leid. Ich habe mir nur Sorgen um sie gemacht.«
    »Jetzt bin ich ja wieder da«, sagt Jenny. »Also vergiss es einfach.«
    Krähe und ich sehen einander an. Wir wissen nicht genau, was los ist. Erst reden wir über Diamanten und junge Kätzchen, und im nächsten Moment streiten Jenny und Edie. Ich schiebe es auf den Prüfungsdruck und den Jetlag. Das Einzige, was da hilft, ist ein Eisbecher zum Nachtisch. Ein großer Eisbecher. Ich bestelle für uns alle. Eigentlich müssten wir längst aus dem Alter raus sein. Aber es gibt Zeiten, wo ein Tässchen Erwachsenenkaffee und ein trockener Keks einfach nicht genug sind.
    Zu Hause ist wieder Normalität eingekehrt. Granny ist abgereist. Isabelle ist noch in New York, und Harry besucht sie. Mum und ich sind allein, und statt Sonntagsbraten gibt es belegte Brote zum Abendessen, wenn wir überhaupt daran denken.
    Zum BWL-Lernen brauche ich Unmengen von Popcorn, und nachdem ich beim Popcorn-Machen zwei teure Pfannen kaputt gemacht habe, hat Mum freundlicherweise angeboten, das für mich zu übernehmen. Wir sitzen in der Küche und warten auf das erste Ploppen aus Pfanne Nummer drei.
    Mum sieht aus, als hätte sie etwas zu sagen, aber ich komme ihr zuvor.
    »Du kennst doch Gloria Merritt …«
    »Ja«, sagt sie mit einem wachsamen Ausdruck.
    »Du kennst sie schon lange, oder? Weißt du vielleicht, was mit ihr los ist? Sie scheint in letzter Zeit irgendwie komisch zu sein.«
    »Wie, komisch?«
    »Na ja, in der Wohnung sieht es schrecklich aus. Und sie hat Jenny nicht nach New York begleitet.«
    »Oje. Gloria«, sagt Mum. »Sie war immer unzuverlässig. Als ihr noch klein wart, hat sie ständig angerufen und mich gebeten, Jenny mit von der Schule abzuholen, weil sie es nicht pünktlich geschafft hat. Ich wusste nicht, was mit ihr ist, aber ich wollte sie nicht fragen. Ich dachte, in den letzten Jahren wäre es besser geworden. Weißt du noch, wie viel sie bei Jennys Premiere letzten Sommer getrunken hat?«
    »Oh!«
    Ach du liebe Güte. Hat Gloria heimlich Wodka-Flaschen im ganzen Haus versteckt? Schläft sie ihren Rausch aus,

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